Fahrradfahren lernen: So lernt Dein Kind sicheres Radfahren
Fahrradfahren lernen die meisten Kinder mit drei bis vier Jahren. Endlich auch so schnell zu sein wie die Großen, ist für Kinder ein tolles Gefühl. Damit Dein Kind lernt, sich sicher durch den Verkehr zu bewegen, kannst Du es als Elternteil entscheidend unterstützen.
Mit einem Fahrrad kommt man schneller ans Ziel. Gerade frühmorgens auf dem Weg zum Kindergarten ist Radfahren eine gute Option, um Dein Kind fit und in Bewegung zu halten.
Manche lernen es schneller, manche brauchen etwas länger, jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Tempo. Wichtig für Dich als Elternteil ist dabei vor allem, dass Du genügend Geduld und Einfühlungsvermögen mitbringst.
Es gibt verschiedene Wege, auf denen Dein Kind Fahrradfahren lernen kann. In jedem Fall spielt die Entwicklung des Gleichgewichtssinns eine große Rolle.
Dass Dein Kind dabei mal hinfällt, ist ganz normal. Bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Doch es gibt einige Tricks, mit denen Du Dein Kind beim Fahrradfahren lernen unterstützen kannst.
Mehr nützliche Tipps rund um das Familienleben findest Du auf der Themenseite "Kind & Familie Ratgeber".
7 Tipps, um Dein Kind beim Fahrradfahren lernen zu unterstützen
1. Tipp: Laufrad
Ein Laufrad ist für den Einstieg ins Radfahren optimal. Durch den Bodenkontakt mit den Füßen haben die Kinder noch einen festen Stand und können so spielerisch ihren Gleichgewichtssinn trainieren. So werden die Muskeln gestärkt und erstes Lenken und Bremsen erlernt.
Extra-Tipp: Du kannst ein Kinderrad auch zum Laufrad machen, indem Du ganz einfach die Pedalen abmontierst.
2. Tipp: Keine Stützräder
Fahrrad-Experten raten heutzutage eher von Stützrädern ab und empfehlen Laufräder zum Fahrradfahren lernen. Mit Stützrädern hat Dein Kind zwar einen festen Halt wie auf einem Dreirad, allerdings lernt es so nicht, sein Gleichgewicht zu trainieren. Stützräder können auch an Gullys oder Bordsteinkanten hängen bleiben und einen Sturz verursachen. Hinzu kommt, dass durch das Fahren mit Stützrädern falsche Bewegungen antrainiert werden. So verlagern Kinder ihr Gewicht beim Fahren mit Stützrädern in Kurven nach innen anstatt nach außen. Später müssen sie sich das dann beim Fahrradfahren wieder abgewöhnen.
3. Tipp: Richtige Radgröße und Sattelhöhe
Beim Kauf eines Fahrrads solltest Du, je nachdem wie groß Dein Kind ist, die richtige Rahmengröße auswählen. Ist das Rad zu klein, hat Dein Kind beim Fahren nicht genügend Hubkraft. Ist das Rad zu groß, kommt es mit den Händen nicht an den Lenker und kann die Pedale nicht durchtreten. Für Kleinkinder ab drei Jahren wird die kleinste Rahmengröße in 12 Zoll (ca. 30 cm) empfohlen.
Auch die Sattelhöhe solltest Du an die Größe Deines Kindes anpassen. Reichen die Füße bis an den Boden, sodass die Fersen leicht in der Luft sind und ohne dass die Beine gebeugt sind, so hat der Sattel die optimale Höhe.
Extra-Tipp: Beim Fahrradhändler Deines Vertrauens kannst Du Dich über die beste Rahmengröße für Dein Kind beraten und die richtige Sattelhöhe einstellen lassen.
4. Tipp: Pedale treten
Bevor es dann mit dem Fahrradfahren richtig losgeht, solltest Du Deinem Kind erklären, wie es in die Pedale treten kann. Mache ihm die Bewegung am besten mit den Händen auf den Pedalen vor und zeige ihm, wie sich so die Kette und damit die Räder bewegen. Dein Kind sollte auch wissen, wie es beim Fahren bremsen kann.
Extra-Tipp: Mache die ersten Fahrversuche mit Deinem Kind am besten auf dem Rasen, wo es weich fällt. Auch eine wenig befahrene Straße oder ein Park sind gute Orte, um Fahrradfahren zu lernen.
5. Tipp: Anschubsen statt Schieben
Viele Eltern machen den Fehler, dass sie ihr Kind beim Fahren schieben. Damit Dein Kind Fahrradfahren lernt, solltest Du es beim Anfahren leicht anschubsen, sodass es Schwung bekommt und losfahren kann. Halte Dein Kind für mehr Stabilität an den Hüften oder an den Schultern fest. So kann es Schritt für Schritt lernen, sein Gleichgewicht selbst zu halten.
6. Tipp: Mental Bestärken
Anfängliche Startschwierigkeiten können Dein Kind sehr frustrieren. Damit es dennoch weiter übt, solltest Du Deinem Kind immer wieder gut zureden und es mental bestärken. Lobe Dein Kind, wenn es erste Erfolge beim Radfahren macht und erkläre ihm, dass es ganz normal ist, wenn es nicht gleich auf Anhieb mit dem Radfahren klappt.
7. Tipp: Geduld
Jedes Kind hat seine individuellen Stärken. Bei dem einen liegen sie im Bereich der Motorik, andere sind eher sprachlich begabt. Egal wie lange Dein Kind braucht, um Fahrradfahren zu lernen, solltest Du es dabei nie unter Druck setzen, sondern immer geduldig mit ihm sein.
Fahrradfahren lernen: Warum sollten Kinder Fahrrad fahren?
Es gibt viele gute Gründe, weshalb Dein Kind Fahrradfahren lernen sollte:
- Entwicklung von Eigenständigkeit und Selbstvertrauen
Ähnlich wie beim Laufen lernen erfahren Kinder beim Fahrradfahren ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit. Damit ist auch ein Loslösen von den Eltern verbunden, das zu Selbstverantwortung und Eigenständigkeit führt. Außerdem entwickeln Kinder durch das Erlernen neuer Fähigkeiten Selbstvertrauen und es stärkt ihr Selbstbewusstsein.
- Förderung der kognitiven Entwicklung
- Stärkung der Muskulatur
- Stärkung des Immunsystems
Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem. Wer mit seinen Kindern auch bei Regenwetter nach draußen in die Natur geht, der härtet sich und seine Nachzügler ab und aktiviert Abwehrkräfte. Kinder, die sich viel im Freien bewegen, sind somit weniger anfällig für Infektionskrankheiten. Bei körperlich fitten Kindern sinkt auch das Risiko, an Diabetes Mellitus zu erkranken.
Fazit: Fahrradfahren lernen braucht Zeit und Geduld!
Fahrradfahren stärkt Körper und Geist Deines Kindes. Um Fahrradfahren zu lernen, werden Laufräder empfohlen, da Kinder so spielerisch lernen, ihr Gleichgewicht zu halten. Beim Kauf eines Fahrrads solltest Du die richtige Rahmengröße für Dein Kind auswählen und die Höhe des Sattels entsprechend anpassen.
Übe mit Deinem Kind immer wieder Radfahren, motiviere es und bleib geduldig mit ihm. Ehe Du Dich versiehst, wird Dein Kind plötzlich radeln wie ein Weltmeister.
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