Wenig Gas, hohe Heizkosten: Kaufen die Leute jetzt mehr warme Kleidung?
Köln - Kaufen die Leute aufgrund der Gas-Mangellage mehr warme Kleidung für den Winter? Laut dem BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren mit Sitz in Köln verzeichnen die Läden aktuell genau diesen Trend.
Die teuren Energiepreise, Mangelware Gas und hohe Brennholzkosten veranlassen die Menschen offenbar dazu, mehr warme Kleidung für den Winter zu kaufen.
Vor allem die kühle Witterung Ende September habe bereits für eine größere Nachfrage gesorgt, teilte der BTE-Handelsverband mit.
Nach den schweren Corona-Jahren habe der Einzelhandel hiervon profitiert.
"Von den Kunden gerne gekauft wurden zum Beispiel kuschelige Pullover, herbstliche Hosen oder wetterfeste Jacken und Schuhe", so Axel Augustin, Sprecher des Textil-Verbandes.
Seine Vermutung aufgrund der zählbar höheren Verkäufe: "Etliche Kunden scheinen bereits Vorkehrungen getroffen zu haben, um die empfohlene Reduzierung der Raumtemperatur in den nächsten Wochen und Monaten bestmöglich auszugleichen."
Die Bundesnetzagentur hatte dazu aufgerufen, den Gasverbrauch zu drosseln, weniger zu heizen. Wer seine Temperatur in Haus oder Wohnung senken will, muss also auf dickere Kleidung zurückgreifen. Der Einzelhandel profitiert hiervon, wenn nicht genügend dicke Pullover im Schrank liegen.
Hohe Heizkosten, dickere Pullover?
Die Preise für Herbstkleidung und Wintermode seien aktuell noch stabil.
"Das liegt daran, dass zum einen die Produktion von Bekleidung, Schuhen und Textilien vergleichsweise wenig Energie verbraucht und zum anderen die aktuelle Ware überwiegend schon vor Beginn des Ukraine-Kriegs bestellt wurde, sodass die letzten Energiepreissprünge nicht eingepreist sind", so der Sprecher.
Große Sorgen bereiteten den Geschäften allerdings die nächsten Wintermonate. Das Beheizen von Geschäften könnte deutlich teurer werden. Zusätzlich kostet die Beleuchtung von Geschäften viel Geld.
"Allein die hohen Kostensteigerungen bei Energie fressen die branchenüblichen Gewinne aktuell auf." Der Verband forderte bereits jetzt schon Unterstützung seitens der Politik, da etliche Unternehmen nach der Corona-Pandemie keine Reserven mehr haben.
Titelfoto: Andy Wong/AP/dpa