Flaute am Bau wird sich 2024 fortsetzen: "Wir blicken mit Sorgen ins kommende Jahr"

München/Berlin - Ökonomen und Baubranche erwarten im neuen Jahr einen anhaltenden Abwärtstrend im Wohnungsbau.

Stau am Bau: Dass sich der Wohnungsbau in den nächsten Jahren erholt, wird von Branchenkennern kaum erwartet.
Stau am Bau: Dass sich der Wohnungsbau in den nächsten Jahren erholt, wird von Branchenkennern kaum erwartet.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das Münchner Ifo-Institut schätzt, dass 2024 lediglich 225.000 Wohnungen fertiggestellt werden könnten, 45.000 weniger als im vergangenen Jahr.

Ebenfalls pessimistisch sind die zwei wichtigsten Branchenverbände: der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, auch wenn die jeweiligen Prognosezahlen sich etwas unterscheiden.

"Wir blicken mit Sorgen ins kommende Jahr, vor allem der Wohnungsbau trübt die Aussichten", sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrie-Verbands.

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"Angesichts der deutlich eingebrochenen Auftragseingänge dürfte er sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtern."

Für das vergangene Jahr geht die Bauindustrie von 250.000 fertiggestellten Wohnungen aus, für das neue Jahr von einem weiteren Rückgang.

Zentralverband rechnet mit Umsatzeinbruch von 13 Prozent

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes erwartet nach Worten seines Hauptgeschäftsführers Felix Pakleppa 2024 einen Umsatzeinbruch von 13 Prozent im Bauhauptgewerbe und noch 235.000 neue Wohnungen.

Weniger pessimistisch war in einem im Dezember veröffentlichten Gutachten für den Bund das DIW Berlin, welches nur einen vergleichsweise geringfügigen Rückgang von 270.000 neuen Wohnungen 2023 auf 265.000 in diesem Jahr prophezeite.

Dass sich der Wohnungsbau in den nächsten zwei Jahren quasi von allein wieder erholt, erwartet aber kaum jemand.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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