Holzwurm bekämpfen: Diese Mittel helfen gegen Schädlinge im Holz

Feuchtes Holz in Haus und Garten ist der ideale Lebensraum für Holzwürmer. Die kleinen Schädlinge können großen Schaden im Holz anrichten, weshalb ein Befall dringend behandelt werden sollte. Dieser Ratgeber erklärt, wie Du Holzwürmer am besten bekämpfen kannst.

Holzwürmer selbst zu bekämpfen klappt oft nur, wenn es sich bei dem Schädling um den echten Holzwurm handelt.
Holzwürmer selbst zu bekämpfen klappt oft nur, wenn es sich bei dem Schädling um den echten Holzwurm handelt.  © 123RF/france68

Wer Löcher im Holz entdeckt, denkt meist sofort an einfache Holzwürmer. Es gibt jedoch mehrere Holzschädlinge, die den Schaden in Möbeln, Dachbalken und Ähnlichem verursachen.

Häufig handelt es sich um die Larven vom Gemeinen Nagekäfer (Anobium punctatum), welche als "echte Holzwürmer" gelten, oder die Larven vom Hausbock (Hylotrupes bajulus), welche auch als "Große Holzwürmer" bezeichnet werden. Die Käferlarven Käfer sind die eigentlichen Schädlinge.

Um das Ungeziefer zu bekämpfen, sollte vorab geklärt werden, welche Käferlarven sich im Holz befinden. Ebenso entscheidend ist es, ob der Befall noch aktiv ist. Der Holzbock oder ein starker Befall erfordern die Hilfe einer professionellen Schädlingsbekämpfung.

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>>> Holzwurm erkennen

Wurde ein leichter und noch aktiver Befall von echten Holzwürmern erkannt, dann sollten schnellstens Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Weitere Tipps zur Vernichtung von Schädlingen im Haus findest Du auf der Themenseite "Ungezieferbekämpfung".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Wurde ein aktiver Befall vom "echten Holzwurm", welcher eigentlich die Larve des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum) ist, erkannt, dann solltest Du unbedingt Maßnahmen zur Bekämpfung von Holzwürmern ergreifen.
  • Informiere Dich vorab zu den gesetzlichen Bestimmungen und geeigneten Methoden für Deinen speziellen Fall eines Holzwurmbefalls.
  • Eine selbstständige Bekämpfung des Holzwurms mit Hausmitteln und anderen Methoden empfiehlt sich nur, wenn der Befall noch nicht zu groß ist und Du mit der richtigen Anwendung der Mittel vertraut bist.
  • Manche Hausmittel könnten die Holzoberfläche dauerhaft beschädigen.
  • Holzwürmer können mit Hitze, Kälte, Eicheln, Essig und Reinigungsalkohol bekämpft werden.
  • Notfalls sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfung in Anspruch genommen werden, um die Holzwürmer zu bekämpfen.

Holzwurm bekämpfen: Diese Hausmittel und Methoden helfen

Es gibt verschiedene Hausmittel und Methoden, um Holzwürmer zu bekämpfen. Welches Mittel oder welche Methode sich am besten gegen die Holzschädlinge eignet, hängt davon ab, wie stark der Befall ist.

Bei der Bekämpfung von Holzwürmern ist zu bedenken, dass Hausmittel wie Essig, Zwiebel, Zitrone, Salmiakgeist, Petroleum, Spiritus und Terpentin nicht unbedingt effektiv sind, zum Teil lange übel riechen und eventuell die Holzoberfläche angreifen.

Wer Holzwürmer bekämpfen möchte, muss nicht gleich die Brechstange ansetzten, sondern kann es erst einmal mit Hausmitteln versuchen.
Wer Holzwürmer bekämpfen möchte, muss nicht gleich die Brechstange ansetzten, sondern kann es erst einmal mit Hausmitteln versuchen.  © 123RF/thirdkey

Holzwurm mit Wärme bekämpfen

Hitze tötet die Holzwürmer ab und trocknet zusätzlich das Holz aus. Im Ofen können kleine Objekte bei 60 Grad circa eine Stunde lang erhitzt werden.

Sind größere Objekte befallen, werden diese am besten in einen gut geheizten Raum oder direkt in die Sonne gestellt. Wer eine Sauna hat, kann die Möbel dort hineinstellen. Professionelle Schädlingsbekämpfer verwenden zum Teil spezielle Wärmekammern, um große Möbel und andere Holzobjekte von Holzwürmern zu befreien.

Einen Heißluftföhn zur Bekämpfung der Holzwürmer zu verwenden, ist nicht zu empfehlen, da nur ein kleiner Bereich der Holzoberfläche erhitzt wird und das Holz am Ende sogar durch die Hitze beschädigt werden könnte.

Generell sollte bedacht werden, dass durch das plötzliche Austrocknen Risse im Holz entstehen können.

Holzwurm mit Kälte bekämpfen

Holzwürmer vertragen auch keine zu niedrigen Temperaturen. Um die Schädlinge zu bekämpfen, können kleinere Objekte in der Tiefkühltruhe eingefroren werden. Für größere Möbel und Ähnliches bietet es sich an, diese bei Temperaturen ab -10 Grad rauszustellen.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, das befallene Stück in eine Kältekammer zu stellen.

Holzwurm mit Eicheln bekämpfen

Eicheln sind für die Larven vom Nagekäfer echte Leckerbissen. Einfach ein paar Eicheln um die Löcher streuen. Sobald sie Löcher haben, sollten die Eicheln entfernt und neue verteilt werden. Das Ganze wird so lange gemacht, bis die Eicheln keine Löcher mehr bekommen. Diese zeitaufwendige Methode ist vor allem bei einem leichten Befall zu empfehlen.

Beim Sammeln der Eicheln sollte darauf geachtet werden, dass die Eicheln nicht schon Löcher haben.

Holzwürmer mit Eicheln zu bekämpfen ist eine natürliche und insektenfreundliche Methode, welche jedoch viel Zeit braucht.
Holzwürmer mit Eicheln zu bekämpfen ist eine natürliche und insektenfreundliche Methode, welche jedoch viel Zeit braucht.  © 123rf/andreycherkasov

Holzwurm mit Essig bekämpfen

Essig oder Essigessenz, das vielfältig einsetzbare Hausmittel hilft auch gegen Holzwürmer. Einfach den Essig mit einer Spitze direkt in die Löcher geben. Da diese Methode sehr aufwendig und nicht immer effektiv ist, empfiehlt sich Essig nur bei einem sehr geringen Befall.

Holzwurm mit Zwiebeln bekämpfen

Zwiebelsaft direkt in die Löcher der Holzwürmer zu spritzen, kann einen geringen Holzwurmbefall bekämpfen.

Holzwurm mit Alkohol bekämpfen

Sind große Flächen von Holzwürmern befallen, können diese mit hochprozentigem Alkohol behandelt werden. Derartige Mittel sollten nur mit Bedacht unter Beachtung der Verpackungshinweise angewendet werden. Hochprozentiger Alkohol ist nicht zum Verzehr geeignet und kann zu Hautreizungen führen.

Isopropanol

Isopropanol ist ein hochprozentiger Reinigungsalkohol ohne Zusätze, welcher sich gut zur Bekämpfung von Holzwürmern eignet. Dafür die betroffene Fläche schnell und großzügig mit Isopropanol bestreichen. Anschließend können die Fläche und die Löcher der Holzwürmer noch mit einem speziellen Holzwachs versiegelt werden. Wenn es möglich ist, dann sollte das Holz zum Einwirken für etwa 3 Tage in Folie eingewickelt werden. Wichtig ist, das Isopropanol im Freien oder ausreichend gelüfteten Räumen zu verwenden.

Salmiakgeist

Salmiakgeist ist eine Ammoniaklösung, die mit großer Vorsicht anzuwenden ist. Die Dämpfe sollten möglichst nicht eingeatmet werden und Hautkontakt ist zu vermeiden. Das betroffene Holz kann mit Salmiakgeist bestrichen und dann eingewickelt werden.

Eine andere Variante ist es, das Holzstück zusammen mit einem offenen Gefäß Salmiakgeist z. B. in eine Tüte zu legen und diese zu verschließen, sodass die Dämpfe das Holz durchdringen gehen. Schneller geht es, wenn die Tüte währenddessen in der Sonne liegt.

Bei einem starken Befall oder schwierigen Stellen z. B. Dachbalken empfiehlt sich in jedem Fall eine professionelle Schädlingsbekämpfung in Anspruch zu nehmen.

Hinweis: Sind Dachbalken und andere tragende Holzteile von Holzwürmern befallen, sollte man sich ebenso zu den gesetzlichen Vorschriften informieren. Ist die Statik eines Hauses betroffen, muss meist ein Gutachten erstellt werden. In der Baunorm DIN 68800 zum Holzschutz sind wichtige Hinweise zur Schädlingsbekämpfung enthalten.

Holzwurm vorbeugen: Diese präventiven Tipps schützen vor Holzschädlingen

Die folgenden Tipps verraten Dir, wie Du ohne großen Aufwand das Holz vor Holzwürmern schützen kannst.

1. Tipp: Feuerholz, Möbel und andere Holzstücke möglichst immer trocken halten. Je feuchter das Holz ist, desto höher Risiko für einen Schädlingsbefall.

2. Tipp: Räume mit Möbeln, Dekoration und andere Einrichtungsgegenständen aus Holz sollten stets beheizt werden. Es kann auch helfen, einen Luftentfeuchter aufzustellen.

3. Tipp: Für Möbeln, Dachbalken und andere Holzflächen gibt es wasserabweisende Holzschutzmittel, die das Holz zusätzlich trocken halten.

4. Tipp: Die Wäsche nicht auf dem Dachboden mit Holzbalken trocknen lassen.

5. Tipp: Wer Holz und hölzerne Möbel lagert, sollte darauf achten, dass diese nicht feucht werden. Oftmals reicht es schon, wenn eine Plane gegen die Bodenfeuchte untergelegt wird und die Abdeckplane Luftzirkulation zulässt, sodass sich kein Kondenswasser sammeln kann. Der Lagerort sollte vom Regen geschützt sein, aber Sonnenlicht und Zugluft beugen Holzwürmern vor.

6. Tipp: Holzwürmer mögen kein Borsalz. Gefährdete Holzflächen können präventiv mit der Substanz behandelt werden. Auch eine vorbeugende Behandlung mit Zedernöl schützt vor Holzwürmern. Diese Mittel können jedoch auch das Holz beschädigen.

7. Tipp: Alle hölzernen Stellen in der Wohnung, im Haus oder im Garten regelmäßig auf Holzwürmer kontrollieren, um notfalls zeitig reagieren zu können.

Stehen Holzmöbel in stets beheizten Räumen, ist das Risiko für einen Holzwurmbefall geringer.
Stehen Holzmöbel in stets beheizten Räumen, ist das Risiko für einen Holzwurmbefall geringer.  © unsplash/Julian Hochgesang

Fazit: Bei einem Holzwurmbefall ist das betroffene Stück noch lange nicht verloren. Sind nur kleine Stellen befallen, helfen meist einfache Hausmittel. Für große Möbelstücke oder Holzflächen sollte man sich an die Schädlingsbekämpfung wenden.

Titelfoto: 123RF/france68

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