Dessau-Roßlau - Am frühen Sonntagmorgen sorgte ein desorientierter, dementer Wiesbadener in Dessau-Roßlau für Aufregung bei der Polizei.
Nach Angaben von Polizeikommissarin Sarah Pilz nahm die Situation ihren Lauf, als der Mann barfuß und ohne Hose die Lobby eines Hotels in der Innenstadt betrat. Die Polizei wurde hinzugerufen, die ihn gegen 3.12 Uhr in ihre Obhut nahm.
"Nun fing die große Recherche an, denn der 71-jährige wusste außer seinem Namen keinerlei weitere Anhaltspunkte, wo er zurzeit untergebracht war, noch, mit wem er eigentlich unterwegs war", so Sarah Pilz weiter. "Zudem war ihm nicht einmal bewusst, dass er sich in Dessau aufhält. Vielmehr dachte der Herr, er sei immer noch in Wiesbaden."
Da er auch keine Tasche mit persönlichen Dokumenten mit sich führte oder Telefonnummern von Angehörigen wusste, tappten die Beamten zunächst im Dunkeln.
Erst sechs Stunden später dann die erlösende Nachricht: Der Sohn des Mannes, der bereits stundenlang nach seinem Vater gesucht und dabei die Polizei wohl mehrmals nur knapp verpasst hatte, erfuhr bei der Kontaktaufnahme mit der Behörde, dass ein unbekannter Mann in Gewahrsam genommen worden war. Bei ihm handelte es sich dann tatsächlich um seinen Vater.
Nach stundenlanger verzweifelter Suche quer durchs Stadtgebiet konnte der 71-Jährige am Morgen schließlich wohlbehalten mit seiner aus Wiesbaden stammenden Familie vereint werden. Diese machte gerade in Dessau-Roßlau Urlaub.