Mehr Zaster hinter Gittern: NRW-Häftlinge kriegen Lohnerhöhung

Von Oliver Auster

Düsseldorf - Häftlinge in Nordrhein-Westfalen erhalten seit diesem Monat wesentlich mehr Geld für ihre Arbeit im Gefängnis

Häftlinge in Nordrhein-Westfalen bekommen seit Juli mehr Geld für ihren Job. (Archivbild)
Häftlinge in Nordrhein-Westfalen bekommen seit Juli mehr Geld für ihren Job. (Archivbild)  © Federico Gambarini/dpa

Im Vergleich zu einem Job in Freiheit verdienen sie jedoch weiterhin nicht viel: Laut Justizministerium entspricht die Steigerung in der mittleren Vergütungsstufe einem Tagessatz von 26,96 Euro - zuvor waren es rund 16 Euro.

Das Bundesverfassungsgericht hatte schon im Juni 2023 einzelne Vorschriften zur Vergütung von Gefangenenarbeit für verfassungswidrig erklärt.

"Arbeit im Strafvollzug ist nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nur dann als wirksames Resozialisierungsmittel anzusehen, wenn die geleistete Arbeit angemessene Anerkennung findet", erläuterte ein Sprecher des NRW-Justizministeriums.

Trotz gestiegener Übernachtungs-Preise: Urlaubsregionen in NRW gut gebucht
Nordrhein-Westfalen Trotz gestiegener Übernachtungs-Preise: Urlaubsregionen in NRW gut gebucht
Frontal-Crash in Langenfeld: War ein Passant an dem Unfall schuld?
Nordrhein-Westfalen Frontal-Crash in Langenfeld: War ein Passant an dem Unfall schuld?

Für die Umsetzung eines neuen Modells blieb den Ländern bis jetzt Zeit.

In der mittleren Vergütungsstufe gibt es für die Gefängnis-Insassen jetzt pro Tag 26,96 Euro – vorher waren es nur etwa 16 Euro. (Symbolbild)
In der mittleren Vergütungsstufe gibt es für die Gefängnis-Insassen jetzt pro Tag 26,96 Euro – vorher waren es nur etwa 16 Euro. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Auch Gefangene wurden vorher befragt

In Justizvollzugsanstalten in NRW gibt es eine ganze Reihe von Jobs, die Häftlinge machen können, wie zum Beispiel Schreiner oder Bäcker. (Archivbild)
In Justizvollzugsanstalten in NRW gibt es eine ganze Reihe von Jobs, die Häftlinge machen können, wie zum Beispiel Schreiner oder Bäcker. (Archivbild)  © Boris Roessler/dpa

Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) sagte der dpa, dass neue Gesetz sei "unter Einbindung zahlreicher Verbände sowie einer Befragung von Gefangenen erarbeitet" worden.

Durch die Neuerungen erhalte "die von Gefangenen geleistete Arbeit die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Anerkennung".

Limbach betonte: "Dies trägt zur Resozialisierung bei, das heißt einem Leben in sozialer Verantwortung und ohne Straftaten. Und das kommt uns letztlich allen zu Gute."

Titelfoto: Bildmontage: Federico Gambarini/dpa, Boris Roessler/dpa, Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Nordrhein-Westfalen: