Terroranschlag von Solingen: Jetzt soll Spitzenpolitikerin Licht ins Dunkel bringen
Von Frank Christiansen
Düsseldorf - Der Untersuchungsausschuss zum Terroranschlag von Solingen hat zum Ende der Woche eine prominente Zeugin.

Neben zwei Mitarbeitenden des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge soll auch die bisherige Innenministerin Nancy Faeser (54) von der SPD Rede und Antwort stehen.
Der Ausschuss soll mögliche Versäumnisse und Fehler der Landesregierung untersuchen, aber auch strukturelle Defizite bei Abschiebungen und Rückführungen in andere EU-Länder unter die Lupe nehmen.
Unter anderem geht es um die Frage, warum die lange vor der Tat angesetzte Rücküberstellung des mutmaßlich islamistischen Tatverdächtigen Issa Al H. nach Bulgarien scheiterte.
Der 27-Jährige hatte am Abend des 23. August 2024 auf dem "Festival der Vielfalt" zur 650-Jahr-Feier der Stadt Solingen drei Besucher erstochen. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. Der IS reklamierte den Anschlag für sich.

Angeklagter soll Islamischer Staat
Der Prozess um den Terroranschlag startet in drei Wochen vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht. Dem Angeklagten wird dreifacher Mord und zehnfacher versuchter Mord vorgeworfen.
Er soll der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen haben und damit ihr Mitglied geworden sein.
Titelfoto: Uli Deck/dpa