Für Steuersünder kommt es jetzt richtig dick: Informant verkauft riesiges Datenpaket

Von Oliver Auster

Düsseldorf - Das Land NRW hat über einen Informanten einen Datenträger zu Beteiligungen von Deutschen in Offshore-Steueroasen angekauft.

Steuerfahnder kümmern sich nun um die Offshore-Daten. (Symbolbild)
Steuerfahnder kümmern sich nun um die Offshore-Daten. (Symbolbild)  © Silas Stein/dpa

Laut dem Düsseldorfer Finanzministerium geht es um Steuerhinterziehung "im großen Stil" durch die Gründung von Auslandsgesellschaften. Wie viel das Land NRW dem Informanten bezahlt hat, wurde nicht bekannt.

Das Ministerium informierte die Bundesregierung und die anderen Bundesländer über den Datenankauf, denn es gebe Fälle aus ganz Deutschland, aber auch dem Ausland. Der Datensatz ist demnach mehr als ein Terabyte groß.

Zur Höhe der in Übersee-Gesellschaften geflossenen Gelder gab es zunächst noch keine Erkenntnisse.

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Das nordrhein-westfälische Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität hatte laut dem Ministerium von einem Hinweisgeber den Datenträger angekauft, der Kundeninformationen von Dienstleistern mit Geschäftssitzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Cayman Islands, in Hongkong, Mauritius, Panama, Singapur und Zypern enthalte.

Wer Geld am Finanzamt vorbeischleust, macht sich bekanntlich strafbar. (Symbolbild)
Wer Geld am Finanzamt vorbeischleust, macht sich bekanntlich strafbar. (Symbolbild)  © Bernd Wüstneck/dpa

Auch Influencer geraten ins Visier von Steuerfahndern

Zuletzt hatte eine Taskforce des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität für Schlagzeilen gesorgt, die sich speziell um sogenannte Influencer kümmert. Von denen stehen viele unter Verdacht, nicht alle Einnahmen ordnungsgemäß versteuert zu haben.

Nun kümmern sich die Steuerfahnder um die Offshore-Daten.

NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (56, CDU) sagte der dpa, der Datensatz könne "Aufschluss über die trickreiche Masche der Verschiebung von Vermögen in Übersee-Steueroasen geben".

Er betonte: "Wir wollen die großen Fische fangen. Wir wollen zeigen, dass der Ehrliche nicht der Dumme ist. Manchmal muss man dafür ungewöhnliche Wege gehen, wie in diesem Fall."

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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