Brutale Geiselnahme im "Kölner Drogenkrieg": Mehrjährige Haftstrafen

Von Bernhard Krebs

Köln - Im Zusammenhang mit dem sogenannten Kölner Drogenkrieg hat das Landgericht drei Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

Ein Marihuana-Raub von 350 Kilogramm löste laut den Ermittlern den "Kölner Drogenkrieg" aus. (Symbolfoto)
Ein Marihuana-Raub von 350 Kilogramm löste laut den Ermittlern den "Kölner Drogenkrieg" aus. (Symbolfoto)  © Georg Wendt/dpa

Zwei Männer im Alter von 25 Jahren und 30 Jahren bekamen neun Jahre beziehungsweise acht Jahre und drei Monate Haft wegen dreifacher Geiselnahme in Tateinheit mit dreifacher gefährlicher Körperverletzung.

Der 21 Jahre alte Angeklagte, der zur Tatzeit im Juni 2024 noch Heranwachsender war, wurde zu einer Jugendstrafe von dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Das Urteil war am Montag gesprochen worden, wie ein Sprecher des Landgerichts Köln mitteilte.

BMW überschlägt sich: Fahrer haut einfach ab und lässt verletztes Kind zurück
Nordrhein-Westfalen BMW überschlägt sich: Fahrer haut einfach ab und lässt verletztes Kind zurück
Technik-Fehler? Notlandung endet mit Überschlag in Maisfeld
Nordrhein-Westfalen Technik-Fehler? Notlandung endet mit Überschlag in Maisfeld

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei angeklagten Niederländer Ende Juni 2024 von Mitgliedern einer Kölner Drogenbande engagiert worden waren, um Informationen über einen kurz zuvor erfolgten Raub von rund 350 Kilogramm Marihuana aus einer Lagerhalle in Hürth zu beschaffen.

Dafür seien ihnen jeweils 2000 Euro angeboten worden.

Geiseln stundenlang misshandelt

Das Kölner Landgericht hat drei Männer im Zusammenhang mit dem "Kölner Drogenkrieg" zu langjährigen Haftstrafen verdonnert. (Archivfoto)
Das Kölner Landgericht hat drei Männer im Zusammenhang mit dem "Kölner Drogenkrieg" zu langjährigen Haftstrafen verdonnert. (Archivfoto)  © Federico Gambarini/dpa

In der Lagerhalle in Hürth fesselten die Niederländer demnach die ehemaligen Bewacher der geraubten Drogen mit Kabelbindern auf Stühle und misshandelten sie über Stunden. Die Polizei hatte die Geiselnahme schließlich nach einem Hinweis beendet und die Täter festgenommen.

Die Angeklagten hatten zunächst zu den Vorwürfen geschwiegen, diese im Verlauf des Prozesses aber eingeräumt. Allerdings hätten sie hierbei versucht, so die Feststellungen des Gerichts, ihre Tathandlungen kleinzureden.

Der Raub der 350 Kilogramm Marihuana gilt laut Ermittlern als Ausgangspunkt des sogenannten Kölner Drogenkriegs, vor dessen Hintergrund es im Juni und Juli 2024 zu insgesamt zwei Geiselnahmen, mehreren explodierten Sprengsätzen und Schüssen auf Gebäude in Köln und in anderen Städten gekommen war.

Großeinsatz in NRW: Bürogebäude brennt nach Akku-Explosion
Nordrhein-Westfalen Großeinsatz in NRW: Bürogebäude brennt nach Akku-Explosion
Technischer Defekt vermutet: Oldtimer brennt auf L226 komplett aus
Nordrhein-Westfalen Technischer Defekt vermutet: Oldtimer brennt auf L226 komplett aus

Derzeit finden noch zwei weitere Prozesse aus dem Tatkomplex am Landgericht statt.

Titelfoto: Bildmontage: Georg Wendt/dpa, Federico Gambarini/dpa

Mehr zum Thema Nordrhein-Westfalen: