Katze kratzt an der Tapete? Mit diesen Tricks rettest Du Deine Wände!
Deine Katze kratzt an der Tapete und Du fragst Dich, was Du dagegen tun kannst? Keine Sorge, mit den folgenden Tricks gewöhnst Du es ihr ab.
Mehr Wissenswertes über Samtpfoten findest Du übrigens im Katzenratgeber.

Das Wichtigste in Kürze
- Deine Katze kratzt an der Tapete? Dahinter steckt meist ein natürliches Verhalten wie Krallenwetzen oder Reviermarkierung, aber auch Stress oder Langeweile.
- Trotz Kratzbaum kann es vorkommen, dass Deine Katze weiter an den Wänden kratzt - dann fehlen oft Abwechslung oder passende Oberflächen.
- Anti-Kratz-Folien, Wandschutz gegen Katzenkrallen oder das gezielte Platzieren von Kratzbrettern helfen, Deine Wände zu schützen.
- Hausmittel gegen Kratzen an der Tapete wie geruchsintensive Sprays können helfen, wirken aber nicht bei jeder Katze.
- In der Mietwohnung lohnt es sich, rechtzeitig mit der Versicherung zu klären, ob Schäden durch Haustiere übernommen werden.
- Wenn die Tapete schon beschädigt ist, kannst Du sie mit speziellen Tapetenreparatur-Sets oder Katzenkratzern zur Wandmontage ausbessern und zukünftige Schäden verhindern.
Warum kratzen Katzen an der Wand?
Damit Du Deine Katze dazu bringst, nicht mehr an der Tapete zu kratzen, solltest Du Dir zunächst bewusst machen, weshalb sie sich so verhält. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
1. Krallen schärfen
- Natürliches Verhalten, Urinstinkt zur Pflege der Krallen.
- Beim Krallenwetzen reiben Katzen die weiche Schicht von den Krallen ab und zurück bleibt eine harte Spitze.
- Scharfe Krallen sind wichtig zum Klettern und zur Verteidigung.
- Katzen kratzen an der Tapete, um ihr Revier zu markieren.
- Unter den Krallen befinden sich Duftdrüsen, die sogenannte Pheromone ausstoßen.
- Dient der Kommunikation mit anderen Katzen.
- Dieses Verhalten beschränkt sich nicht nur auf Tapeten, auch Türen werden häufig zur Reviermarkierung genutzt.
- Was Du tun kannst, wenn Deine Katze kratzt an Tür, erfährst Du in diesem Ratgeber.
- Auslöser für Stress: Lärm, neue Umgebung, fremde Katzen.
- Kratzen dient als Ventil für Anspannung.
- Meist kratzen Katzen dann nicht nur an der Tapete, sondern auch an anderen Gegenständen in der Wohnung, wie Türen oder Möbeln - oder sogar an Dir.
- Was Du tun kannst, wenn Deine Katze Dich kratzt, erfährst Du ebenfalls bei TAG24.
4. Krallen wachsen übermäßig schnell
- Ein übermäßig schneller Krallenwachstum kann eine Ursache für das Kratzen an der Tapete sein.
- Möglicherweise ein Anzeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion.
- Tierärztliche Abklärung empfohlen.
5. Langeweile und Spieldrang
- Unterforderung führt zu unerwünschtem Verhalten - Mehr Beschäftigung kann helfen
- Katze sucht Aufmerksamkeit durch auffälliges Kratzen.
6. Fehlende Kratzmöglichkeit
- Kein Kratzbaum oder Brett vorhanden. Deine Katze sucht sich eine Alternative - leider oft die Wand.
- Kratzflächen in jedem Raum schaffen Abhilfe.
Wissenswert: Katzen haben 18 Krallen. Jeweils fünf an Vorderpfoten und vier an den Hinterpfoten. Katzenkrallen bestehen aus mehreren Schichten von Keratin, einem natürlichen Faserprotein, das auch in unseren Fingernägeln und Haaren enthalten ist. Anders als bei den Fingernägeln der Menschen können Katzen ihre Krallen in die sogenannten "Krallentaschen" einziehen.

Katze kratzt an Tapete: 6 Tricks zum Abgewöhnen
Wenn Du herausgefunden hast, warum Deine Katze an Deiner Tapete kratzt, kannst Du Dich an die Umsetzung der Gegenmaßnahmen machen:
1. Ausreichende Kratzmöglichkeiten bieten
Damit Deine Katze die Pfoten von Deiner Tapete lässt, solltest Du ihr genügend Möglichkeiten zum Krallenwetzen geben. Am besten stellst Du in jedem Zimmer Deiner Wohnung eine Kratzstelle auf. Alternativ zum Kratzbaum kannst Du auch Kratztonnen oder Kratzbretter aufstellen. Wenn Deine Katze den neuen Kratzplatz noch ignoriert, hilft dieser Ratgeber: Katze an Kratzbaum gewöhnen.
2. Aufmerksamkeit schenken
Es ist in jedem Fall wichtig, dass Du Deinem Haustier die Liebe und Zuwendung schenkst, die es braucht. Eine gut bespielte Katze ist eben eine glückliche Katze. So wird Deine Katze erst gar nicht auf die Idee kommen, sich mit ihren Krallen an Deiner Tapete die Zeit zu vertreiben.
3. Für Ruhe sorgen
Katzen lassen gerne ihren Frust an der Tapete aus, wenn sie gestresst sind. Deshalb ist es wichtig, dass Du dafür sorgst, dass sich Deine Katze ausgeglichen fühlt. Katzen sind ruhebedürftige Wesen und haben ein äußerst gutes Gehör. Andauernden Lärm und laute Musik können sie gar nicht leiden. Solltest Du mal beim Heimwerken lauter sein müssen, dann bringe Deine Katze für kurze Zeit in ein anderes Zimmer, wo sie ihre feinfühligen Hörorgane schonen kann.
4. Konflikte mit anderen Katzen vermeiden
Stress kann bei Deiner Katze auch durch Konflikte mit anderen Katzen entstehen. Beobachte Deine Katze, wie sie sich im Umgang mit anderen Katzen verhält. Falls sich Deine Katze mit Deiner zweiten Katze nicht verträgt, solltest Du Dir Methoden überlegen, wie die beiden wieder in Frieden miteinander auskommen.
5. Spray & Anti-Kratz-Folie für Katzen
Eine Anti-Kratzfolie kann Deine Katze davon abhalten, sich an Deiner Tapete zu vergreifen. Auch mit Sprays, die die Duftstoffe an den Kratzspuren vertreiben, kannst Du Deiner Katze das Kratzen an Deiner Tapete abgewöhnen.
6. Wandschutz & Reparatur für zerkratzte Tapeten
Wenn Deine Katze bereits Spuren an der Wand hinterlassen hat, gibt es spezielle Produkte, mit denen Du Deine Wände schützen oder reparieren kannst. Ein Wandschutz gegen Katzenkrallen z. B. aus Kunststoff oder als transparente Folie, kann direkt über die betroffenen Stellen geklebt werden und schützt Deine Tapete dauerhaft. Ist der Schaden schon da, lassen sich kleine Risse mit Tapetenreparatur-Sets ausbessern.
Alternativ kannst Du Katzenkratzer zur Wandmontage anbringen - so wird die Stelle zur offiziell akzeptierten Kratzfläche und bleibt künftig verschont.

Katzensichere Tapeten
Wenn Du Deiner Katze dennoch das Kratzen an Deiner Tapete nicht abgewöhnen kannst oder Du Deine Wohnung ohnehin neu tapezieren möchtest, dann empfiehlt sich eine kratzfeste Tapete. Zum Krallenwetzen nutzen Katzen am liebsten strukturierte Tapeten.
Mit glatten Oberflächen wie Vinyl- oder Vliestapeten können sie hingegen wenig anfangen.
Katze kratzt Tapete in Mietwohnung: Wer zahlt den Schaden?
Wenn Du zur Miete wohnst und Deine Katze die Tapete zerkratzt, solltest Du Dich rechtzeitig mit Deiner Haftpflichtversicherung oder der Hausratversicherung auseinandersetzen. Manche Policen übernehmen Schäden durch Haustiere, andere nicht.
Sprich am besten vorab mit Deiner Versicherung oder Vermieterin, damit Du im Streitfall auf der sicheren Seite bist.
Wichtig: Auch bei einem Auszug kann es teuer werden, wenn die Schäden als „nicht vertragsgemäßer Gebrauch“ gewertet werden.
Ein ruhiges Zuhause und Kratzmöglichkeiten schaffen Abhilfe
Damit Deine Katze nicht mehr an der Tapete kratzt, kannst Du auf einige Tricks zurückgreifen. Bei der Erziehung Deiner Katze benötigst Du vor allem Geduld und Ausdauer.
Was aber am Ende wirklich zählt, ist ein friedliches Miteinander.
Titelfoto: 123RF/yarofoto