Polizist (†34) im Saarland getötet: Erste Details zum Tatverdächtigen bekannt

Völklingen - Große Trauer und Bestürzung: Ein Polizeioberkommissar (34) ist am Donnerstagabend im saarländischen Völklingen durch Schüsse ums Leben gekommen. Nun gibt es erste Details zum mutmaßlichen Angreifer.

Das betroffene Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.
Das betroffene Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.  © Patrick von Frankenberg/dpa

So ist ein 18-Jähriger mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit aus dem Regionalverband Saarbrücken tatverdächtig, erklärte ein Polizei-Sprecher der BILD.

Der junge Mann wird beschuldigt, dem 34-Jährigen nach einem Tankstellen-Überfall bei einem Gerangel seine Dienstwaffe entrissen und mehrfach auf ihn gefeuert zu haben. Der schwer verletzte Beamte starb wenig später in der Uniklinik Homburg.

Auch soll sich der 18-Jährige einen Schusswechsel mit weiteren Einsatzkräften geliefert haben und anschließend vor seiner Festnahme geflüchtet sein. Mit nicht lebensgefährlichen Verletzungen kam er ins Krankenhaus.

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Die Gewerkschaft der Polizei und Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55) zeigten sich nach der schrecklichen Tat tief betroffen. "Ich bin entsetzt und schockiert angesichts der brutalen Gewalttat in Völklingen", schrieb der CSU-Mann bei X.

Innenminister Reinhold Jost (59, SPD) erklärte: "Wir werden die Angehörigen und die Polizeifamilie in dieser schweren Zeit bestmöglich unterstützen. Zugleich werden wir den Einsatzablauf sorgfältig aufarbeiten."

Statement von Innenminister Alexander Dobrindt bei X

Zeuge über dramatische Situation: "Man konnte die Angst in ihren Gesichtern sehen"

Auch die Feuerwehr unterstützte die Einsatzmaßnahmen.
Auch die Feuerwehr unterstützte die Einsatzmaßnahmen.  © Patrick von Frankenberg/dpa

Gegenüber BILD schildert ein Augenzeuge das Erlebte: "Gegen 18 Uhr hörte ich plötzlich Knallgeräusche. Zuerst dachte ich, es wären Böller. Doch dann wurde mir klar: Das sind echte Schüsse! Sie klangen wie aus einer Pistole."

Sofort sei Panik ausgebrochen. "Jugendliche rannten schreiend davon, Mädchen schrien, liefen in alle Richtungen. Man konnte die Angst in ihren Gesichtern sehen. Dann fielen weitere Schüsse", erzählt der Mann.

"Menschen flohen, einer rannte mir entgegen. Den Schock sah man ihm an. Auch ich bin losgerannt, in eine Einfahrt gegenüber der Polizei."

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Kurz darauf seien die Beamten von allen Seiten herangeeilt: "Sie schrien 'Auf den Boden!' und warfen einen Mann nieder. Er lag dort, auf dem Bürgersteig zwischen Rathaus und Finanzamt. Zuerst schrie er noch, dann wurde er still. Dieses Bild werde ich niemals vergessen."

Erstmeldung vom 22. August, 7.12 Uhr. Letzte Aktualisierung am 22. August, 8.53 Uhr.

Titelfoto: Patrick von Frankenberg/dpa

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