Brandanschlag auf Schienennetz: Bahnstrecke wieder frei

Von Rabea Gruber, Frank Christiansen, Rolf Schraa

Düsseldorf - Nach dem Brandanschlag auf die Bahnstrecke Düsseldorf-Duisburg ist die bundesweite Hauptlinie der Bahn wieder für den Zugverkehr freigegeben.

Auf den dünnen Kabeln der Deutschen Bahn sind die Überbleibsel der abgebrannten Zündvorrichtung zu erkennen.
Auf den dünnen Kabeln der Deutschen Bahn sind die Überbleibsel der abgebrannten Zündvorrichtung zu erkennen.  © Christoph Reichwein/dpa

Die Sperrung sei nach Reparatur der beschädigten Infrastruktur sowie Probefahrten auf der Strecke seit den frühen Morgenstunden aufgehoben, teilte ein Bahnsprecher mit. An der Strecke deponierte Brandsätze hatten die wichtige Nord-Süd-Verbindung seit Donnerstag lahmgelegt.

Die Polizei geht von Sabotage aus, der Staatsschutz ermittelt. Mutmaßlich sind Linksextremisten für den Anschlag verantwortlich, wie Innenminister Herbert Reul (72, CDU) sagte.

Auf der linken Plattform "Indymedia" war ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden. Ein "Kommando Angry Birds" reklamiert darin die Tat für sich. Dies sei den Behörden "als linksextremistische Mitmach-Kampagne" bekannt, sagte Innenminister Reul. Die Echtheit des Schreibens wird laut Polizei noch überprüft.

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Wie ein dpa-Reporter am Tatort erfuhr, hatten Unbekannte am Donnerstag eine Zündvorrichtung in einem Kabeltunnel platziert. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen sehen und Alarm geschlagen.

Zweite Brandstelle nur zwei Kilometer entfernt

Die zwei Brandanschläge auf das Bahnnetz der Bahn hatten zwei große Sperrungen zur Folge.
Die zwei Brandanschläge auf das Bahnnetz der Bahn hatten zwei große Sperrungen zur Folge.  © Christoph Reichwein/dpa

Der zweite Brandschaden sei bei einer Begehung der Strecke am Freitag rund zwei Kilometer entfernt entdeckt worden. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass beide Brandsätze bereits am Donnerstag gezündet wurden.

Durch die Brände waren Kabel für die Steuerung von Weichen und Signalen zerstört worden. Der Fern- und Regionalverkehr war in der Folge erheblich gestört.

Am Freitagmittag beendete die Polizei die Spurensicherung an der zweiten Anschlagsstelle. Danach konnten die Reparaturarbeiten beginnen.

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NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (56, Grüne) beklagte einen "immensen Schaden" und kündigte eine nachdrückliche Strafverfolgung an.

Die Strecke Duisburg-Düsseldorf ist mit mehr als 620 Zügen täglich - Güterzüge nicht mitgezählt - eine der meistbefahrenen Bahn-Verbindungen in Deutschland.

Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa

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