Sicherheitsbedenken nach Anschlägen: NRW-Stadt streicht Martinszüge
Leverkusen - Jedes Jahr ziehen tausende Kinder zu Sankt Martin mit bunten und leuchtenden Laternen durch die Straßen ihrer Städte. In Leverkusen werden die beliebten Martinszüge nun aber eingedampft.
In diesem Jahr soll es nämlich nur noch einen einzigen Umzug pro Stadtteil geben.
Das geht aus einem Brief der Stadtverwaltung an die Schulleitungen aller Leverkusener Grund- und Förderschulen hervor, die den Großteil der Martinszüge organisieren.
Demnach seien verschärfte Sicherheitsmaßnahmen Grund für die massiven Einschränkungen: Wegen der bundesweiten "tödlichen Übergriffe im Rahmen von Veranstaltungen" in den vergangenen Jahren, müssten die Umzüge in Leverkusen nun noch mehr geschützt werden, heißt es dazu aus dem Rathaus.
Unter anderem sei es dafür nötig, den "Zufahrts- beziehungsweise Überfahrschutz" sowie eine engmaschige Begleitung von Ordnungskräften sicherzustellen - und das sei aus organisatorischen und personellen Gründen schlicht nicht mehr zu leisten, betont die Stadt.
Bereits im vergangenen Jahr hatten von den 160 Umzügen nur 60 von Polizeibeamten begleitet werden können.
Deswegen sei es in diesem Jahr "dringend erforderlich, dass Martinszüge im Stadtteil zusammengelegt werden", meint Stadtdirektor und Schuldezernent Marc Adomat. Die Schulen seien daher dazu aufgerufen, sich zusammenzuschließen und einen entsprechenden Antrag an die Stadt zu stellen.
Titelfoto: Felix Kästle/dpa
