Harte Hand in NRW: Behörden schlagen härter gegen Clankriminalität
Von Oliver Auster
Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen haben Ermittlungsbehörden im Vorjahr mehr Verfahren gegen die organisierte Kriminalität geführt als noch 2023.
Insgesamt wurden 82 Verfahren eingeleitet - 2023 waren es noch 73. Das geht aus dem neuen "Lagebild Organisierte Kriminalität" des Landeskriminalamts hervor. Am häufigsten ging es um Drogen.
46 Verfahren - also mehr als der Hälfte - drehten sich um Drogenhandel- oder schmuggel. Die Polizei stellte laut Lagebild Drogenlabore sicher, zerschlug internationale Lieferketten und vollstreckte zahlreiche Haftbefehle.
Oft ergaben sich Ermittlungen aus verschlüsselter Kommunikation (wie dem Messengerdienst "EncroChat"), in die ausländische Ermittlungsbehörden hineinkommen konnten - und ihre Erkenntnisse mit Deutschland teilten.
Die Zahl der Tatverdächtigen insgesamt nahm im Vergleich zu 2023 um 21 Prozent zu. Gegen 1034 Personen wurde ermittelt, die meisten gehörten laut LKA zu "multinationalen Gruppierungen". 63 Verfahren hatten Bezüge in insgesamt 48 Länder.
Das LKA kooperierte besonders eng mit den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Spanien. Insgesamt gab es 38 "operative Maßnahmen" in 19 Ländern.
Um diese Schwerpunkte geht es
Als Schwerpunkte listet das Lagebild "Clankriminalität, italienisch Organisierte Kriminalität, Outlaw Motorcycle Gangs, Albanisch Organisierte Kriminalität" auf. Letztere sehe man vor allem im Drogenhandel.
Mit den Outlaw Motorcycle Gangs sind Rocker gemeint. 2024 sei in diesem Bereich von diversen Gründungen neuer Ortsgruppen ("Chapter") der "Hells Angels" geprägt gewesen - zumeist aus ehemaligen Mitgliedern der seit 2021 verbotenen "Bandidos".
Die "Hells Angels" sind laut LKA nun der mitgliederstärkste Rockerclub in NRW.
Titelfoto: Marcel Kusch/dpa
