So einfach lässt sich Ingwer selber anbauen und vermehren

Statt importierte Knollen immer neu zu kaufen, kann man Ingwer selber anbauen - ganz einfach auf der Fensterbank.

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Mit etwas Geduld lässt sich Ingwer selber anbauen.
Mit etwas Geduld lässt sich Ingwer selber anbauen.  © 123rf/bowonpat

Ob zum Verfeinern beim Kochen oder für den Tee - in vielen Haushalten gehört Ingwer zum festen Bestand in der Küche. Vielen ist dabei gar nicht bewusst, dass man die würzige Knolle nicht immer neu kaufen muss. Stattdessen kann man Ingwer selber anbauen und ganz einfach vermehren.

Bei der Ingwerknolle, eigentlich auch Rhizom genannt, handelt es sich um die Wurzel der eigentlichen Ingwerpflanze. Unter richtigen Bedingungen beginnt sie, in der Erde zu keimen, sodass Triebe entstehen.

Die in (sub-)tropischen Gegenden beheimatete Pflanze braucht vor allem Wärme. Daher lässt sie sich vor allem drinnen kultivieren. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Innerhalb von etwa zehn Monaten wird dann aus einem kleinen Stück Ingwer ein größeres Ingwerrhizom.

Wer seinen Ingwer pünktlich keimen lässt, kann also rechtzeitig zur Erkältungszeit von eigenem Anbau profitieren. Wie genau man Ingwer selber ziehen und anschließend ernten kann, verrät TAG24.

Ingwer selber ziehen: Anleitung

Um eine Ingwerknolle zu ziehen oder zu vermehren, benötigt man nicht viel. Unverzichtbar ist aber eine Bio-Ingwerknolle mit Vegetationsknoten, auch Augen genannt. Dabei handelt es sich um die knorpeligen Verdickungen, die weiß bis grünlich hervorragen.

Zum Austreiben sollte die Knolle außerdem möglichst fest und frisch sein.

Eine keimende Ingwerknolle eignet sich wunderbar zum Einpflanzen.
Eine keimende Ingwerknolle eignet sich wunderbar zum Einpflanzen.  © 123RF/ab7272

Schritt 1: Mit einem scharfen und sauberen Messer schneidet man von der Knolle ein etwa fünf Zentimeter langes Stück ab, an dem sich ein bis drei Augen befinden. Aus ihnen kann die Ingwerpflanze später austreiben.

Schritt 2: Das abgeschnittene Stück wird über Nacht in warmes Wasser gelegt.

Schritt 3: Am nächsten Tag kann der Ingwer eingepflanzt werden: Da es sich um einen Flachwurzler handelt, reicht ein flacher, aber mindestens 30 Zentimeter breiter Topf. Dieser wird dann zu drei Vierteln mit nährstoffreicher Pflanzerde gefüllt. Vor der Erde kann man zusätzlich eine dünne Schicht Drainagematerial einsetzen.

Schritt 4: In die Erde wird nun das Stück Ingwer gedrückt. Dabei spielt es keine besondere Rolle, wie herum die Knolle liegt, da sich Triebe ohnehin nach oben arbeiten.

Schritt 5: Anschließend wird die Knolle mit einer leichten Schicht Erde bedeckt. Ein Teil der Knolle darf dabei noch hindurchscheinen.

Während aus Trieben immer mehr Blätter wachsen, vergrößert sich die Ingwerknolle unter der Erde.
Während aus Trieben immer mehr Blätter wachsen, vergrößert sich die Ingwerknolle unter der Erde.  © 123RF/luboivanko

Schritt 6: Nun muss die Erde gut befeuchtet werden. Kann sich im Topf keine Staunässe bilden, darf die Erde gegossen werden. Alternativ kann man die eingepflanzte Knolle gründlich besprühen.

Schritt 7: Zum Keimen braucht die Ingwerknolle nun einen warmen und hellen Platz, jedoch abseits der prallen Sonne. Gut geeignet ist dafür z. B. eine Fensterbank über der Heizung.

Schritt 8: Soll es möglichst schnell gehen, kann man mit Frischhaltefolie ein Gewächshaus imitieren. Dazu wird die Folie über den Topf gespannt. Sie soll so für warmes, feuchtes Klima sorgen. Das bleibt dann so, bis sich erste grüne Triebe zeigen.

Schritt 9: Nun ist Geduld gefragt, denn das Keimen kann einige Wochen dauern. Vergessen sollte man in der Zeit nicht, die Erde regelmäßig zu befeuchten.

In den nächsten Monaten entwickelt die Pflanze längere schilf- oder bambusartige Triebe, die etwa einen Meter hoch werden können. Reicht der ursprüngliche Topf nicht mehr aus, sollte der Ingwer umgetopft werden.

Übrigens: Auf diese Weise lässt sich auch Kurkuma anbauen.

Ingwer ernten

Nach etwa sieben bis neun Monaten färben sich die Blätter zunehmend gelb. Dann sollten sie immer weniger bis gar nicht mehr gegossen werden. Sind die Blätter welk, ist das ein Zeichen dafür, dass der Ingwer reif ist.

Den reifen Ingwer kann man dann ausgraben, von den Blättern befreien und komplett verwenden.

Ebenfalls möglich ist es, nur einen Teil vom Ingwer abzuschneiden und zu verwenden. Der Rest kann dann weiterhin für die Vermehrung von Ingwer genutzt werden. Dafür eignet sich das Endstück der Knolle mit mehreren Augen am besten.

Damit selbst angebauter Ingwer überwintern kann, sind Temperaturen von 10 bis 15 Grad optimal.

In Erde pflanzen, warm und feucht halten und warten. Mit etwas Geduld lässt sich Ingwer selber anbauen - ganz ohne großen Aufwand.

Titelfoto: 123rf/bowonpat

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