Hässlichste Katze der Welt: Wilfred der "Petfluencer" & Co.

Der Titel "Hässlichste Katze der Welt" sollte ihm gebühren. Wilfred ist der neue "Petfluencer" in den sozialen Netzwerken. Mit seinem zerzausten Fell und seinem Überbiss zieht der Chinchilla-Perser-Kater alle Blicke auf sich. Welche Katzenrassen außerdem besonders hässlich sind und was es aus tierschutzrechtlichen Gründen dabei zu bedenken gibt, erfährst Du im Beitrag.

Die vermutlich hässlichste Katze der Welt ist der Chinchilla-Perser Wilfred

Wilfred Warrior zählt zu den Chinchilla-Perserkatzen, die eigentlich nicht gerade als hässliche Katzen gelten. (Symbolfoto)
Wilfred Warrior zählt zu den Chinchilla-Perserkatzen, die eigentlich nicht gerade als hässliche Katzen gelten. (Symbolfoto)  © 123RF/dariakulkova

Für den Ehrenplatz als hässlichste Katze der Welt hat Wilfred aus London noch keinen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Doch aufgrund seines schrägen Aussehens sind viele der Meinung, der Chinchilla-Perser hätte ihn verdient.

Er hat schief stehende Augen, ein zerzaustes weißes Fell und einen markanten Überbiss, der ihm eine gewisse Ähnlichkeit zu den kleinen Monstern aus dem 80er-Jahre-Film "Gremlins" verschafft.

Sein ausgesprochen hässlicher Look wirkt dennoch irgendwie niedlich und anziehend. So hat "Wilfred Warrior" derzeit stolze 966.000 Follower auf Instagram.

Das größte Herz der Welt ist so groß wie ein Kleinwagen
Tierrekorde Das größte Herz der Welt ist so groß wie ein Kleinwagen

Entdecke weitere imposante, kuriose und informative Rekorde aus der Tierwelt auf der TAG24-Themenseite Tierrekorde.

Chinchilla-Perserkatzen - eine Zucht aus dem königlichen Großbritannien

Bereits 1880 wurde die erste Chinchilla-Perserkatze in Großbritannien geboren. Sie entstand durch die Kreuzung einer Perserkatze der Farbe "Smoke" und einer Perserkatze der Farbe "Silver Tabby". Prinzessin Viktoria hatte großen Gefallen an der Chinchilla-Perserkatze und verhalf der Verbreitung der Rasse. 1901 wurde die Rasse in Großbritannien offiziell anerkannt. Die Zucht durfte allerdings nur unter sehr strengen Kriterien durchgeführt werden. Im Zuge des Zweiten Weltkriegs wurde die Verbreitung der Rasse in Europa stark eingeschränkt.

Die Chinchilla-Perserkatze hat viel mit der Perserkatze gemeinsam. Es gibt aber ein paar feine Unterschiede. Die Chinchilla-Perserkatze ist etwas kleiner als normale Perserkatzen. Ihre Nase ist nicht ganz so flach, ihr Kopf ist etwas schmaler und die Ohren sind etwas länger. Sie ist mittelgroß, hat kurze Beine und einen robusten Körper. Chinchilla-Perser bestechen vor allem durch ihre smaragdgrünen Augen und ihr weißes Fell, das an den Haarspitzen vereinzelt schwarz gefärbt ist, wodurch ein silbriger Glanz entsteht.

Bei dieser Zucht liegen aufgrund des verkürzten Kopfes und des abgeflachten Gesichts oft Kieferfehlstellungen vor. Diese können Probleme beim Fressen und Trinken verursachen. Dennoch sind die Chinchilla-Perser vor allem durch ihr sanftmütiges und aufgeschlossenes Wesen sehr beliebt.

Hinweis: Beim Kauf einer Chinchilla-Perserkatze solltest Du den Züchter nach einem "PKD-Zertifikat" fragen. PKD steht für "polycystic kidney disease" und meint die Polyzystische Nierenkrankheit, die bei vielen Perser-Katzen und auch Chinchilla-Perserkatzen durch ein mutiertes Gen verursacht wird.

Grumpy Cat galt lange Zeit als die hässlichste Katze der Welt

Tadar Sauce, besser bekannt als "Grumpy Cat" (engl. "mürrische Katze") war die erste Katze, die es durch ihre äußerlichen Merkmale geschafft hat, eine enorme mediale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. 2019 verstarb der weltweit erste "Petfluencer" an den Folgen einer Harnwegsinfektion. Tadar Sauce war ein Ragdoll-Perser Mix und war genetisch bedingt kleinwüchsig.

Ihr Unterbiss und ihre herbfallenden Mundwinkel verschafften ihr einen traurig wirkenden Blick, der aber auf ihre Krankheit zurückzuführen war.

Nacktkatzen - die hässlichsten Katzenrassen

Nacktkatzen wie die Kanadische Sphynx gelten als besonders hässliche Katzenrassen. Ihr haarloser faltiger Körper lässt das Tier wie ein lebendiges Stück Fleisch aussehen. Doch auch die Sphynx erobert genau wegen ihres hässlichen Aussehens die Herzen der Menschen.

Wissenswertes über die Nacktkatze Sphynx

#1 Herkunft

Die Sphynx entstand 1966 durch eine natürliche Genmutation einer gewöhnlichen Hauskatze in Toronto. Seit 1971 ist die Kanadische Sphynx als Katzenrasse anerkannt. Etabliert wurde die Rasse durch Familie Pearson aus Minnesota, die 1975 die erste Linie gründete.

#2 Aussehen

Sphynx Katzen sind mittelgroß, zierlich und fallen besonders durch ihren haarlosen, faltigen Körper auf. Ihre Haut kann einen rosa, grauen oder braunen Farbton haben. Manche Arten haben auch fleckige Muster. Ihr Kopf ist eckig und spitz. Sphynx Katzen haben große, spitze Ohren und große Augen, die in allen Farben vorkommen. Ausgewachsene Kater und Katzen wiegen 3,5 bis 7 Kilo. Stammt die Sphynx aus einer guten Zucht, so besitzt sie Schnurr- bzw. Tasthaare, sogenannte "Vibrisse".

#3 Charakter

Auch wenn die Sphynx als die hässlichste Katzenrasse betrachtet wird und ihr Äußeres einen scheußlichen Eindruck macht, ist sie eine sehr liebevolle und anhängliche Katze. Sie ist intelligent, temperamentvoll und verspielt. Sphynx Katzen sind keineswegs aggressiv, sondern freundliche und gesellige Wesen.

#4 Haltung

Eine Sphynx Katze solltest Du nicht alleine halten, denn die Sphynx hat eine soziale Ader und ist nicht gerne einsam. Außerdem ist eine Sphynx besser als Wohnungskatze geeignet, da ihr haarloser Körper leicht verletzlich und empfindlich ist. Die Sphynx liebt die Sonne. Um ihre Haut zu schützen, kannst Du sie mit speziellen Pflegeprodukten eincremen. Zugluft solltest Du Deiner Katze zuliebe vermeiden. Im Winter und an kalten Tagen ist eine Wärmelampe empfehlenswert, damit sich Deine Katze nicht erkältet.

Da die Sphynx sehr verspielt und intelligent ist, solltest Du Dich täglich mit ihr beschäftigen und sie mit Intelligenzspielzeugen fördern. Achte auch auf ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil. Da die Sphynx schnell Körperwärme verliert, frisst sie etwas mehr als andere Katzenrassen.

Die hässlichste Katzenrasse ist die Sphynx, doch hinter ihrem haarlosen Körper steckt ein freundliches und intelligentes Wesen.
Die hässlichste Katzenrasse ist die Sphynx, doch hinter ihrem haarlosen Körper steckt ein freundliches und intelligentes Wesen.  © 123rf/Isselee

Hässliche Katzen und der Tierschutz

Die Sphynx darf nur unter sehr strengen Bedingungen gezüchtet werden. In Deutschland sind Katzen, die ohne Tasthaare bzw. "Vibrisse" gezüchtet werden, verboten und werden als Qualzucht eingestuft. Der Gesetzgeber hat dies in § 11b des Tierschutzgesetzes klar formuliert:

"Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten (...), dass als Folge der Zucht oder Veränderung bei der Nachzucht, den biotechnisch veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten."

Vibrisse sind für Katzen bei der Orientierung von wesentlicher Bedeutung. Katzen können erst bei einer Entfernung von etwa 20 Zentimetern scharf sehen. Daher benötigen sie ihre Tasthaare, um ihre Umgebung besser wahrzunehmen. Achte beim Kauf einer Katze also immer darauf, ob sie Vibrisse hat.

Weitere außerordentlich hässliche Katzenrassen

Die Sphynx ist nicht die einzige hässliche Katzenrasse. Auch diese Nacktkatzen sind für den Schönheitswettbewerb eher ungeeignet:

  • Kohana Katze
  • Don Sphynx
  • Levkoy
  • Peterbald

Anders als bei der Sphynx sind diese Rassen durch eine eigenständige Genmutation entstanden. Sie gelten in Deutschland als Qualzucht, da bei ihnen jegliche Vibrissen fehlen.

Fazit: Hässliche Katze hin oder her, das Tierwohl steht an erster Stelle

Letztendlich kommt es nicht darauf an wie hässlich oder wie schön Deine Katze ist. Was wirklich zählt, ist die Gesundheit Deines Tieres. Wenn Du Dir eine besonders hässliche Katze zulegen möchtest, achte immer darauf, dass das Tier aus einer guten Zucht kommt. Informiere Dich gründlich über die Rasse, bevor Du Dir eine Katze kaufst. Mache Dir bewusst, worauf Du bei der Zucht der jeweiligen Rasse achten musst, wie z. B. das PKD-Zertifikat.

Der Preis des Tieres sollte bei der Wahl Deines Züchters eine untergeordnete Rolle spielen, denn an erster Stelle steht immer das Tierwohl.

Titelfoto: 123RF/dariakulkova

Mehr zum Thema Tierrekorde: