Dein Hund dreht sich und jagt seinen Schwanz - Spiel oder Stress?

Viele Hundebesitzer kennen das: Der Hund dreht sich im Kreis und jagt seine eigene Rute. Oft ist diese Beobachtung Teil der eigenen Belustigung. Aber häufig hat dieses Hundeverhalten alarmierende Hintergründe. Welche das sind und was Ihr dagegen tun könnt, erfahrt Ihr hier.

Weitere interessante Infos gibt es im Ratgeber zum Hundeverhalten.

Warum Welpen ihren Schwanz jagen

Wenn Hunde ihren eigenen Schwanz fangen, kann das spielerische, aber auch problematische Gründe haben.
Wenn Hunde ihren eigenen Schwanz fangen, kann das spielerische, aber auch problematische Gründe haben.  © 123RF/fotoyou

Bei Welpen ist es häufig zu beobachten, dass sie ihren eigenen Schwanz jagen.

Der Grund:

Die kleinen Fellknäuele verstehen noch nicht, dass es sich bei dem witzigen wackeligen Ding um etwas handelt, dass zu ihnen selbst gehört. Dieses Verhalten ist also harmlos und oft spielerisch, denn Welpen lernen sich selbst und ihren Körper erst kennen.

Anders sieht es aus, wenn erwachsene Hunde dieses Verhalten zeigen.

Geschieht es häufig, dass der Hund seinen Schwanz jagt und eventuell hineinbeißt, kann das auf Stresskompensation hindeuten oder Ausdruck von Beschwichtigungsverhalten sein.


Erwachsener Hund jagt seine Rute

Menschen beobachten es lachend, sobald der Hund seinen Schwanz jagt. Dieses Menschenverhalten ist für die Vierbeiner ein positives Feedback. Deshalb wiederholen sie es, wenn sie frustriert, gestresst oder erwartungsvoll sind.

Was also im Welpenalter als Spiel begann, kann im Erwachsenenalter ein Zeichen von Stress sein. Diese Angewohnheit kann im schlimmsten Fall zu einer Zwangsstörung führen. Daher ist es wichtig, das Verhalten seines Hundes genau zu beobachten und, wenn nötig, einen Tierarzt oder eine Tierärztin zurate zu ziehen.

Gerade junge Hunde verstehen ihre Rute noch nicht so richtig als Teil ihres Körpers, erwachsene hingegen schon.
Gerade junge Hunde verstehen ihre Rute noch nicht so richtig als Teil ihres Körpers, erwachsene hingegen schon.  © 123rf/kseniyaresphoto

4 weitere Gründe, warum Hunde ihren Schwanz jagen

Neben Spiel und Stress gibt es vier weitere Gründe dafür, weshalb Hunde ihren eigenen Schwanz jagen.

Hierzu gehören folgende:

  • 1. Genetik: Bestimmte Hunderassen, wie Deutsche Schäferhunde oder Bullterrier, neigen zu zwanghaftem Verhalten wie dem Schwanzjagen. Trotz der genetischen Disposition können Verhaltenstrainings helfen, das Schwanzjagen zu minimieren.
  • 2. Verletzungen: Verletzungen im Schwanzbereich des Hundes können dazu führen, dass Hunde ihren Schwanz jagen oder beißen. In diesem Fall leiden sie höchstwahrscheinlich unter Schmerzen oder Juckreiz.
  • 3. Parasitenbefall: Ähnlich verhält es sich, wenn Hunde mit Flöhen oder Würmern befallen sind. Der Juckreiz am Hinterteil führt zum Schwanzjagen oder Beißen des Schwanzes, um diese Stellen mit den Zähnen zu bearbeiten und so den Juckreiz zu lindern.
  • 4. Neurologische Störungen: Das Schwanzjagen kann auch durch eine Zwangsstörung oder ein Nervenleiden ausgelöst werden. Dann ist dieses Verhalten mit empfundenem Stress oder einer Nervenschädigung begründet.
Ein möglicher Grund für das Jagen des Schwanzes ist ein juckender Parasitenbefall des Hundes.
Ein möglicher Grund für das Jagen des Schwanzes ist ein juckender Parasitenbefall des Hundes.  © 123RF/photovista

Dass der eigene Hund seinen Schwanz jagt, ist also eher negativ begründet und sollte nicht ausschließlich als belustigendes Schauspiel betrachtet werden.

Weitaus alarmierender kann es werden, sobald sich Hunde in den eigenen Schwanz beißen. Man sollte also so oder so am besten eine Tierarztpraxis aufsuchen und den konkreten Grund abklären lassen.

Hund fängt Schwanz: Oft ein Alarmzeichen

Sobald Hunde regelmäßig ihren Schwanz jagen oder ihn beißen, heißt das meist nichts Gutes. Was im Welpenalter Spiel und das Erforschen des eigenen Körpers ist, ist im Erwachsenenalter oft ein Alarmsignal.

Es gibt zahlreiche Gründe und etliche Gegenmaßnahmen für dieses bedauerliche Hundeverhalten. Dennoch sollte eines immer bedacht werden: Kommt man selbst nicht weiter, muss ein Hundeprofi hinzugezogen werden. Nur so können mentale und körperliche Probleme des Hundes adäquat und artgerecht behandelt werden.

Titelfoto: 123RF/fotoyou

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