Berühmter Eiermann plant Ausreise: "Menschen in Deutschland terrorisieren uns"

Halle (Saale) - Das Balancieren seines mit Eiern bestückten Huts hat Gregory da Silva (46) unter anderem in den Fußgängerzonen in Leipzig und Halle zu einer kleinen Berühmtheit gemacht. Der Weltrekordler hat nun aber erneut eine Situation erlebt, die ihn dazu bewegt, Deutschland verlassen zu wollen.

"Eiermann" Gregory da Silva (46), hier auf einem Foto von 2024, ist als Straßenkünstler unter anderem in Leipzig und Halle (Saale) unterwegs.
"Eiermann" Gregory da Silva (46), hier auf einem Foto von 2024, ist als Straßenkünstler unter anderem in Leipzig und Halle (Saale) unterwegs.  © imago/Steffen Schellhorn

"Die Leute kommen raus, regen sich extrem auf und sagen, er soll aufhören, er soll aufhören. Dann ist es bisschen eskaliert", berichtet TikToker Stevie Pongjo. Am 11. Dezember habe der "Eiermann" wieder sein Talent gezeigt, diesmal im Bereich des Müller-Drogeriemarkts in der Großen Ulrichstraße von Halle. Dazu trommelte und sang er - wie immer.

Anwohner hätten sich darüber aufgeregt, ihn zum Abbruch bewegen wollen. Offenbar nicht die erste derartige Situation für den aus dem westafrikanischen Benin stammenden Straßenkünstler.

"Die Menschen terrorisieren uns", berichtet der 46-Jährige und spricht mutmaßlich auch von anderen Migranten. "Wenn du mental nicht stark bist, kannst du krank oder verrückt werden, Depression bekommen."

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Der "Guinness World Records"-Rekordhalter (735 Eier auf einem Hut balancieren) weiter: "Wir müssen nicht akzeptieren, dass uns die Menschen in Deutschland immer terrorisieren."

"Eiermann" Gregory da Silva rät Migranten: "Kommt bitte nicht nach Deutschland"

Foto von 2012: Der "Eiermann" auf dem Marktplatz Halle. (Archivbild)
Foto von 2012: Der "Eiermann" auf dem Marktplatz Halle. (Archivbild)  © imago/Steffen Schellhorn

Der bereits weit gereiste "Eiermann" ist mittlerweile an einem Punkt angekommen, der Bundesrepublik den Rücken kehren zu wollen. Nach eigenen Angaben wurde ihm auch schon mindestens zweimal der mehr als 30 Kilogramm schwere Hut geklaut.

"Ich habe letzte Woche eine E-Mail an die Ausländerbehörde geschickt, dass ich raus aus Deutschland und nach Portugal oder einen anderen Ort gehen möchte", berichtet er in dem TikTok-Video. Nach rund einer Woche habe er noch keine Antwort erhalten. "Ich bin hier nicht glücklich, ich will raus."

Anderen Migranten rät er: "Kommt bitte nicht nach Deutschland."

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TikToker Stevie, ein Deutsch-Ghanaer, fordert Passanten auf, bei Ungerechtigkeiten auf der Straße einzuschreiten und Betroffene nicht allein zu lassen. "Zeigt, dass Menschen hier willkommen sind und Schutz verdienen. Es ist wirklich nicht schwer."

Titelfoto: imago/Steffen Schellhorn

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