Zurück ins Büro oder doch lieber Homeoffice? Für wen sich was am besten eignet

Dresden - Auch, wenn sich die Corona-Pandemie allmählich dem Ende nähert, ist Homeoffice noch nicht vom Tisch. Viele Arbeitgeber bieten weiterhin die Möglichkeit an, von Zuhause aus zu arbeiten. Doch was verlockend klingt, kann auch schnell zur Produktivitätsfalle werden!

Seit der Corona-Pandemie ist das Thema Homeoffice nicht aus deutschen Unternehmen wegzudenken. (Symbolfoto)
Seit der Corona-Pandemie ist das Thema Homeoffice nicht aus deutschen Unternehmen wegzudenken. (Symbolfoto)  © 123RF/dragoscondrea

Es scheint so viele Meinungen zu geben, wie es Arbeitnehmer gibt und so viele Regelungen fürs Homeoffice, wie es Unternehmen gibt.

Von 100 Prozent Homeoffice und nur "Kann"-Bürobesuche über Sonderregelungen, welche nur bestimmte Wochentage betreffen, bis hin zum krassen Homeoffice-Verbot und der Pflicht wieder ins Büro zurückzukehren: In Deutschland ist alles dabei.

Und während es in einigen Berufsfeldern, wie der Pflege oder dem Einzelhandel kaum möglich ist, von Zuhause aus zu arbeiten, haben Arbeitnehmer anderer Branchen die Qual der Wahl.

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Dabei gilt jedoch unabhängig vom Beruf zu beachten: Menschen unterscheiden sich und nicht jeder ist fürs Homeoffice geeignet.

Manche lassen sich zu Hause schneller ablenken, für andere sind nervige Kollegen und das Dauerklingeln von Telefonen im Großraumbüro echte Produktivitätskiller. Nichtsdestotrotz gibt es einige Argumente für und gegen das Homeoffice, die sich nicht bestreiten lassen. Im Einzelnen machen sie die Entscheidung vielleicht sogar einfacher.

Wer sich über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel mit dem Thema Homeoffice befassen möchte, sollte dabei jedoch nicht nur das persönliche Wohlbefinden, sondern auch das Erbringen der geforderten Arbeitsleistung mit einbeziehen.

Büro und Homeoffice: die wichtigsten Punkte, die es zu berücksichtigen gibt

Im Zuge der Corona-Pandemie waren Eltern doppelt belastet: Arbeiten von Zuhause aus, während die Kinder nicht in die Kita oder Schule gehen konnten. (Symbolfoto)
Im Zuge der Corona-Pandemie waren Eltern doppelt belastet: Arbeiten von Zuhause aus, während die Kinder nicht in die Kita oder Schule gehen konnten. (Symbolfoto)  © 123RF/ammentorp
  • Voraussetzungen fürs Arbeiten

Im Büro und Homeoffice muss der Arbeitgeber auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz achten.

Laut dem Arbeitsschutzgesetz gelten dieselben Regeln fürs Büro wie Zuhause. Doch nicht jeder hat die richtigen Voraussetzungen, für die teilweise ein zeitliches, räumliches und finanzielles Investment getätigt werden muss.

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Auch Dinge wie Datenschutz, Datensicherheit und Unfallbestimmungen sind laut dem Technik- und Karriere-News-Kanal Ingenieur.de zu beachten.

  • Motivation und Leistung

Wer sich im Büro nicht wohlfühlt und seinen Job lieber ungestört erledigen will, wird eher das Homeoffice vorziehen. Das Gefühl der Selbstbestimmung wirke dabei laut Nachrichtendienst CIO wie ein regelrechter Boost für Motivation.

Wen lediglich der Gedanke, sich mit seinen Kollegen auszutauschen, aus dem Bett holt, könnte im Büro besser aufgehoben sein. Auch die Beziehung zum Vorgesetzten ist essenziell. Wer sich gut mit diesem versteht, neigt dazu, eher ins Büro zu kommen, andersherum arbeiten jene, die eine schlechte Beziehung zu ihrem direkten Vorgesetzten haben, lieber zu Hause.

Aber ob nun Zuhause oder im Büro: Wer unmotiviert ist, erbringt schlechtere Leistungen.

  • Work-Life-Balance

Wer im Homeoffice arbeitet und trotzdem nur den Berg schmutziger Wäsche oder dem vollen Geschirrspüler vor Augen hat, braucht vielleicht die räumliche Trennung, um produktiv arbeiten zu können. Auch Kinder oder Haustiere können (un)willkommene Störfaktoren sein, die unseren inneren Schweinehund von der Arbeit abhalten.

Andere lassen sich davon nicht stören und haben definitiv mehr Disziplin. Auch zu Hause ist der Schreibtisch nur zum Arbeiten da, eventuell mal für private Recherchen am Wochenende. Die Pause findet so gut wie immer zur gleichen Zeit statt, ebenso wie Arbeitsbeginn und -ende. Wer auch privat recht strukturiert lebt, hat es im Homeoffice definitiv leichter.

Ablenkungen gibt es aber auch im Büro: Geschwätzige Kollegen, klingelnde Telefone, zeitfressende Termine und Meetings, oder gar ein Chef, der einem ständig über die Schulter schaut, können laut Ingenieur.de für mächtig Stress sorgen.

Aber Vorsicht: Homeoffice begünstigt das Phänomen der Vereinsamung, was im schlimmsten Fall sogar zu Depressionen führen kann. Eine Umfrage der Deutschen Depressionshilfe im Herbst 2021, dass zwei Drittel aller Arbeitnehmer die Homeoffice-Situation als bedrückend empfinden würden.

Besonders diesen Winter könnten wir mit dem Gang ins Büro Heizkosten und Strom sparen

Täglich am Küchentisch zu arbeiten ist keine Lösung auf lange Zeit, zumindest wenn man nach dem Arbeitsschutzgesetz geht. (Symbolfoto)
Täglich am Küchentisch zu arbeiten ist keine Lösung auf lange Zeit, zumindest wenn man nach dem Arbeitsschutzgesetz geht. (Symbolfoto)  © 123RF/lightfieldstudios
  • Zeit und Kosten

Videomeetings und Textnachrichten sparen von Zuhause aus Zeit, während es im Büro oft zu etwas längeren Unterhaltungen zwischen Kollegen kommt. Andererseits, können so auch Informationen wie z. B. der geplante Urlaub des Vorgesetzten auch nicht mal eben in der Kaffeeküche ausgeplaudert werden.

Lange Arbeitswege entfallen im Homeoffice und lassen mehr Zeit für Haushalt, Hobbies oder Familie und Freunde.

Aber auch wenn das Geld für Fahrtkosten und Kantinengang wegfallen, müssen die Deutschen dieses Jahr für Strom und Heizkosten tiefer in die Tasche greifen.

Es gibt einige Punkte, die für das Arbeiten von Zuhause aus sprechen, aber auch einige, die dagegen argumentieren. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welche Punkte für ihn schwerer wiegen und welche nicht.

Titelfoto: 123RF/lightfieldstudios

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