Warum riechen Hunde eigentlich immer am Popo? Das steckt dahinter

Was unter Hunden der freundliche Handschlag bei der Begrüßung ist, treibt Menschen die Schamesröte ins Gesicht. Was steckt hinter der Schnüffel-Attacke im Intimbereich? Der Hunde-Ratgeber klärt auf.

Dass Hunde am Po herumschnüffeln, hat einen wichtigen Grund

"Wer bist du?" Das erfährt der Hund, wenn er am Hinterteil schnüffelt.
"Wer bist du?" Das erfährt der Hund, wenn er am Hinterteil schnüffelt.  © 123RF: Aleksandr Zotov

Es ist schon eine lustige Vorstellung, wenn sich Menschen zur Begrüßung oder beim Kennenlernen erst mal hinunter Richtung Gesäß beugen würden, um dort ein bisschen herum zu schnuppern.

Beim Hund gehört genau das zum Alltag und ist für ihn ein verlässliches Indiz, um erschließen zu können, wen er da vor sich hat.

Hunde schnüffeln an allem und jedem. Schnüffeln sie am Gesäß von Artgenossen kommen sie an die wichtigsten Informationen über:

Darum brauchen Hunde einen Rückzugsort - Was Hundebesitzer wissen sollten
Hunderatgeber Darum brauchen Hunde einen Rückzugsort - Was Hundebesitzer wissen sollten
  • das Geschlecht
  • das Alter
  • die Gemütslage.
Die geruchsintensiven Botenstoffe werden über die am Körper verteilten Schweiß- und eben vor allem über die Analdrüsen am Hinterteil übermittelt.


Am anderen, insbesondere am Hinterteil des anderen zu riechen ist für Hunde also eine der wichtigsten Methoden der Kommunikation. Beim Kaffee mal so richtig ausquatschen geht ja schlecht.
Ein Hund hat je nach Rasse bis zu 300 Millionen Geruchszellen – im Vergleich: ein Mensch nur um die 5 Millionen.
Ein Hund hat je nach Rasse bis zu 300 Millionen Geruchszellen – im Vergleich: ein Mensch nur um die 5 Millionen.  © Unsplash: Linnea Herner

Hunde kommunizieren, indem sie am Intimbereich riechen

Hat "Sherlock Holmes" genug Informationen erschnuppert, lässt er in der Regel vom Hinterteil ab und begegnet seinem Gegenüber mit auf die erschnüffelten Signale adäquater Reaktion. Einige Beispiele:

  • Wenn der Artgenosse gereizt ist und überhaupt keine Lust hat gemeinsam herumzutollen, erfährt der Schnüffler das über den Geruch und lässt ihn in der Regel in Ruhe.
  • Wenn ein Hund noch im Welpenalter und somit schutzbedürftig ist, erkennt der adulte Hund auch das über den Geruch (und anhand vieler anderer Signale) und behandelt ihn anders als einen ausgewachsenen Artgenossen.
  • Wenn eine läufige Hündin vorbei spaziert, erfährt der Rüde das sofort, indem er bei ihr am Hinterteil schnüffelt. Nun weiß er, dass er solide Chancen hat, bei ihr zu landen, denn jetzt ist sie paarungsbereit. Ein Flirtversuch könnte sich also lohnen.
Kurios: Wie partner-hund.de im Artikel "Der Geruchssinn des Hundes: Warum Hunde am Schritt schnüffeln" berichtet, können Hunde sogar etwas über den Gesundheitszustand und die Ernährungsweise des Artgenossen über die Duftstoffe herausfinden.

Hunde schnüffeln auch bei Menschen häufig im Schritt

Der Moment, wenn der Hund im Intimbereich herumschnüffelt, ist für viele unangenehm. Doch eigentlich ist es nur ein Ausdruck dafür, dass er sein Gegenüber besser kennenlernen will. Denn im Intimbereich verströmt auch der Mensch ein sehr komplexes Duftstoffgemisch – wie ein Steckbrief mit den wichtigsten persönlichen Angaben, den die kleine Spürnase gern lesen möchte.

Auch wenn es mal peinlich wird, wenn er seine Nase tief im Schoss vergräbt – dafür sollte man den Hund niemals bestrafen. Denn das Verhalten ist ganz normal und sogar lebenswichtig. Den Hund sanft beiseite schieben tut's auch.

Titelfoto: 123RF: Aleksandr Zotov

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