Biertradition seit 1871: Gewerkschaft will Oettinger-Brauerei retten
Von Kilian Genius
Braunschweig - Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wehrt sich gegen die geplante Schließung der Oettinger-Brauerei in Braunschweig (Niedersachsen).
Alles in Kürze
- Gewerkschaft NGG will Oettinger-Brauerei in Braunschweig retten
- Oettinger plant Schließung des Standorts im Frühjahr 2026
- Rund 150 Stellen sind von der geplanten Schließung betroffen
- NGG wirft Oettinger mangelnde Transparenz vor
- Braunschweig gilt als leistungsfähiger Standort für die Produktion

"Wir lassen uns nicht mit Worten abspeisen. Zusammen mit dem Betriebsrat werden wir alles dafür tun, den Standort zu erhalten", sagte Gewerkschaftssekretär Alexander Nimptsch der Deutschen Presse-Agentur.
Oettinger hatte mitgeteilt, die Produktion in Braunschweig im Laufe des Frühjahrs 2026 einzustellen und auf die Standorte Oettingen und Mönchengladbach zu verlagern.
Rund 150 Stellen sind betroffen. Als Gründe nannte das Unternehmen sinkende Absätze und veraltete Technik.
Nimptsch warf dem Unternehmen mangelnde Transparenz vor: "Der Betriebsrat wurde im Vorfeld nicht gesondert informiert, das hat für viel Verärgerung gesorgt."
NGG: "Braunschweig ist ein leistungsfähiger Standort"

Aus Sicht der NGG ist der Standort weiterhin betriebswirtschaftlich sinnvoll.
"Braunschweig ist ein leistungsfähiger Standort. Er braucht Investitionen - aber das gilt aktuell für viele Brauereien in Deutschland", so Nimptsch.
"Wenn Oettingers Produktsortiment funktioniert, spricht nichts dagegen, dass auch in Braunschweig produziert wird - der Standort ist logistisch zentral für Norddeutschland."
Die Brauerei in Braunschweig wurde 1871 gegründet.
Oettinger hatte die frühere Feldschlößchen-Brauerei 2009 von Carlsberg übernommen.
Titelfoto: Peter Steffen/dpa