Nächster Wolf-Hund-Mischling in Thüringen abgeschossen

Ohrdruf - Nach einem weiteren Abschuss in der Region Ohrdruf geht das Umweltministerium dort von noch drei verbliebenen Wolf-Hund-Mischlingen aus.

Ein Tier aus dem ersten Mischlingswurf wurde ausgestopft und steht nun im Naturkundemuseum in Erfurt.
Ein Tier aus dem ersten Mischlingswurf wurde ausgestopft und steht nun im Naturkundemuseum in Erfurt.  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Innerhalb weniger Tage wurde am Mittwoch ein zweiter Abkömmling aus der Paarung der Ohrdrufer Wölfin mit einem streunenden Hund geschossen, wie das Umweltministerium mitteilte.

Es handle sich um ein weibliches Tier. Der Kadaver solle im Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung weiter untersucht werden. Bereits am vergangenen Freitag war ein weibliches Mischlingsexemplar aus Artenschutzgründen erlegt worden.

Damit soll verhindert werden, dass der Genpool freilebender Wölfe verwässert wird. Die auf dem Bundeswehrübungsplatz Ohrdruf lebende Wölfin hatte sich zweimal mit einem Hund gepaart; daraus waren 2017 und 2019 zwei Mischlingswürfe hervorgegangen.

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Das Umweltministerium hatte im September 2019 eine Ausnahmegenehmigung zur Tötung der Tiere erwirkt. Am Dienstag nächster Woche soll eine Allgemeinverfügung des Ministeriums in Kraft treten, durch die mehr Jägern als bisher erlaubt wird, die Mischlinge zu töten. Bisher waren dafür nur vom Ministerium beauftragte Jäger ermächtigt.

Derweil steht die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gera im Eilverfahren wegen des behördlich erlaubten Abschusses der Ohrdrufer Wölfin noch aus. Die beiden Naturschutzverbände Nabu und BUND hatten geklagt.

Das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz hatte die Tötung der Wölfin erlaubt, nachdem sie mehrfach für unüberwindbar gehaltene Herdenschutzzäune überwunden und Schafe und Ziegen gerissen hatte.

Die Wölfin hatte im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Mal Mischlings-Nachwuchs bekommen.
Die Wölfin hatte im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Mal Mischlings-Nachwuchs bekommen.  © ---/TMUEN/dpa

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