Insolvenzverwalter: Potenzielle Investoren für Solarfirma Meyer Burger

Von Christine Oelrich, Monika Wendel

Bitterfeld-Wolfen/Thun - Zur Rettung des Solarmodulherstellers Meyer Burger nach dem Insolvenzantrag für Werke in Sachsen-Anhalt und Sachsen verhandelt das Unternehmen derzeit mit potenziellen Investoren.

Billige Solarmodul-Konkurrenz aus China macht es den europäischen Unternehmen schwer.
Billige Solarmodul-Konkurrenz aus China macht es den europäischen Unternehmen schwer.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Resonanz auf den Investorenprozess ist gut, es gibt eine Reihe von Interessenten, mit denen wir aktuell verhandeln."

Ende Mai teilte das Schweizer Unternehmen in Thun mit, dass für die deutschen Tochtergesellschaften mit zusammen gut 600 Mitarbeitenden Insolvenz beantragt wurde.

Zuvor war bereits Kurzarbeit eingeführt worden. Zudem hatte kürzlich erst der Solarglashersteller Glasmanufaktur Brandenburg in der Lausitz einen Insolvenzantrag gestellt.

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Die Solarbranche in Deutschland steckt vor allem bei der Produktion von Solarmodulen in der Krise.

Gegen billige Konkurrenz aus China können sich europäische Unternehmen nicht durchsetzen.

Löhne der Beschäftigten von Meyer Burger vorerst gesichert

Die Produktion beim Solarmodulhersteller ruht gerade.
Die Produktion beim Solarmodulhersteller ruht gerade.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Zu den Chancen für eine Sanierung angesichts der angeschlagenen Solarbranche sagte der Fachanwalt: "Diese Krise ist natürlich real."

Allerdings müsse man zwei Dinge berücksichtigen: "Meyer Burger hat exzellente Produkte, hervorragendes Know-how und eine hochmoderne Fertigung."

Die Insolvenz biete Investoren jetzt die Möglichkeit, den Betrieb ohne Altverbindlichkeiten zu übernehmen.

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"Insofern haben sich durch das Insolvenzverfahren die Sanierungschancen erheblich verbessert."

Die Produktion ruhe gerade. Aber die Löhne und Gehälter der Beschäftigten am Standort Bitterfeld-Wolfen (Meyer Burger Industries) und in Hohenstein-Ernstthal (Meyer Burger Germany) seien über das Insolvenzgeld bis Ende August gesichert, sagte Flöther.

"Diesen Zeitraum wollen wir nutzen, um den Investorenprozess voranzutreiben. Wie es dann weitergeht, hängt davon ab, ob es bis dahin einen Investor gibt und welches Konzept dieser verfolgt."

Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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