Trauermücken bekämpfen: Diese Mittel helfen gegen Fliegen in der Blumenerde

Geplagte Pflanzenliebhaber kennen die unansehnlichen Gelbkarten - sie helfen beim Bekämpfen von Trauermücken, sind aber leider nur die halbe Miete. Denn man muss vor allem gegen die Larven vorgehen, z. B. mit Streichhölzern, Nematoden und anderen Hilfsmitteln.

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Fliegen in der Blumenerde? Das sind wohl Trauermücken

Aus einer Mücke werden schnell mehr – Klebefallen sind sehr wirksam gegen umherfliegende Trauermücken.
Aus einer Mücke werden schnell mehr – Klebefallen sind sehr wirksam gegen umherfliegende Trauermücken.  © 123RF/mlphotos

Wenn kleine schwarze Fliegen durch die Wohnung fliegen und vor allem bei Fliegen in der Blumenerde handelt es sich meist um Trauermücken (lateinischer Fachbegriff Sciaridae). Das ist eine kleine, schlanke Mückenart, die für den Menschen völlig ungefährlich ist, doch Pflanzen können von einem Trauermückenbefall stark geschädigt werden, da die Larven Wurzeln und andere Pflanzenteile fressen.

Die kleine, schwarze Mücke liebt feuchte Erde, dort legt sie ihre Eier ab. Sind die Bedingungen gut, vermehren sie sich rasant, daher kann sie im heimischen Wohnzimmer, in dem Pflanzen regelmäßig gegossen werden, ziemlich schnell zur Plage werden. Aber was hilft gegen Trauermücken?

Wie man Trauermücken bekämpfen kann und welche Mittel besonders effektiv sind, verrät dieser Ratgeber.

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Trauermücken vermehren sich rasend schnell.
  • Problematisch für Pflanzen sind die Larven in der Blumenerde, da sie die Wurzeln fressen.
  • Eines der besten Mittel gegen Trauermücken sind Nematoden.
  • Um Trauermücken bekämpfen zu können, sollte man mehrere Methoden gleichzeitig anwenden, um sowohl die adulten Tiere als auch die Larven zu erwischen.

Die 5 besten Mittel gegen Trauermücken

Im Handel gibt es erfolgversprechende Insektizide gegen Trauermücken. Aber ein Spray allein nützt auf Dauer meist wenig, vor allem, weil man damit zwar eventuell adulte Tiere bekämpfen kann, nicht aber die Larven in der Erde erwischt. Zudem möchten viele keine Chemiekeulen einsetzen. Zum Glück gibt es auch milde und ökologische Methoden sowie Hausmittel, um Trauermücken loswerden zu können.

Da die Tiere ziemlich hartnäckig sind, auch weil sie sich sehr schnell vermehren, hilft ein Zusammenspiel aus mehreren Methoden und Mitteln am besten gegen Trauermücken. TAG24 stellt die besten Hilfsmittel vor:

1. Gelbtafeln gegen Trauermücken aufstellen

Gelbkarten, Gelbtafeln oder Gelbstecker aus dem Handel sind sehr effektive Fallen. Sie sind mit einem Klebefilm überzogen und sollen aufgrund ihrer Farbe fliegende Insekten wie die Trauermücke anlocken.

Gelbtafeln kann man auch vorbeugend immer mal wieder aufstellen, um umherfliegende Tiere, die sich paaren oder ihre Eier ablegen möchten, direkt abzufangen und so möglichst langfristig Ruhe vor einem Befall zu haben.

2. Nematoden gegen Trauermücken: Diese Nützlinge helfen sehr gut

Nützlinge, allen voran Nematoden der Art Steinernema feltiae (SF-Nematoden), helfen sehr gut gegen Trauermücken. Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die die Larven in der Erde fressen und so dafür sorgen, dass keine Trauermücken nachwachsen.

Zusammen mit den Gelbfallen, die schon geschlüpfte und neu eingeflogene, adulte Tiere fangen, sind Nematoden eine der besten Methoden, um Trauermücken loswerden zu können.

Die Fadenwürmer kann man im Internet bestellen oder im Fachhandel kaufen (für etwa zehn Euro). Man bekommt ein Pulver, das ins Gießwasser eingelassen wird (unbedingt die Packungsbeilage beachten und das Päckchen möglichst sofort verwenden, da die Fadenwürmer sonst sterben und das Pulver dann wirkungslos ist). So verteilen sich die Nematoden über die gesamte Pflanzenerde.

Allerdings reicht mitunter eine einmalige Prozedur nicht aus, vor allem dann, wenn der Trauermückenbefall sehr stark ist. Dann sollte man etwa zwei Wochen später noch einmal Nematoden einsetzen.

3. Trauermücken loswerden: befallene Erde wechseln

Da man Trauermücken nur loswerden kann, wenn auch die Blumenerde von den Larven befreit ist, hilft es, die Blumenerde zu wechseln und alle betroffenen Pflanzen umzutopfen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte trotzdem eine Portion Nematoden kaufen, da sich noch einige Larven an den Wurzelballen und der darin verfangenen Resterde befinden können.

Die alte Erde sollte entsorgt werden, am besten auf dem Komposthaufen. Alternativ kann man die Erde im Backofen erhitzen (etwa 20 Minuten bei 200 Grad auf einem Backblech), dadurch sterben die Larven ab und die Erde kann wiederverwendet werden.

Übrigens: Neu gekaufte Erde kann bereits mit den Trauermückenlarven befallen sein. Wer den Aufwand nicht scheut, schickt die neue Erde also erst mal eine Runde in den Backofen oder kauft direkt eine Packung Nematoden.

Tipp: Auf Tongranulat umsteigen!

Solange die Pflanze dafür geeignet ist, schlägt man mit Tongranulat mehrere Fliegen mit einer Klappe: Trauermückweibchen haben keinen Eiablageplatz im Granulat, der Erdersatz ist zudem ein prima Wasserspeicher und bietet außerdem keinen Nährboden für Schimmel.

Wer die Pflanzen umtopft, sollte den Wurzelballen gut abschütteln, da sich dort meist noch Trauermückenlarven befinden. Trotzdem können einige überleben, daher sollte man mehrere Methoden gleichzeitig einsetzen.
Wer die Pflanzen umtopft, sollte den Wurzelballen gut abschütteln, da sich dort meist noch Trauermückenlarven befinden. Trotzdem können einige überleben, daher sollte man mehrere Methoden gleichzeitig einsetzen.  © 123RF/olypa

4. Trauermücken bekämpfen mit Sand – der verhindert die Eiablage

Sand ist eine weitere sehr nützliche Methode, um Trauermücken loszuwerden. Dafür wird Sand bzw. Quarzsand (z. B. Vogelsand für Wellensittiche aus dem Supermarkt) einfach in einer 0,5 bis 1 Zentimeter dicken Schicht auf die Blumenerde gegeben. Die Sandschicht dient quasi als Deckel für die Blumenerde, denn im Sand selbst legen die Trauermücken-Weibchen ihre Eier nicht besonders gern ab.

Diese Methode hat einen schönen optischen Nebeneffekt, da der "Strandlook" gerade bei Palmenarten etwas Urlaubsstimmung verbreitet.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Pflanzen, die Kalk und Quarzsand mögen, profitieren doppelt: von der Trauermückenbekämpfung und von den zusätzlichen Nährstoffen. Bei diesen Pflanzen kannst Du auch etwas Quarz- bzw. Vogelsand unter die Blumenerde mischen.

Auch eine alte Strumpfhose tut's als "Deckel" auf der Erde, um die Trauermückenweibchen davon abzuhalten, ihre Eier in der Blumenerde zu abzulegen. Dazu einfach ein Bein abschneiden und von unten über den gesamten Topf ziehen. Dann die Öffnung oben ganz eng an der Pflanze bzw. am Stamm zusammenbinden, sodass keine Trauermücke hineinfliegen kann. Da das Ganze nicht sonderlich ästhetisch aussieht, ist es natürlich eher eine kurzfristige Methode, die aber sehr gut für zwei Wochen bei starkem Befall als Sofort-Maßnahme eingesetzt werden kann. Gegen die Larven in der Erde muss man parallel natürlich trotzdem etwas tun.

5. Hausmittel gegen Trauermücken: Streichhölzer

Eine weitere Methode, Trauermücken zu bekämpfen, sind Streichhölzer, die in die Erde gesteckt werden, und zwar kopfüber. Denn im entzündbaren Köpfchen der Streichhölzer steckt Schwefel. Das wird durch das normale Gießen über die Erde im Topf verteilt und tötet die Larven ab. Die Methode ist allein häufig nicht ganz so erfolgversprechend, da man nicht garantieren kann, dass die Schwefelverbindungen überall hingelangen, ist aber eine nützliche Unterstützung zu den anderen Mitteln gegen Trauermücken.

Dazu einfach je nach Topfgröße zwei bis sechs Streichhölzer kopfüber in die Blumenerde stecken, die Pflanze wie gewohnt gießen und abwarten.

Stehen Pflanzen eng beieinander, befallen Trauermücken schnell die anderen Töpfe.
Stehen Pflanzen eng beieinander, befallen Trauermücken schnell die anderen Töpfe.  © Unsplash/Brina Blum

Fazit: Schnell handeln und Trauermücken vorbeugen

Wer Trauermücken entdeckt, sollte möglichst schnell handeln, bevor die Pflanze Schaden vom Befall nimmt und sich die kleinen Mücken auf benachbarte Pflanzen ausbreiten.

Nematoden sind auf jeden Fall eine der wirksamsten Methoden, auch wenn sie leider keine Langzeitgarantie sind, denn die kleinen Tierchen können jederzeit wiederkommen und sich rasend schnell vermehren.

Daher leisten neben den Sofort-Maßnahmen auch vorbeugende wie Quarzsand, Tongranulat und ein regelmäßiger Wechsel der Blumenerde (der ohnehin für die Pflanzenpflege zu empfehlen ist) gute Dienste.

Titelfoto: 123RF/mlphotos

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