Giftigste Schlange der Welt: Das Gift eines Bisses könnte über 100 Menschen töten
Viele Menschen haben Angst oder regelrecht Panik vor ihnen, sind sie doch oft gefährlich und giftig: Schlangen. Die giftigste Schlange der Welt lebt zum Glück ziemlich abgelegen im australischen Outback.
Die giftigste Schlange der Welt: Biss nach 45 Minuten tödlich
Der Titel für die gefährlichste und giftigste Schlange der Welt geht an den Inlandtaipan aus Australien.
Die vielleicht beruhigendste Mitteilung jedoch vorab: Da der Inlandtaipan sehr scheu ist, befindet sich sein Lebensraum eher abgelegen von Menschen. Aus diesem Grund kommen Todesfälle durch einen Biss äußerst selten vor.
Sein Gift hat es allerdings in sich: Es greift nicht nur das Nervensystem an und lähmt die Atmung, sondern zerstört auch Blutkörperchen sowie Muskelgewebe und hemmt obendrein die Blutgerinnung.
Doch wie schnell tötet der Inlandtaipan? Bei nur einem einzigen Biss werden ungefähr zwischen 45 und 110 Milligramm der giftigen Flüssigkeit abgegeben. Allein die Menge würde theoretisch ausreichen, um über 100 Menschen zu töten. Nach einem Biss wirkt das Gift innerhalb von 45 Minuten tödlich.
Somit ist der Inlandtaipan um ein Vielfaches giftiger als beispielsweise die Indische Kobra oder die Diamant-Klapperschlange.
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Inlandtaipan: Steckbrief
Name: Inlandtaipan, Westlicher Taipan, Schreckensotter, Kleinschuppenschlange, Australischer Inlandtaipan
Familie: Giftnattern
Lebensraum:
- heiße Wüstenregionen Australiens
- bevorzugt in tiefen Felsspalten oder Erdlöchern
- können sich in Regenzeit auch in menschliche Siedlungen verirren
Größe: bis zu 2,5 m
Gewicht: bis zu 5 kg
Geschwindigkeit: bis zu 10km/h
Farbe:
- im Sommer hell ➤ Sonneneinstrahlung wird besser reflektiert und vor Überhitzung geschützt
- im Winter dunkel ➤ Sonnenlicht wird besser absorbiert und Wärme gespeichert
Verhalten:
- nutzt ihr Gift zum Jagen und Verteidigen
- besitzt zwei Giftzähne, um Gegner zu töten oder handlungsunfähig zu machen
- sehr scheu, flüchtet lieber anstatt anzugreifen
- ohne Möglichkeit zur Flucht oder bei starker Bedrohung, beißt Inlandtaipan aus dem Hinterhalt zu
- bemerkt die Schlange dass von ihrem Gegenüber kein Risiko ausgeht, legt sie ihr aggressives Verhalten wieder ab
Wusstest Du schon? Ausgefallene als auch stumpf gewordene Giftzähne werden ausgetauscht. Diese Ersatzzähne werden in der Schleimhaut vorgebildet. Das durch eine Furche in der Innenseite der Zähne injizierte Gift unterstützt den Inlandtaipan außerdem bei der Verdauung.
Was sind die 3 giftigsten Schlangen der Welt?
Nicht nur in Australien gibt es giftige Schlangen. Von etwa 5000 Schlangenarten auf der ganzen Welt, sind rund 500 giftig und circa 50 tödlich.
Diese drei gelten als besonders giftig:
1. Inlandtaipan (Trockengebiete Australiens)
2. Östliche Braunschlange (Australien, Neuguinea)
3. Schwarze Mamba (Südosten Afrikas)
Es gibt noch viele weitere Giftschlangen und auch Seeschlangen, wie die Dubois’ Seeschlange, deren Bisse als hochgiftig gelten. Reist man in Gebiete, die sich in den Lebensräumen giftiger Schlangen befinden, sollte man sich vorher gut informieren und die Umgebung umsichtig betrachten.
Was ist nach einem Schlangenbiss zu tun?
Die Symptome von Schlangenbissen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, deshalb gilt folgende Regel:
Nach einem Schlangenbiss ist schnelles, besonnenes Handeln gefragt.
- Möglichst sofort einen Arzt bzw. ein Krankenhaus aufsuchen.
- Die gebissene Körperpartie unbedingt niedriger als die eigene Herzgegend halten.
- Schmuck und enge Kleidung von der Bisswunde entfernen.
- Das Gift nicht versuchen, auszusaugen.
Für die spätere, medizinische Behandlung ist es von Vorteil, die Schlange so genau wie möglich zu beschreiben, um im Notfall das passende Gegengift verabreichen zu können.
Auch in Deutschland gibt es giftige Schlangen wie die Kreuzotter und die Aspisviper. Ihr Gift ist insbesondere für Kinder und ältere bzw. immungeschwächte Menschen lebensgefährlich. Allerdings können auch allergische Reaktionen wie beispielsweise nach einem Wespenstich sehr bedrohlich werden.
Titelfoto: 123RF / ondrejprosicky