Bönen (NRW) - Ungewöhnliches Gefährt sorgt für Misstrauen! Im März haben Beamte einen Kleintransporter mit verdächtigem Anhänger in Nordrhein-Westfalen gestoppt.
Wie das Hauptzollamt Bielefeld am Dienstag mitteilte, wurde das Gespann von der A2 (Fahrtrichtung Oberhausen) auf einen Parkplatz nahe Bönen gelotst, wo anschließend eine Überprüfung stattfand.
Dabei ließen Kontrolleure vom Fahrer (38) die Plane der Ladung entfernen. Zum Vorschein kam ein M29C Weasel - ein US-amerikanisches, ungepanzertes, amphibisches Vollkettenfahrzeug aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der 38-Jährige gab an, das zwischen 1942 und 1945 gebaute Objekt in Norwegen gekauft zu haben. Sein Ziel sei Frankreich für einen Weiterverkauf gewesen.
"Da Norwegen ein Drittstaat ist, gelten andere Regularien für die Einfuhr", erklärte ein Hauptzollamt-Sprecher gegenüber TAG24 zum Hintergrund.
Ermittlungen wegen Verdacht der Steuerhinterziehung eingeleitet
Der Mann habe zwar eine Ausfuhrgenehmigung der norwegischen Behörden besessen, jedoch weder Rechnung noch Kaufvertrag sowie erforderliche Zollpapiere für die Einreise in das Gebiet der Europäischen Union vorweisen können.
Laut Zoll dürften Waren aus Nicht-EU-Ländern grundsätzlich nur bis zu einem Warenwert von insgesamt 300 Euro (bei Flug- beziehungsweise Seereisen 430 Euro) abgabenfrei eingeführt werden.
Dies sei beim transportierten M29C Weasel mit einem Fahrzeug-Schätzwert von 12.500 Norwegischen Kronen (umgerechnet rund 1000 Euro) jedoch nicht der Fall gewesen. Es sei daher ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung eingeleitet worden.
"Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, die Sicherheitsleistungen von 700 Euro auf die zu erwartenden Einfuhrabgaben sowie eine mögliche Geldstrafe hinterlegt wurden, konnte der 38-jährige Norweger seine Reise fortsetzen", heißt es.
Eine Prüfung der Verkehrssicherheit des gekauften Kettenfahrzeugs habe indes nicht stattgefunden. "Dies wäre Sache der Polizei", sagte der Sprecher.