Trockenblumen selber machen: Mit diesen Methoden & Pflege-Tipps klappt's

Mit nur wenig Aufwand kann sich jeder Trockenblumen selber machen. Sie sind wunderschön und dekorativ zugleich. Dabei benötigen sie nicht einmal viel Pflege, um uns trotzdem lange Zeit zu erfreuen.

Trockenblumen sind wieder voll im Trend.
Trockenblumen sind wieder voll im Trend.  © 123rf/andreyfrol

Blumen dienen oft als Schmuck und sind daher in Sträußen, Kränzen und sonstigen Gestecken für viele Menschen ein schöner Blickfang.

Aber müssen es immer frische oder gar künstliche Blumen sein? Wie wäre es denn mit Trockenblumen? Sie sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern können auch mit wenig Aufwand selber erzeugt werden.

So können beispielsweise besonders lieb gewonnene Blumensträuße von der Hochzeit oder einem Jubiläum haltbar gemacht werden. Aber auch mit einzelnen Blüten lassen sich so manche Gegenstände wunderbar verschönern.

Wenn man Trockenblumen selber machen möchte, braucht es gar nicht viel mehr als etwas Geschick und Geduld. Schnappe Dir noch Deine Lieblingsblumen sowie etwas Bastelmaterial und folge einfach der jeweiligen Do-It-Yourself-Anleitung.

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Infos für Schnellleser im Überblick:

  • Grundsätzlich können alle Blumen, Kräuter und Gräser getrocknet werden, wobei die schönsten Ergebnisse mit Pflanzen erzielt werden, die von jeher mit wenig Wasser auskommen.
  • Für die Herstellung von Trockenblumen gibt es zwei Möglichkeiten, die Hänge- und die Press-Methode.
  • Mit der richtigen Pflege bzw. einem idealen Standort kann man sich lange an seinen selbst gemachten Trockenblumen erfreuen.

Blumen trocknen mit der Hänge-Methode

Die Hänge-Methode eignet sich besonders dann, wenn ganze Sträuße, Blumen mit großen Blüten oder stark verzweigte Kräuter getrocknet werden sollen.

Bevor es an das Blumentrocknen geht, sollten einige Utensilien bereitgelegt werden. Neben einem Seil zum Aufhängen (alternativ kann man auch einen Holzstab oder Ast benutzen) werden Bindfaden, Schere oder Messer und natürlich die ausgewählten Blumen benötigt.

Achtung! Blumen, die bereits verwelkt sind und ihre Köpfe hängen lassen, eignen sich nicht mehr zum Trocknen und sollten vorher entfernt werden.

DIY-Anleitung für die Trockenblumen-Hänge-Methode

Mit der Hänge-Methode können komplette Sträuße getrocknet werden.
Mit der Hänge-Methode können komplette Sträuße getrocknet werden.  © 123rf/serezniy

1. Schritt: Zu Beginn sollten Blätter und Dornen, die sich am unteren Bereich des Stiels befinden, entfernt werden. Somit wird der Fokus mehr auf die Blüte gelenkt.

2. Schritt: Die Blumenstiele werden mit einem scharfen Messer schräg angeschnitten und anschließend in frisches Wasser gestellt. Dadurch können sie sich noch einmal gut vollsaugen, was später für eine bessere Stabilität sorgen soll.

3. Schritt: Nach wenigen Stunden können die Blumen aus dem Wasser genommen und zu kleinen Sträußen zusammengebunden werden. Blumen mit großen Blüten können auch einzeln verarbeitet werden.

4. Schritt: Die Bündel werden nun an einem Seil oder Ast bzw. Ähnlichem befestigt und mit den Blüten nach unten an einem warmen, trockenen Platz aufgehängt. Dadurch sollen sie nach dem Trocknungsprozess ihre ursprüngliche Form behalten. Wichtig in diesem Schritt: Wenn man Blumen trocknen lässt, sollten sie keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Damit wird das Verblassen der Blüten verhindert.

5. Schritt: Jetzt heißt es, Geduld zu haben. Je nach Sorte dauert die Zeit des Trocknens eine Woche bis etwa einen Monat. Um zu überprüfen, ob die Trockenblumen "fertig" sind, kann man in regelmäßigen Abständen an Stielen und Blüten fühlen, inwieweit noch Feuchtigkeit in ihnen steckt.

6. Schritt: Zum Schluss werden die Trockenblumen noch mit etwas Haarspray fixiert. Dadurch werden sie einerseits haltbar gemacht und verlieren andererseits nicht ihre Farbe.

7. Schritt: Nun können die Trockenblumen ganz nach Belieben zum Basteln und Dekorieren weiter verarbeitet werden.

Trockenblumen selber machen mit der Press-Methode

Trockenblumen, die gepresst wurden, können in vielerlei Hinsicht weiterverwendet werden. Es lassen sich zum Beispiel Handyhüllen, Seifen, Bilder, Karten, Anhänger und andere Accessoires damit dekorieren. Diese Methode eignet sich besonders für kleinere Blumen oder auch einzelne Blüten und Blätter.

Sogar in Eiswürfeln können Trockenblumen der absolute Hingucker sein. Hier sollte jedoch berücksichtigt werden, ob die Blume einen Eigengeschmack hat oder giftig bzw. essbar ist.

Um Blumen mit der Press-Methode zu trocknen, werden eine Schere, ein schwerer Bücherstapel, weißes Papier, eventuell Kleber oder Klebestreifen und die bevorzugten Blumen benötigt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Pressen der Blumen

Mit gepressten Trockenblumen lassen sich viele Gegenstände wunderschön verzieren.
Mit gepressten Trockenblumen lassen sich viele Gegenstände wunderschön verzieren.  © 123RF/liudmilachernetska

1. Schritt: Zuerst werden welke Blätter und Blüten von der Pflanze entfernt und der Stiel so weit gekürzt, bis die ganze Blume die gewünschte Größe erreicht.

2. Schritt: In eines der Bücher wird nun ein Blatt Papier gelegt, worauf die Blumen, Blätter oder Blüten arrangiert werden. Es sollte ausreichend Platz zwischen den einzelnen Elementen sein, damit sie später einfacher zu entnehmen sind und sich nicht ineinander verhaken. Damit die Blumen nicht verrutschen, kann der Stiel mit einem Klebestreifen fixiert werden.

3. Schritt: Die Anordnung wird mit einem zweiten Blatt Papier abgedeckt und das Buch geschlossen. Darauf stapelt man noch weitere, möglichst schwere Bücher, wodurch die Blumen fest zusammengepresst werden.

4. Schritt: Nach etwa zwei Wochen dürften die Trockenblumen fertig sein. Sie können nun vorsichtig aus dem Buch entnommen und nach Belieben weiterverarbeitet werden.

Welche Blumen eignen sich als Trockenblumen?

Zum Trocknen eignen sich viele Blumen. Besonders farbenprächtige Sorten kann man auf jeder Blumenwiese finden.
Zum Trocknen eignen sich viele Blumen. Besonders farbenprächtige Sorten kann man auf jeder Blumenwiese finden.  © 123rf/nightlyviolet

Im Prinzip können alle Blumen und Gräser getrocknet werden. Allerdings fallen die Resultate bezüglich Farbpracht und Haltbarkeit je nach Art unterschiedlich aus.

Sehr schöne Ergebnisse lassen sich vor allem mit Pflanzen erzielen, die von Natur aus bereits weniger Wasser benötigen. Dadurch enthalten sie letztlich auch weniger Feuchtigkeit, trocknen besser und zerfallen nicht so schnell.

Folgende Pflanzen lassen sich besonders gut in Trockenblumen umwandeln:

  • Astern
  • Craspedia
  • Dahlien
  • Disteln
  • Eukalyptus
  • Ewige Gänseblümchen
  • Hortensien
  • Lavendel
  • Mimosen
  • Mohnblumen
  • Nelken
  • Pampasgras
  • Rittersporn
  • Rosen
  • Schafgarbe
  • Schleierkraut
  • Sterndolden
  • Stern-Skabiosen
  • Strand-Flieder
  • Strohblumen

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Sorten mit einem weichen Stiel schneller trocknen und diejenigen mit festem Stiel etwas mehr Zeit benötigen.

Pflege-Tipps für selbst gemachte Trockenblumen

Damit Trockenblumen lange halten, ist die richtige Pflege das A und O.
Damit Trockenblumen lange halten, ist die richtige Pflege das A und O.  © 123rf/yuliapanova

Selber getrocknete Blumen haben je nach Sorte und entsprechendem Umgang eine Haltbarkeit von etwa einem bis drei Jahren. Mit der richtigen Pflege kann man sich also noch lange an seinen selbst gemachten Trockenblumen erfreuen.

Tipp #1: Ist der Standort für die Trockenblumen zu warm gewählt, können sie schnell brüchig werden. Direkte Sonneneinstrahlung kann ihnen zusätzlich die Farbe entziehen. Ideal ist ein Platz in einem kühlen, trockenen Raum.

Tipp #2: Häufig entwickeln sich Trockenblumen zu echten Staubfängern, wobei sich der Staub über längere Zeit festsetzen kann und die Blüten nicht mehr schön aussehen lässt. Deshalb heißt es: regelmäßig abstauben.

Allerdings ist dabei etwas Vorsicht geboten, damit die Blumen nicht beschädigt werden. Deswegen eignen sich ein kleiner Staubwedel, ein feiner Pinsel oder ein Föhn mit Kaltluft am besten.

Tipp #3: Getrocknete Blumen sollten vor Feuchtigkeit und Wasser geschützt stehen. Andernfalls können sie sich unschön verfärben, erschlaffen oder sogar Schimmel bilden.

Tipp #4: Lassen die selbst getrockneten Blumen doch mal ihren Kopf hängen, kann es helfen, sie kopfüber über kochendes Wasser bzw. Wasserdampf zu halten. Das sorgt für neue Frische. Danach sollten sie allerdings wieder komplett durchtrocknen.

Tipp #5: Für mehr Farbglanz und Flexibilität der Trockenblumen kann pflanzliches Glycerin verwendet werden. Dafür werden zwei Drittel warmes Wasser und ein Drittel des Konservierungsmittels in eine Vase gefüllt. Wenn das Gemisch abgekühlt ist, werden die Blumen für etwa zwei Wochen hineingestellt. Anschließend müssen sie erneut kopfüber vollständig trocknen.

Fazit:

Einen trendigen Strauß aus Trockenblumen selbst zu machen ist wahrlich kein Hexenwerk. Außerdem kann man lieb gewonnenen Blumensträußen so noch ein zweites Leben schenken. Wer nach dem Blumentrocknen dann noch auf die richtige Pflege achtet, darf sich lange an einer schönen Dekoration erfreuen.

Titelfoto: 123rf/andreyfrol

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