3500 Stellen bei Saturn und Media Markt in Gefahr

Düsseldorf - Beim Elektronikhändler Ceconomy mit seinen Ketten Media Markt und Saturn könnten im Zuge einer Neuaufstellung mehrere tausend Stellen wegfallen.

Ein Schild mit den Schriftzügen von Media Markt und Saturn.
Ein Schild mit den Schriftzügen von Media Markt und Saturn.  © Armin Weigel/dpa

Es werde die Einführung einer konzernweit einheitlichen Organisationsstruktur geprüft, bei deren Umsetzung vorwiegend im europäischen Ausland bis zu 3500 Vollzeitstellen wegfallen könnten, wie Ceconomy am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. 

Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 55.000 Mitarbeiter. 

Zudem könnten europaweit einige defizitäre Filialen mangels Kunden geschlossen werden, hieß es weiter.

Läuft die Wohnungskrise aus dem Ruder? Was Experten jetzt fordern
Wirtschaft News Läuft die Wohnungskrise aus dem Ruder? Was Experten jetzt fordern

Eine Umsetzung der angedachten Maßnahmen würde zunächst rund 180 Millionen Euro kosten, soll aber auch die jährlichen Kosten um etwas mehr als 100 Millionen Euro drücken. 

Über eine Umsetzung soll am 12. August entschieden werden.

Mit einer einheitlichen Organisation würden Voraussetzungen für einen Umbau geschaffen. Abläufe in der Verwaltung und den Landesgesellschaft sollen effizienter werden.

Online-Geschäft bei Saturn und MediaMarkt zieht an

Die Ankündigung möglicher Filialschließungen kommt nicht ganz überraschend. Der Elektronikhändler sieht sich durch die Corona-Krise mit großen Problemen konfrontiert. 

Media Markt und Saturn konnten nach dem Ende der coronabedingten Ladenschließungen zwar schnell wieder Tritt fassen. Im Mai lagen die Umsätze des Handelsriesen mit 1,55 Milliarden Euro schon wieder um 3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Juni übertrafen die Verkaufszahlen mit 1,75 Milliarden Euro den Vorjahreswert gar um 12 Prozent. 

Doch haben sich die Gewichte zwischen den Verkaufskanälen im Konzern unter dem Einfluss der Pandemie massiv verschoben.

Denn entscheidenden Anteil an dem schnellen Comeback der Elektronikketten hatte der Erfolg des Online-Geschäfts, das zwischen April und Juni um rund 145 Prozent wuchs und mittlerweile mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes liefert. In den Filialen hingegen blieben viele Kunden fern. 

"Die Pandemie hat definitiv als Beschleuniger für unser Online-Geschäft gewirkt" sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann deshalb im Juli.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

Mehr zum Thema Wirtschaft News: