Kleinster Vogel der Welt: Dieser Vogel misst nur fünf Zentimeter

Die Bienenelfe, auch Kubaelfe oder Hummelkolibri genannt, ist eine Kolibriart und gilt als kleinster Vogel der Welt. Mit ihrem winzigen Herzen erreicht sie einen rasenden Puls von bis zu 500 Schlägen pro Minute. Ihre erbsengroßen Eier wiegen nur ein halbes Gramm.

Kolibris sind richtige Winzlinge unter den Vögeln.
Kolibris sind richtige Winzlinge unter den Vögeln.  © 123RF/jirihrebicek

Kolibris begeistern die Menschen wegen ihres schillernden, farbenprächtigen Federkleids, weil sie auf der Stelle fliegen können - und aufgrund ihrer winzigen Erscheinung. Weltweit gibt es über 300 verschiedene Kolibriarten.

Der kleinste unter den Kolibris ist die Bienenelfe (Mellisuga helenae) und gilt als kleinster Vogel der Welt. Häufig wird auch der Zwergkolibri (Mellisuga minima) als kleinster Vogel der Welt genannt - extrem winzig sind beide.

1844 entdeckte der deutsche Naturforscher Johann Christoph Gundlach die Bienenelfe auf Kuba. Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde die Bienenelfe vom spanischen Wissenschaftler Juan Lembeye.

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Der Kolibri hat auch eine spirituelle Bedeutung. So gilt er für Indianerstämme als Krafttier und wird auch von den Mayas verehrt. In der Mythologie steht der Kolibri für Lebensfreude, Glück und Hoffnung.

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Steckbrief des kleinsten Vogels der Welt - Die Bienenelfe im Porträt

Wissenschaftlicher Name: Mellisuga helenae

Familie: Kolibris (Trochilidae)

Größe: fünf bis sechs Zentimeter

Gewicht: 1,8 Gramm

Ernährung: Nektar, kleine Insekten (z. B. Spinnen)

Verbreitung: Regionen Kubas, u. a. Ciénaga de Zapata, Guanahacabibes-Halbinsel und Isla de la Juventud

Lebensraum: Kubanische Feuchtwälder

Gefährdungsstatus: potenziell gefährdet (IUCN)

Charakteristik des kleinsten Vogels

Vom Schnabel bis zur Schwanzspitze misst die Bienenelfe zwischen fünf und sieben Zentimeter. Weibchen haben ein blau-grünes Gefieder, während die Männchen ein grünes Gefieder mit einer roten Färbung des Kopfes und der Kehle besitzen.

Das Bäuchlein ist bei beiden Geschlechtern hellgrau.

Warum fliegen Kolibris eigentlich auf der Stelle?

Das Besondere am Kolibri ist nicht nur seine winzige Größe, sondern auch seine Art zu fliegen, wie oben kurz erwähnt. Wie eine Biene schwirrt er beim Fliegen auf der Stelle. Das macht ihm so leicht keine andere Vogelart nach. Während sie im Flug vor bunten Blüten Halt machen, schieben sie ihre langen Schnäbel hinein und saugen den süßen Nektar heraus. Ermöglicht wird ihnen dies durch ihre kleinen Flügel, mit denen sie bis zu 80 Flügelschläge pro Sekunde erreichen.

Die Bienenelfe schafft sogar über 90 Flügelschläge pro Sekunde.

Dabei machen Kolibris einen speziellen Flügelschlag in Achterbewegung, der ihm in Kombination mit seiner starken Brustmuskulatur ermöglicht quasi im Stand zu fliegen.

Aufgrund der extrem beweglichen Gelenke kann der Kolibri nicht nur seitwärts, sondern auch rückwärts fliegen.

Ernährung der Bienenelfe

Hauptnahrungsquelle der Bienenelfe ist der Nektar aus dem Blütenreichtum der tropischen Regenwälder. Manchmal fressen sie auch kleine Spinnen, die sich in den Blüten tummeln. Mit ihren langen Schnäbeln und ihrer doppelt so langen Zunge saugen sie den Nektar aus den Blüten.

Davon verzehrt ein Kolibri, wie die Bienenelfe, täglich die Menge seines eigenen Körpergewichts. Kein Wunder denn für ihre besondere Flugweise benötigt sie viel Energie.

Fortpflanzung und Sozialverhalten der Bienenelfe

Kolibris sind in der Regel Einzelgänger. Männchen verteidigen ihr Revier und nehmen dabei den ein oder anderen Kampf mit den Schnäbeln auf sich. Um Weibchen zu imponieren, veranstalten die Männchen Flugshows mit atemberaubenden Sturzflügen aus einigen Metern Höhe oder sie fliegen im rasenden Tempo um die Wette.

Kommt es zum Nachwuchs, dann kümmert sich das Weibchen allein um ihn. Mit dem Männchen kommt sie nur zur Fortpflanzung in Kontakt. Dann bauen sie winzige Nester aus feinen Pflanzenfasern und Spinnweben, die die Form einer kleinen Tasse haben.

Nach der Eiablage dauert es etwa 16 bis 19 Tage bis die Vogelbabys schlüpfen. Im Nest werden sie für drei bis vier Wochen von der Vogelmutter umsorgt, ehe sie den ersten Sprung in die Freiheit wagen.

Verbreitung und Lebensraum des Rekordvogels

Die Bienenelfe ist eine endemische Art. Das heißt, sie kommt nur in begrenzten Regionen auf Kuba vor, u. a. auf den Halbinseln Ciénaga de Zapata und Guanahacabibes-Halbinsel sowie der benachbarten kubanischen Insel Isla de la Juventud.

Ihr Lebensraum beschränkt sich auf Waldgebiete, die reich an Lianen und Epiphyten (das sind "Aufsitzerpflanzen", die auf anderen Pflanzen wachsen) sind. Jedoch wird ihr Lebensraum durch die Viehzucht, Entwaldung, aber auch Stürme und klimatische Veränderungen zunehmend zerstört.

Die Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) schätzt den Bestand der Bienenelfe als "potenziell gefährdet" ein.

Fazit: Der kleinste Vogel der Welt muss geschützt werden!

Um den kleinsten Vogel der Welt, die Bienenelfe, zu schützen, muss vor allem dafür gesorgt werden, dass ihr Lebensraum nicht weiter zerstört wird. Die Abholzung der kubanischen Feuchtwälder für die landwirtschaftliche Nutzung hat bereits zu einer Abnahme des Bestands zahlreicher Tier- und Pflanzenarten geführt.

Um die heimische Flora und Fauna auf Kuba zu bewahren, müssen daher weiterhin Aufforstungsmaßnahmen angestrebt werden.

Titelfoto: 123RF/jirihrebicek

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