Stauden pflanzen: Einmal einpflanzen, jahrelang genießen

Schluss mit tristem Garten und Balkon! Wie und wann Du Stauden pflanzen kannst, erfährst Du hier.

Stauden zu pflanzen ist nicht schwer. Und an ihnen erfreuen kannst Du Dich dann jahrelang.
Stauden zu pflanzen ist nicht schwer. Und an ihnen erfreuen kannst Du Dich dann jahrelang.  © 123RF/ronstik

Du hast zwar einen Garten, aber er sieht aus wie ein trister Fleck in der Landschaft? Farbe muss her!

Ganz einfach und langfristig kannst Du Deinen Garten mit duftenden Blickfängern aufwerten - z. B. mit Stauden.

Sie sind eine der vielfältigsten Pflanzenarten und überzeugen mit ihren diversen Farben und Einsatzgebieten. Außerdem beeindrucken sie nicht nur mit ihrer Ästhetik, sondern sind zudem sehr praktisch und robust.

Doch wie, wo und wann muss man Stauden pflanzen? Und kann man Stauden im Kübel pflanzen? Darum geht es in diesem Ratgeber.

Weitere hilfreiche Infos und Tricks findest Du übrigens im Ratgeber für Gartengestaltung.

Wissenswertes zu Stauden

Stauden sind in der Regel mehrjährig.

Haben sie oberirdisch ausgeblüht, wachsen sie unterirdisch weiter und erneuern sich, sodass sich im Frühjahr gleich neue Blätter und Blüten bilden können. Daher müssen sie winterhart sein. Wenig überraschend hält nicht jede Art allen eisigen Temperaturen, vor allem Minusgraden von bis zu -45 Grad gleich stand. Um seine Staude unbeschadet über den Winter zu bekommen, sollte man daher die angegebenen Winterhärtezonen beachten, die ihre Kältetoleranz reflektieren, anstatt achtlos Stauden zu pflanzen. Winterhart sind jedoch fast alle Stauden.

Gärtner und Gärtnerinnen freuen sich über Stauden als alleinstehenden Blickfänger, nutzen Stauden aber auch als Bodendecker, zur Unterpflanzung beispielsweise bei Rosen, oder als Hecke. Auch für Bienen und Falter kann man Stauden pflanzen. Bienenfreundlich sind viele Arten.

Bienenfreundliche Stauden sind zum Beispiel die Duftnessel, Sonnenbraut, Katzenminze und das Mädchenauge.
Bienenfreundliche Stauden sind zum Beispiel die Duftnessel, Sonnenbraut, Katzenminze und das Mädchenauge.  © 123RF/dartae

Zudem werden Stauden gerne zu bunten Staudenbeeten kombiniert. Wer etwas Recherche und Planung betreibt, kann sich sogar fast das ganze Jahr an blühenden Pflanzen erfreuen.

Die folgenden Stauden blühen im:

  • Frühling: Elfenblume, Schlüsselblume, Frauenmantel, Bergenie
  • Frühsommer: Tränendes Herz
  • Hochsommer: Rittersporn, Salbei, Wiesenphlox
  • Spätsommer: Kissenaster, Herbstphlox
  • Herbst: Herbstaster, Herbstanemone, Fette Henne, Chrysanthemen
  • Winter: Christrose, Winterling, Hornveilchen

Wann sollte man Stauden pflanzen?

Erhältlich sind sie im ganzen Jahr. Theoretisch kann man also jederzeit Stauden pflanzen. Im Sommer sind die Pflanzen jedoch durch hohe Trockenheit und Sonnenintensität stark belastet. Daher muss man beim Gießen besonders aufpassen. Der Winter eignet sich noch weniger zum Pflanzen, da die Pflanzen kaum Chancen haben, richtig anzuwachsen und sie von anhaltendem Frost sogar verdrängt werden können.

Stauden werden daher im Frühling und vor allem im Herbst eingepflanzt. In letzterem nutzen sie die noch milden Temperaturen und den Niederschlag, wachsen nach dem Einpflanzen ordentlich an und können somit im Frühjahr gleich loswachsen.

Wenn im Oktober oder November das oberirdische Wachstum beendet ist, entwickeln sich die Wurzeln in der aufgewärmten Erde noch weiter. Die Frage, welche Stauden man im Herbst pflanzen kann, ist überflüssig, da das Pflanzen im Herbst für die meisten Stauden sinnvoll ist. Im Frühling sollten dagegen die folgenden frostempfindlichen Stauden und Herbstblüher gepflanzt werden:

  • Gräser und Farne
  • Herbstchrysantheme
  • Oktoberle
  • Christrose
  • Astern
  • Herbstanemone

Das gibt ihnen vor der Blütezeit ausreichend Zeit, anzuwachsen und sich zu entwickeln.

Diese im Herbst blühenden Chrysanthemen werden im Frühling gepflanzt.
Diese im Herbst blühenden Chrysanthemen werden im Frühling gepflanzt.  © 123RF/retbool

Wo sollte man Stauden am besten pflanzen?

Wo Du die Staude pflanzen solltest, ist abhängig von der jeweiligen Art. Aufgrund der Vielseitigkeit gilt: Unterschiedliche Stauden haben verschiedene Ansprüche. Das betrifft die Licht- und Nährstoffversorgung sowie den Boden, aber auch ihre Geselligkeit.

Was das Licht angeht, so gibt es schattenliebende Pflanzen, solche, die im Halbschatten gedeihen, und welche, die wiederum viel Sonne benötigen. Somit kann man überall in seinem Garten Stauden pflanzen. Für sonnige Standorte eignen sich zum Beispiel die folgenden:

  • Blaukissen
  • Blut-Storchschnabel
  • Chrysantheme
  • Pfingstrose
  • Lavendel
  • Sonnenauge und -braut

Die Bodenbeschaffenheit betreffend gibt es trockene Sandböden, häufig auch steinig oder kiesig. In diesen Bedingungen wachsen auch Stauden in Trockenmauern. Zudem gibt es krümelige Lehm- und noch feuchtere Tonböden, die Wasser besser speichern können.

Die Böden in seinem Garten kann man anpassen, indem man je nach Bedarf Komposterde, Laubkompost, Tonmehl, Sand oder Schotter untermischt.

Tipp: Empfehlenswert sind vor allem Bergenien. Sie sind robust, pflegeleicht und immergrün. Blühen tun sie im April und Mai, jedoch kann man ab Herbst ihre herbstliche Laubfärbung genießen.

Vielleicht fragst Du Dich: Kann man Stauden im Kübel pflanzen? Terrassen- und Balkonbesitzer haben Glück: Auch in Töpfen und Balkonkästen können Stauden prächtig gedeihen. Gehe vorher aber auf jeden Fall sicher, dass sich im Topfboden Löcher befinden, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann. Staunässe vertragen viele Stauden in der Regel nicht.

Zudem unterscheiden sich Stauden in ihrer Geselligkeit. Demnach gibt es Solitärstauden, die am besten isoliert gedeihen, während andere in kleinen Gruppen oder sogar größeren, flächendeckenderen Gruppen aufblühen.

Auch in Töpfen auf der Terrasse oder dem Balkon kann man Stauden pflanzen.
Auch in Töpfen auf der Terrasse oder dem Balkon kann man Stauden pflanzen.  © 123RF/debu55y

Auswahl und Anordnung der Stauden

Noch vor dem Kauf und der Entscheidung für bestimmte Stauden sollten die eigenen Voraussetzungen und Bedingungen der gerade genannten Aspekte reflektiert und nach ihnen die passenden Pflanzen ausgewählt werden.

So kannst Du verschiedene Stauden mit ähnlichen Anforderungen gruppiert einpflanzen oder sogar in ein buntes Staudenbeet verwandeln. Um jedoch nicht planlos drauflos zu pflanzen und somit ein unruhiges Bild entstehen zu lassen, sollte man für dieses die Unterscheidung zwischen Leit-, Begleit- und Füllstauden kennen.

Für die Ästhetik sollten in einem Staudenbeet ein bis drei höhere Leitstauden und drei bis zehn kleinere Begleitstauden eingepflanzt werden. Dann kann mit kleinen Füllstauden aufgefüllt werden. Leitstauden sind dominante, bis zu 140 bis 200 Zentimeter hohe und eher auffällige Pflanzen, während Begleitstauden circa 50 Zentimeter groß sind. Als Füllstauden werden kleine Bodendecker mit höchstens 40 Zentimetern benutzt.

Diese werden je nach Wuchshöhe angeordnet, sodass größere eher im Hintergrund und die kleinen weiter vorne platziert sind - jedoch nicht komplett graduell, sondern etwas versetzt.

Die Anordnung von Stauden sollte schon etwas durchdacht sein.
Die Anordnung von Stauden sollte schon etwas durchdacht sein.  © 123RF/wjarek

Stauden pflanzen | Anleitung

Stauden zu pflanzen ist keine Schwierigkeit. Mit den folgenden Schritten klappt's.

1. Boden vorbereiten

Schritt 1: Lockere den festen Boden mit einer Grabegabel.

Schritt 2: Entferne mit dieser nun auch sämtliches Wurzelunkraut. So werden sie nicht nur zerschnitten und in der Erde verteilt, wo sie sich vermehren würden.

Schritt 3: Passe gegebenenfalls die Erde an die jeweiligen Ansprüche an: z. B. durch Zugabe von Tonmehl, Komposterde, Laubkompost, Sand, Splitt, Hornspäne, Urgesteinsmehl etc.

2. Pflanzen vorbereiten

Schritt 4: Entferne sämtliche getrockneten oder angefaulten Blätter von der Pflanze, die Du einpflanzen willst.

Schritt 5: Wässere diese nun noch einmal gründlich. Tränke den Wurzelballen dafür in einem Wasserbehälter, indem Du ihn so lange in Wasser eintauchst und vollsaugen lässt, bis keine Blasen mehr aufsteigen.

3. Stauden pflanzen

Schritt 6: Platziere nun Deine Pflanzen. Zur Probe kannst Du sie vorher in ihren Töpfen in richtigen Abständen auf dem Beet verteilen. Für einen angemessenen Abstand richte Dich nach der Faustregel, halb so viel Platz zu lassen, wie die Pflanze groß wird.

Tipp: Pflanzt Du in den noch großen Abständen einjährige Sommerblumen, findet Unkraut kein Platz.

Schritt 7: Pflanze die Stauden nun ein. Klopfe und drücke die Pflanzen dafür aus dem Topf. Erweist sich das als etwas schwerer, musst Du eventuell herauswachsende Wurzeln abschneiden.

Schritt 8: Buddele ein Loch pro Staude und setze sie ungefähr so tief in die Erde, wie sie im Topf saß.

Schritt 9: Fülle die Löcher mit Erde auf und drücke diese mit den Fingern an.

Schritt 10: Gieße die Pflanzen abschließend gründlich an.

Im Herbst sollten die Stauden zurückgeschnitten werden.
Im Herbst sollten die Stauden zurückgeschnitten werden.  © 123RF/imagesource

Stauden pflegen - 8 Tipps

  • individuelle Pflege: Es ist bekannt, dass verschiedene Pflanzen unterschiedliche Ansprüche haben. Beachte daher die Pflegeanweisungen der jeweiligen Staude individuell.
  • Gießen: Gerade neu eingepflanzte Stauden dürfen nicht austrocknen. Da sie eine Weile benötigen, um anzuwachsen, können sie noch nicht von Anfang an mit ihren Wurzeln Wasser und Nährstoffe aus tieferen Erdschichten ziehen. Daher müssen sie gründlich gegossen werden - jedoch so, dass keine Staunässe entsteht.
  • Düngen: Verzichte im ersten Jahr ganz auf das Düngen. Im darauffolgenden Frühling kann mit organischen Düngern wie beispielsweise Kompost, Hornspäne, Knochen- und Blutmehl gedüngt werden. Verwende aber keine mineralischen Dünger, da diese ein zu schnelles Wachstum herbeiführen, wodurch die Stauden schnell an Stabilität verlieren.
  • Unkraut: Wenn Du Unkraut entdeckst, zupfe dieses gleich, um zu verhindern, dass die Pflanzen um Nährstoffe konkurrieren.
  • Schnecken: Die Stauden kann man vor Schnecken schützen, indem man diese gleich absammelt und Schneckenkorn streut. Neu eingepflanzte Pflanzen können auch mit einem Kupferring geschützt werden. Zu den Schädlichen zählen allerdings nur Nacktschnecken.
  • Rückschnitt: Schneide die Pflanze im Herbst zurück. Der Rückschnitt macht Platz für starken Neuaustrieb, verhindert Pilze durch einen fehlenden Nährboden sowie das unkontrollierte Verbreiten und Vermehren der Pflanze. Ein Rückschnitt ist jedoch nicht bei wintergrünen Pflanzen nötig.
  • Teilung: Hat die Staude irgendwann einmal fünf bis sieben Jahre auf dem Buckel, kann man sie durch eine Teilung verjüngen.
  • vor dem Winter: Um eine Verdunstung und Vertrocknung - vor allem in kalten, aber schneearmen Gebieten - zu verhindern, sollte man die Stauden mit einer Schicht Laub schützen. Außerdem sollte man schon rechtzeitig, häufig schon im Juni, mit dem Düngen aufhören.

Mit etwas Recherche und Planung kannst Du dank der vielfältigen Stauden fast das ganze Jahr über blühende Pflanzen im Garten genießen. Einmal gepflanzt, profitierst Du von ihnen jahrelang, denn sie sind robust und mehrjährig.

Titelfoto: 123RF/ronstik

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