Giersleben - Bei der Planung gepennt? In einer Gemeinde im Salzlandkreis wurden Zehntausende Euro für einen neuen Spielplatz ausgegeben - dafür, dass er nur wenige Meter von den Bahngleisen entfernt ist. Und das ohne Zaun!
Es scheint zu absurd, um wahr zu sein. Den Spielplatz "Am Kessel" in Giersleben (Sachsen-Anhalt) ziert eine Infotafel, die unter anderem behauptet: "Hier können Kinder unbesorgt spielen und toben."
Was auf der Tafel nicht steht: Der Spielplatz ist keine zehn Meter von einer aktiven Bahnstrecke gebaut, auf der im Stundentakt blitzschnelle Züge vorbeirollen.
Einen Zaun oder eine ähnliche Absperrung, um die spielenden Kinder davor zu bewahren, auf die Bahnschienen zu laufen, gibt es bislang nicht.
Der Spielplatz mit Schaukeln, einem großen Sandkasten, einer Wippe und einem Klettergerüst wurde vergangenen September eröffnet.
Um die 70.000 Euro machte die Gemeinde dafür locker, setzte sogar auf nachhaltige Materialien.
Nach Sicherheitsbedenken: 70.000-Euro-Spielplatz kurz nach Eröffnung wieder dicht
Der Spielplatz ist beliebt bei Eltern und Kindern, aber die Sicherheitsbedenken sind groß in dem 900-Seelen-Dorf.
Inzwischen steht ein Zaun - aber nicht etwa zwischen Spielplatz und Bahnschiene, sondern vor dem Park, damit ihn niemand erst betritt.
"Wir freuen uns, den Bürgerpark um den 2. und 3. Bauabschnitt zu erweitern", steht auf einem Zettel an der Absperrung. Dies solle etwa drei Wochen dauern.
Ob Teil dieses Bauabschnitts auch eine Einfriedung ist?
Die zuständige Gemeinde ließ eine Anfrage von TAG24 bislang unbeantwortet.