Neonazis im Kampfsportverein? Sportbund überprüft Förderung

Klötze - Ist ein Kampfsportverein in Klötze (Altmarkkreis Salzwedel) ein beliebter Treffpunkt für Neonazis? Der AfD-Bundestagsabgeordnete und Vereinsvorsitzende Thomas Korell (42) geht gegen diese Behauptung einer Gruppierung antifaschistischer Aktivisten vor.

Vereinsvorsitzender ist AfD-Bundestagsabgeordneter Thomas Korell (42). (Archivbild)
Vereinsvorsitzender ist AfD-Bundestagsabgeordneter Thomas Korell (42). (Archivbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Auf der Facebook-Seite des Vereins sollen Mitglieder mit T-Shirts und Aufdrucken rechter Gesinnung oder auch dem Hitlergruß bei gemeinsamen Veranstaltungen zu sehen gewesen sein. Inzwischen seien diese Bilder gelöscht.

Die Gruppierung "Jedes Jahr im Sommer" will damit die Duldung von Neonazis und gar die Gesinnung des Vereins aufzeigen, hinterfragen und beweisen. Auf ihrer Webseite schrieben sie dazu einen ausführlichen Artikel.

Auch der Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) ist nun hellhörig geworden und überprüfe seine finanziellen Förderungen, berichtet der MDR.

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Seit dem Jahr 2020 habe der Kampfsportverein Pauschalförderungen in Höhe von etwa 6000 Euro erhalten. Zudem soll der Bundesfachverband Kickboxen (WAKO) den Fall dem Deutschen Olympischen Sportbund gemeldet haben.

Nach Veröffentlichung des Artikels bemüht sich der Klötzer Verein weltoffen und tolerant aufzutreten. Gleichzeitig wird eine neue Kleidervorschrift angeordnet.

Verein reagiert mit neuer Kleiderordnung

Ab sofort soll das Training nur noch in neutraler Sportkleidung erlaubt sein. (Symbolbild)
Ab sofort soll das Training nur noch in neutraler Sportkleidung erlaubt sein. (Symbolbild)  © 123RF/guruxox

In einem Facebook-Post heißt es, man distanziere sich von Extremismus und setze sich für ein respektvolles Miteinander ein.

Thomas Korell ist Vereinsvorsitzender und frisch gewählter AfD-Bundestagsabgeordneter. Er berichtet dem MDR, Anzeige gegen diese Behauptung erstattet zu haben.

Auch werde niemand ausgeschlossen, weil er ein T-Shirt getragen habe, das nicht ins Bild passe. Dennoch gelte ab sofort, dass Training nur noch in neutraler Sportkleidung stattfinden soll.

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Organisationen gegen Rechtsextremismus wie der Miteinander e.V. in Magdeburg sehen eine solche Situation problematisch, heißt es in dem Medienbericht.

Sportvereine wie dieser sprechen vor allem das Interesse junger Menschen an. Sollten dort wirklich Kinder zusammen mit Neonazis und anderen Rechtsextremen trainieren, dann werde Rechtsextremismus normalisiert und das Gedankengut "hineinsozialisiert".

Titelfoto: 123RF/guruxox

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