Ausnahmezustand in Nordrhein-Westfalen: Unwetter sorgt für zahlreiche Einsätze

Von Paul Schiffgens und Rolf Schraa

Mönchengladbach/Bedburg - Starkregen hat am Morgen im Südwesten von Nordrhein-Westfalen für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Nach Polizeiangaben liefen Keller und Wohnungen voll und ganze Straßenzüge wurden überflutet.

In Nordrhein-Westfalen stehen auch Straßen unter Wasser. (Symbolbild)
In Nordrhein-Westfalen stehen auch Straßen unter Wasser. (Symbolbild)  © Federico Gambarini/dpa

In Mönchengladbach rückten Einsatzkräfte demnach bis zum frühen Morgen bereits mehr als 70 Mal aus. Unter anderem befreite die Feuerwehr eine Familie aus einer vollgelaufenen Wohnung. Auch Autofahrer mussten aus ihren Autos gerettet werden.

300 Meldungen lagen den Einsatzkräften am Morgen vor, die noch nicht bearbeitet waren. Wegen des starken Regens durften Eltern selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder am Morgen zur Schule schicken wollten, wie die Stadt mitteilte.

In Bedburg im Rhein-Erft-Kreis gab es über Nacht zahlreiche Einsätze, so die Polizei. Keller wurden geflutet, Straßenzüge stehen unter Wasser. Verletzte Personen soll es bisher nicht gegeben haben.

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Aber auch dort habe es Evakuierungen gegeben, hieß es. THW und Feuerwehr pumpten an über 100 Einsatzstellen Keller leer und versuchten, Häuser mit Sandsäcken zu schützen, berichtete der WDR.

DWD spricht amtliche Unwetterwarnung aus

Auf der A4 bei Frechen ist ein Lkw umgestürzt.
Auf der A4 bei Frechen ist ein Lkw umgestürzt.  © Sascha Thelen/dpa

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine amtliche Unwetterwarnung ausgesprochen. Bis Mitte des Tages sei von Westen aus mit teils extrem starken Regenfällen zu rechnen.

Erwartet wurden Niederschlagsmengen zwischen 50 und 80 Liter pro Quadratmeter in 6 Stunden. In Staulagen könnten sogar bis zu 90 Liter pro Quadratmeter herunterkommen, so der DWD.

Der Starkregen sorgte auch auf den Straßen für Probleme. Auf der A4 bei Frechen stürzte ein Lastwagen um - laut Polizei vermutlich wegen Aquaplanings. Es bildeten sich kilometerlange Staus. Autofahrer mussten laut WDR ungefähr eine Stunde Wartezeit einkalkulieren. Auf der A46 in Düsseldorf lief ein Autobahntunnel voll.

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Die Erft erreichte am Pegel Neubrück bei Grevenbroich die höchste von drei Meldestufen ("erhebliche Gefahr"). Deutlich erhöhte Wasserstände gab es auch an der Wurm, einem Nebenfluss der Rur, in Herzogenrath.

Die Unwetter sollen noch bis zum Vormittag anhalten und ab Mittag nach Nordosten ziehend nachlassen. Nachmittags und abends kann es in Nordrhein-Westfalen noch kleinräumig Starkregen geben.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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