Rechtsextreme Taten an NRW-Schulen steigen stark

Von Oliver Auster

Düsseldorf - An Schulen und Hochschulen in NRW hat es im vergangenen Jahr einen starken Anstieg an rechtsextremen Taten gegeben.

Die rechtsextremen Taten an Schulen in NRW steigen. (Symbolbild)
Die rechtsextremen Taten an Schulen in NRW steigen. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Wie das Schulministerium mit Bezug auf die Kriminalstatistik ausführt, waren es im vergangenen Jahr 452 Vorfälle - 2023 noch 277.

Die Zahlen stammen aus der noch nicht veröffentlichten Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor.

Die SPD wollte eigentlich die Zahl der rechtsextremen Taten nur an Schulen wissen, die Statistik wird aber gemeinsam für alle Bildungseinrichtungen geführt.

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In der Antwort des Schulministeriums heißt es ergänzend zu der Kriminalstatistik der Polizei: "Darüber hinaus verzeichnet auch die Recherche- und Informationsstelle Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) für das Jahr 2024 vermehrt antisemitische Vorfälle an Schulen, die einen rechtsextremen/rechtspopulistischen Hintergrund aufweisen."

Dorothee Feller: Extremismus hat keinen Platz an Schulen

Unter rechtsextremen Taten an Schulen versteht man laut Polizei- und Verfassungsschutz-Definition meist Straftaten oder Vorfälle mit eindeutig rechtsextremistischem Hintergrund. (Symbolbild)
Unter rechtsextremen Taten an Schulen versteht man laut Polizei- und Verfassungsschutz-Definition meist Straftaten oder Vorfälle mit eindeutig rechtsextremistischem Hintergrund. (Symbolbild)  © Etienne Dötsch/dpa

Schulministerin Dorothee Feller (59/CDU) betont in dem Papier: "Rechtsextremismus und andere Formen des Extremismus haben keinen Platz an den Schulen.

Diese sind Orte, an denen sich alle am Schulleben Beteiligte sicher und gut aufgehoben fühlen müssen." Klar sei aber auch: "Rechtsextremismus ist nicht nur ein schulisches, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem gemeinsam entgegengetreten werden muss."

Die schulpolitische Sprecherin der SPD im Landtag, Dilek Engin, sagte der dpa: "Lehrkräfte brauchen schlicht und ergreifend mehr Zeit, sich mit den Jugendlichen zu beschäftigten, sie für politische Bildung zu sensibilisieren und ihnen die Dimensionen und Konsequenzen ihres Verhaltens aufzuzeigen."

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Weiter meint sie: "Es geht dabei ein Stück weit auch immer noch um Herzensbildung, und die kommt im schulischen Alltagsstress heutzutage einfach zu kurz."

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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