Ein Gespür für strenge Düfte: Knoblauch-Züchter stößt beim Gärtnern auf Trüffel

Zwota - Dass Detlef Kittelmann einen grünen Daumen hat, ist weithin bekannt. Sein selbst gezüchteter und amtlich zugelassener Riesenknoblauch "Barretas Sunshine" brachte ihm schon den Titel "Vogtländer des Jahres" ein. Und jetzt erntet er in seinem Garten auch noch echte Trüffel!

"Knollen-Cowboy" Detlef Kittelmann zeigt, wo in seinem Garten er die "Feinschmecker-Nuggets" fand.
"Knollen-Cowboy" Detlef Kittelmann zeigt, wo in seinem Garten er die "Feinschmecker-Nuggets" fand.  © Uwe Meinhold

Geplant war das nicht. Beim Umgraben neben seiner Lärchenhecke fielen ihm helle Kieselsteine auf.

"Putzig", dachte sich Detlef Kittelmann und kratzte etwas: "Da stieg ein Duft auf, noch aromatischer als bei Steinpilzen."

Kittelmann macht öfter Bodenexperimente. An jener Stelle wanderte auch mal ein Sandkasten ins Beet. Und die Lärchen schlagen ihre Wurzeln. Kittelmann: "Ich hatte hier auch Kalk aus den Dolomiten eingebracht. Möglicherweise waren da entsprechende Sporen drin."

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Die erste Trüffelernte brachte 22 Gramm, wurde inzwischen zu Öl und Butter verarbeitet. "Unglaublich lecker", schwärmt Kittelmann. "Jetzt weiß ich, warum Gourmets so viel dafür bezahlen." Dass es die einzige Ernte war, glaubt er nicht: "Das Myzel scheint sich an den Lärchen wohl zu fühlen."

Sein Riesenknoblauch macht inzwischen Karriere in Mediziner- und Forscherkreisen. Morgen wird Kittelmann in Marburg der Verteidigung einer Masterarbeit lauschen, welche die Heilkraft seiner besonderen Knolle behandelt. Vier Hochschulen forschen derzeit an seiner Züchtung.

Info: knoblauchriesen.de

Die Trüffel schmecken zum Glück besser, als sie aussehen.
Die Trüffel schmecken zum Glück besser, als sie aussehen.  © Detlef Kittelmann
So kennt ihn das Vogtland: Kittelmann mit seinem Riesenknoblauch.
So kennt ihn das Vogtland: Kittelmann mit seinem Riesenknoblauch.  © Uwe Meinhold

Kiwi-König (78) erntet die Früchte seiner Beharrlichkeit

Peter Mitdank fiebert der Ernte entgegen. Dann werden die Kiwis wieder eingelegt oder zu Marmelade verkocht.
Peter Mitdank fiebert der Ernte entgegen. Dann werden die Kiwis wieder eingelegt oder zu Marmelade verkocht.  © Picture Point/Gabor Krieg

Leipzig - Peter Mitdank (78) brauchte mehrere Versuche, ehe die Kiwi in seinem Garten heimisch wurde. Doch nun erntet er den Erfolg.

Wenn Gisela und Peter Mitdank vom Haus aus ins Grüne schauen, sehen sie einen Kiwi-Dschungel. Im heimischen Garten wachsen in Kübeln außerdem Zitronen, Feigen, Kaffee- und Lorbeerbäume.

"Aber die Kiwi ist schon eine echt harte Nuss", weiß Peter Mitdank mittlerweile. Seit den 1980ern probiert er, Neuseelands Nationalfrucht zu züchten.

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Zwei Früchte von der Westverwandtschaft lieferten die ersten Samen. Rund 15 Pflanzen konnte Mitdank so gewinnen.

"Sie entwickelten sich prächtig, doch Früchte trugen sie nicht", denkt Mitdank zurück. "Es waren alles nur männliche Pflanzen. Aber Kiwis sind zweihäusig", fachsimpelt der Experte.

Also startete der Leipziger Mitte der 1990er-Jahre einen neuen Anlauf, legte so die Grundlage für seinen heutigen Kiwi-Dschungel. Aus den kleinen Pflanzen von einst sind inzwischen knorrige Bäume geworden.

Zirka 3000 Früchte gibt es im Spätherbst zu ernten. Die besten werden übers Jahr zum Frühstück verputzt, der Rest zu Marmelade verarbeitet.

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