Deponie Brüchau: Pläne für Giftschlammgrube stoßen auf heftige Kritik
Von Simon Kremer
Brüchau/Salzwedel - Die Pläne für die Deponie Brüchau, nach denen kontaminierter Abfall doch vor Ort bleiben könnte, stoßen in der Bevölkerung in der Altmark auf scharfe Kritik.
Alles in Kürze
- Pläne für Giftschlammgrube in Brüchau stoßen auf Kritik
- Bürgerinitiative befürchtet Probleme durch Einkapselung
- Deponie-Betreiber Neptune will Abfall vor Ort lassen
- Landesbergamt informiert Bevölkerung über Verfahrensstand
- 27.000 Tonnen Abfälle sind quecksilber- oder radioaktiv belastet

"Die sogenannte 'Sicherung' ist keine Lösung, sondern verschiebt das Problem lediglich in die Zukunft", teilte Christfried Lenz von der örtlichen Bürgerinitiative mit.
Sie befürchtet, dass die schon seit der DDR existierende Deponie abgedeckt und eingekapselt werden könnte, obwohl der Landtag sich für eine Auskofferung, also einen Bodenaushub, ausgesprochen hatte.
Der Betreiber der Deponie, das Energieunternehmen Neptune, hatte im Oktober vergangenen Jahres einen Antrag auf Einkapselung und Verbleib des Abfalls vor Ort gestellt.
Am Mittwoch will das Landesbergamt (LAGB) die Bevölkerung in Salzwedel über den aktuellen Stand des Verfahrens informieren. Vor kurzem hatte das Amt bekanntgegeben, dass derzeit an einem Entwurf zu einer Zulassungsentscheidung gearbeitet werde.
Da die bergbaurechtlichen Voraussetzungen erfüllt seien, könne eine Zulassung nicht verwehrt werden, hieß es in einer Vorstellung der Pläne im Wirtschaftsausschuss des Landtags.
Das Unternehmen hatte in einer Stellungnahme darauf verwiesen, dass eine komplette Auskofferung der Giftschlammgrube nicht möglich sei, weil es für einen Teil der Abfälle keine Möglichkeit der Entsorgung gäbe. Dabei handelt es sich um rund 27.000 Tonnen Abfälle, die teils mit Quecksilber, teils aber auch radioaktiv belastet sind.
Titelfoto: Simon Kremer/dpa