Sprengsatz an Rapper-Haus! Ermittler gehen in Düsseldorf von Verbrechen aus
Von Frank Christiansen und Alina Eultgem
Düsseldorf - Nach der Explosion am Eingang eines Mehrfamilienhauses gehen die Ermittler von einem geplanten Verbrechen aus. Besonders brisant: Das Haus gehört einem bekannten Rap-Star!
In der Nacht zum Donnerstag hatte eine laute Explosion für massive Verwüstung an einem Hauseingang gesorgt.
Intensive Untersuchungen ergaben, dass an der Tür ein Sprengsatz detoniert worden sei, sagte Staatsanwältin Janne Jakobek gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Ebenso bestätigte sie die Medienberichte, dass das Gebäude dem Gangster-Rapper Azet gehöre (29, bürgerlich Granit Musa). Er sei zwar kurz vor Ort gewesen, konnte aber noch nicht als Zeuge vernommen werden.
Azet investiert seit Jahren in Immobilien und ist Geschäftsführer der Musa Immobilien GmbH in Monheim am Rhein. Außerdem ist er Gründungsmitglied der Dresdner Hiphop-Gruppe KMN-Gang.
Ob die Tat gezielt dem Besitzer oder einem der Bewohner galt, ist weiterhin völlig offen. Die genauere Untersuchung der Spuren werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Explosion richtete großen Schaden an
Noch ist unklar, ob es einen Zusammenhang zur Explosionsserie im Rheinland gibt, die im vergangenen Jahr für Angst sorgte. Damals gab es 22 Tatorte, vor allem in Köln und Umgebung, aber auch in Düsseldorf und Duisburg.
Hintergrund waren laut Ermittlern Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden, nachdem rund 300 Kilogramm Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth gestohlen worden waren. Bis Januar 2025 wurden 35 Tatverdächtige identifiziert.
Ermittelt wird weiterhin gegen Unbekannt wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Möglicherweise wurde die Tat teilweise von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. Auch das wird noch geprüft.
Der Sprengsatz beschädigte den Eingangsbereich schwer, außerdem mehrere parkende Autos. Gegenüber zerbrach sogar eine Schaufensterscheibe. Verletzt wurde niemand.
Anwohner wurden gegen 4 Uhr morgens von einem lauten Knall aus dem Schlaf gerissen. Weil Teile des Treppenhauses durch Trümmer versperrt waren, brachte die Feuerwehr zehn Bewohner über Drehleitern aus dem Gebäude.
Erstmeldung am 28. November um 12.55 Uhr, zuletzt aktualisiert: 17.56 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Instagram Screenshot/ kmn_azet, Patrick Schüller

