Atommüll-Ärger in NRW: BUND äußert sich zu weiteren Castor-Transporten

Von Rolf Schraa

Düsseldorf - Die Umweltschutzorganisation BUND hat Widerspruch gegen die geplanten Atommülltransporte vom rheinischen Jülich ins Zwischenlager Ahaus im Münsterland eingelegt.

Im Forschungszentrum Jülich lagern Castorbehälter, die ins 170 Kilometer entfernte Ahaus transportiert werden sollen.
Im Forschungszentrum Jülich lagern Castorbehälter, die ins 170 Kilometer entfernte Ahaus transportiert werden sollen.  © Andreas Endermann/dpa

"Von den überflüssigen Transporten geht ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt aus", erklärte die BUND-Vize-Landesvorsitzende für NRW, Kerstin Ciesla, laut einer Mitteilung.

Der BUND beantragte zugleich, dass die zu Wochenbeginn vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung erteilte Transportgenehmigung nicht sofort vollzogen werden dürfe.

Sonst würde der Rechtsweg für eine Überprüfung der Entscheidung abgeschnitten, so Ciesla. Es gebe keinen erkennbaren Grund, den Transport jetzt schnell durchzuführen.

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Für die Lagerung des Atommülls im rheinischen Jülich war die letzte Betriebsgenehmigung bereits vor mehr als zehn Jahren im Jahr 2013 ausgelaufen.

Statt des Transports sei der Bau eines sicheren Zwischenlagers in Jülich die bessere Lösung, sagte der BUND-NRW-Geschäftsführer Dirk Jansen. Sonst drohe ein "Verschiebebahnhof" mit dem Atommüll. Auch die Betriebsgenehmigung für Ahaus sei nur befristet.

Befristete Transportgenehmigung

Geplant ist der Transport von 152 Castor-Behältern durch Nordrhein-Westfalen. Auf der gut 170 Kilometer langen Strecke sollen die rund 300.000 Brennelemente-Kugeln aus dem früheren Jülicher Versuchsreaktor mit Schwertransportern in das Atommüll-Zwischenlager gebracht werden.

Die Transportgenehmigung sei befristet bis 31. August 2027 und sofort vollziehbar, hatte das Bundesamt entschieden.

Titelfoto: Andreas Endermann/dpa

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