Katzen erziehen: Ein Ding der Unmöglichkeit, oder?

Die Erziehung von Katzen ist kein Kinderspiel. Doch ist Katzen erziehen wirklich unmöglich? Eines ist klar: Die charmanten Felltiger haben ihren eigenen Kopf. Doch mit sehr feinen Antennen spüren die kleinen Samtpfoten mehr als wir denken. Aber können sie dem Menschen wirklich gehorchen? Tipps liefert der Katzenratgeber.

Katzen erziehen: Tipps für tierische Egozentriker

Liebe, Geduld und Spaß sind die goldenen Regeln der Katzen Erziehung.
Liebe, Geduld und Spaß sind die goldenen Regeln der Katzen Erziehung.  © unsplash.com - Yerlin Matu

Katzen sind sensible Tiere mit einem sehr feinen Gespür für ihre Umwelt. Deshalb ist bei der Erziehung von Katzen Gewalt ein absolutes No-Go.

Wie eine aktuelle Studie von Forschern der Oregon State University belegt, ähneln sich Katzen und Kinder sehr stark in ihrem Bindungsverhalten.

Parallelen lassen sich auch bei der Erziehung von Katzen und Kindern ziehen.

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Der Mensch hat die Aufgabe, wichtige Regeln klar zu definieren und diese konsequent durchzusetzen. Damit erhält das Tier überhaupt erst eine Chance zu gehorchen bzw. sich in den Augen des Herrchens/ Frauchens richtig zu verhalten.

5 Tipps als Basis erfolgreicher Katzen Erziehung

Ein klares bestimmtes "NEIN" zeigt der Katze deutlich ihre Grenzen auf.
Ein klares bestimmtes "NEIN" zeigt der Katze deutlich ihre Grenzen auf.  © unsplash.com - Paul Hanaoka

Euer Ziel ist ein harmonisches Zusammenleben mit Eurerer Katze? Dann werden diese fünf Tipps bestimmt helfen:

1. Klare Spielregeln: Nur so lernt Eure Katze, welche Aktionen falsch und welches Verhalten erwünscht ist.

2. Positive Verstärkung: erwünschtes Verhalten genau in dem Moment belohnen.

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3. Konsequent bleiben: Aufgestellte Regeln müssen auch durchgesetzt werden.

4. Klares Kommando: wie zum Beispiel „Nein“ einführen, wenn Eure Katze etwas unterlassen soll.

5. Geduld, Geduld, Geduld: Es ist noch keine wohlerzogene Katze vom Himmel gefallen. Hier macht wirklich Übung den Meister.

Junge Katzen erziehen

Die jungen Wilden sind oft schwer zu zähmen.
Die jungen Wilden sind oft schwer zu zähmen.  © unsplash.com - Zetong Li

Baby Katzen erziehen ist leider kein Kinderspiel. Die kleinen wilden Samtpfoten sind von Natur aus erst einmal ungehorsam und besitzen einen enorm großen Spieltrieb. Zudem müssen sie sich erst an ihr neues Zuhause gewöhnen.

Doch auch Katzen Kitten erziehen ist kein Ding der Unmöglichkeit. Kätzchen reagieren sehr empfindlich auf Geräusche. Hier können etwa laut klappernde Hilfsmittel eingesetzt werden, um ein bestimmtes Verhalten zu unterbinden.

Der Mensch muss verstehen, dass Angst und Gewalt keine Lösung sind. Und das man besonders Kitten am besten spielerisch umgarnt und erzieht.

Wichtig ist, dass die junge Katze eine stabile Bindung zu Eurer Bezugsperson aufbaut und deshalb nicht von dieser mit lautem Schimpfen oder Handgreiflichkeiten bestraft werden sollte.

Natürlich könnt Ihr auch mit einem Clicker Katzen erziehen. Damit wissen die kleinen Kätzchen schon in jungem Alter, dass auf ein positives Verhalten ein Clickgeräusch und eine Belohnung folgt.

Stubentiger fährt die Krallen aus: Kratzt Eure Katze auch so gern?

Autsch: Katzen kratzen gern an der geliebten Couch.
Autsch: Katzen kratzen gern an der geliebten Couch.  © unsplash.com - Tran Mau Tri Tam

Oft stellen sich Besitzer die Frage, kann man Katzen erziehen, damit sie nicht mehr alles kaputt kratzen?

Das Kratzen der kleinen Tiger gehört zu ihrem ureigenen Bedürfnis. In der freien Natur jagen sie mit ihren scharfen Krallen ihre Beute. Draußen streunen sie über verschiedenste Oberflächen und pflegen ihr Krallen damit ganz von selbst.

In der Wohnung sind ein Kratzbaum oder eine Kratzfußmatte die besten Alternativen, damit die Süßen ihr Kratzbedürfnis zielgerichtet ausleben können. So werden Möbel und Teppiche nicht zum Schlachtfeld der kleinen Kratztiger.

Katzen brauchen diese Möglichkeit, um sich auszupowern und ihr Revier gegenüber anderen Katzen zu markieren. Doch oft fahren sie auch ihre Krallen aus, um die Aufmerksamkeit ihres Besitzers zu erhaschen. Schenkt Euerer Katze lieber ein paar mehr Streicheleinheiten, wenn sie sich richtig verhält und strafen sie nicht mit lautem Schimpfen, wenn sie etwas falsch macht.

Positive Bestärkung ist hier das Zauberwort. Am Ende ist es wie bei Kindern: Werden ihre Bedürfnisse adäquat wahrgenommen und berücksichtigt, besteht gar kein Grund durchzudrehen.

Erfolgreich Katzen erziehen - stubenrein zum Glück daheim

Die Vierbeiner haben ein natürliches Bedürfnis, sich und ihr Heim sauber zu halten.
Die Vierbeiner haben ein natürliches Bedürfnis, sich und ihr Heim sauber zu halten.  © unsplash.com - 2 Bro’s Media

Katzen sind extrem empfindlich, was ihren Geruchssinn angeht. Deshalb gilt es die Futterstelle ganz klar vom Ort der Toilette zu trennen.

Das Katzenklo sollte gut und schnell erreichbar sein. Ist der Rand der Box nicht zu hoch, erleichtert das gerade jungen Kitten den Einstieg. Wurde das Geschäft ordnungsgemäß im Katzenklo versenkt, heißt es natürlich: kräftig loben!

Ältere Katzen bzw. Tiere aus dem Tierheim haben häufig viele schlechte Erfahrungen machen müssen. Das drückt sich manchmal auch in einem gestörten Reinlichkeitsverhalten aus.

Um ihr Problem zu verstehen und ihnen etwas beibringen zu können, lohnt es sich oft, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Katzen sind längst nicht so ungehorsam und unabhängig wie es der Mensch lange annahm.
Katzen sind längst nicht so ungehorsam und unabhängig wie es der Mensch lange annahm.  © https://unsplash.com/photos/FbhNdD1ow2g

Mit Geduld, Liebe und Konsequenz zum Ziel

Schraubt Eure Erwartungen an die lieben Stubentiger nicht all zu hoch. Der kleine Tiger daheim ist nun einmal kein Hund, der im Leben eine Vielzahl an Kommandos lernt. Aber ein Mindestmaß an guter Erziehung ist wohl den allermeisten Katzen beizubringen.

Mit klaren Regeln, guten Kratzalternativen, positiver Bestärkung und viel Geduld kann der Mensch Katzen durchaus erziehen.

Titelfoto: https://unsplash.com/photos/FbhNdD1ow2g

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