Was fressen Schmetterlinge?
Buntes Flattern im Garten und auf dem Balkon ist nicht nur eine Freude für die Augen, sondern gut für die Natur. Leider sind die farbenfrohen Falter selten geworden. TAG24 verrät in diesem Ratgeber für Haus & Garten, mit welchen Pflanzen Insektenliebhaber Schmetterlinge anlocken können.

Heimische Schmetterlinge sind notwendige Bestäuber für viele Pflanzen im Garten, aber auch auf dem Balkon. Außerdem bilden sie als Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere einen wichtigen Bestandteil des natürlichen Ökosystems.
Um so erschreckender ist die Rote Liste der Tagfalter, aus welcher hervorgeht, dass insgesamt 63 Prozent der einheimischen Arten langfristig zurückgegangen sind. Davon gelten 43 Prozent der Falter als bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben.
Folglich ist nicht nur für Bienen Hilfe nötig, sondern auch für die Erhaltung von Schmetterlingen sind unterstützende Maßnahmen sinnvoll.
Wenn Gartenfreunde und Balkongärtner Schmetterlinge anlocken und schützen möchten, dann empfehlen sich vielfältige und nektarreiche Blütenpflanzen.
Im Idealfall befinden sich viele einheimische Wildpflanzen im Garten, um Schmetterlinge anzulocken.
Was fressen Schmetterlinge im Garten und wie kann man sie anlocken?

Grundsätzlich gilt, um Schmetterlinge anzulocken: Die Mischung aus nektarreichen Pflanzen macht es!
Der Sommerflieder ist ein wahres Paradies für Schmetterlinge, weswegen er auch Schmetterlingsstrauch genannt wird. Außerdem sehr beliebt bei den Insekten sind Flammenblumen bzw. Phlox.
Im Kräuterbeet finden Schmetterlinge großen Gefallen an Thymian, Oregano, Dill, Wiesen-Salbei und Kapuzinerkresse.
Ein buntes Stauden-Beet für Schmetterlinge könnte z. B. aus Alpen-Aster, Kokardenblume, Prachtscharte und Glockenblume bestehen. Wer es einjährig mag, kann sein Glück mit Zinnien und Studentenblumen versuchen.
Ein echter Hit für alle nektarliebenden Insekten ist Lavendel, welchen es in zahlreichen Sorten gibt. Unter Gärtnern sehr beliebt ist der winterharte und dunkelblaue "Hidcote Blue".
Im Herbst brauchen Schmetterlinge ebenfalls Nektar zum Überleben. Herbst-Astern, Rote Sonnenhut, Mädchenauge oder die Hohe Fetthenne stehen zu dieser Jahreszeit in der Blüte.
Nachtfalter suchen nektarreiche Pflanzen, die nachts blühen und duften wie Nachtkerze, Gemeinen Leimkraut oder das Geißblatt Goldflame.
Weitere Gartenpflanzen, die Schmetterlinge fressen

- Kartäuser-Nelke
- Bartblume
- Sonnenblume
- Himbeere
- Distel
- Tüpfeljohanniskraut
- Blaukissen
- Judastaler
- Gewöhnlicher Liguster
- Salweide
- Rote Johannisbeere
- Steinkraut
- Hornklee
- Prachtscharte
- Gewöhnlicher Wasserdost
- Wohlriechendes Veilchen
- Wiesenflockenblume
- Knautie bzw. Acker-Witwenblume
- Natternkopf
Mittlerweile kann man auch Samenmischungen aus schmetterlings- und insektenfreundlichen Blumen und Wildkräutern erwerben.
Extra Tipp: An einer Stelle im Garten die Wiese nicht mähen und die natürlichen Wiesenpflanzen blühen lassen. Dieses Stück wird zum Insektenparadies und bietet nicht nur für Schmetterlinge eine Nahrungsquelle.
Was fressen Schmetterlinge auf dem Balkon?
Auf Balkon und Terrasse kann Schmetterlingen ebenfalls ein reichhaltiges Buffet angeboten werden.
Frische Küchenkräuter verfeinern nicht nur jedes Gericht, sondern locken Schmetterlinge auf den Balkon. Man die Gewürzpflanzen ruhig blühen lassen, denn nicht alle Kräuter sind nach der Blüte giftig. Besonders beliebt bei Schmetterlingen sind Oregano, Majoran und Thymian.
Die Schmetterlings-Magneten Sommerflieder und Lavendel eignen sich ebenfalls für die Balkonbepflanzung. Zwergsorten vom Flieder und der Echte Lavendel sowie der Provence- und Schopflavendel gedeihen in Pflanzenkübeln.

Weitere passende Pflanzen für Balkontöpfe und Nahrungsquelle für Schmetterlinge sind:
- Margerite
- Kartäusernelke
- Moschusmalve
- Wiesensalbei
- blaublühende Alpenleinkraut
- niedrigeren Sorten von Flammenblumen
- Wandelröschen
- Mehliger Salbei
- Sonnenblume
- Spornblume
- kleinwüchsiger Blutweiderich und Bienfreund.
Was fressen die Raupen der Schmetterlinge?

Die Raupen der Schmetterlinge fressen hauptsächlich Blätter, weswegen sie an Nutzpflanzen oft als Schädlinge bekämpft werden. Dieses Vorgehen wirkt sich negativ auf die Schmetterlingspopulation aus.
Dabei können andere Pflanzen eine ausreichende Nahrungsquelle für die Raupen bieten. Eine Variante wäre es, Brennnesseln nicht komplett auszureißen und an einer Ecke im Garten stehen zu lassen. Diese sind z. B. für die Raupen von Tagpfauenauge, Admiral und Kleinem Fuchs eine wichtige Lebensgrundlage.
Die Schwalbenschwänze legen ihre Eier nur einzeln ab, weswegen die Raupen meist keinen großen Schaden verursachen. Die Schwalbenschwanzraupe ist z. B. an Fenchel-, Karotten- und Dillpflanzen, manchmal auch an Petersilie, Maggikraut, Weinraute und Diptam zu finden.
Weitere Fraßpflanzen für Raupen von Schmetterlingen sind z. B. Distel, Brombeere, Ampfer, Faulbaum, Ginster, Himbeere, Hopfen, Goldregen, Wiesenklee, Platterbse, Veilchen, Thymian und Wicke.
Verursachen Raupen unerwünschten Schaden an den Pflanzen, sollte man sich informieren, um welche Art es sich handelt. Nur Wenn es unbedingt nötig ist, dann sollten sie nur mit natürlichen Mitteln bekämpft werden.
Mit einer artenreichen Blütenpracht wird es bald auf dem Balkon oder im Garten von Schmetterlingen wimmeln. Das sieht nicht nur schön bunt aus, sondern bildet eine wichtige Grundlage für die Blütenbestäubung und ein ausgewogenes Ökosystem.
Titelfoto: unsplash/Ella Baxter