18-jährige Melia aus Sachsen schon jetzt besser als ihre Mitstudenten
Chemnitz - Während ihre Mitschüler noch mit Brüchen und Geometrie kämpften, war Melia Haase (18) längst in ganz anderen Sphären unterwegs. "Joa, das war manchmal langweilig", sagt sie über den Matheunterricht in der Schule. Verständlich - denn sie löste da schon Uni-Aufgaben als Frühstudentin an der TU Chemnitz.

Heute zählt die Zschopauerin zu den besten jungen Mathematikerinnen Europas. Schon als Kleinkind hatte sie einen Draht zu Zahlen.
"Ich kann mich erinnern, dass ich Mathe in der Grundschule schon richtig mochte. Angefangen hat alles mit dem Känguru-Wettbewerb."
Ab der fünften Klasse war sie Stammgast bei der Mathe-Olympiade und schaffte es mehrfach bis zur Bundesrunde. Beim Bundeswettbewerb Mathematik wurde Melia gerade zur Bundessiegerin gekürt.
Ihr wohl größter Erfolg jedoch: zwei Silbermedaillen bei der European Girls' Mathematical Olympiad (EGMO) in Slowenien und Georgien.
"Zwei Klausurtage, je drei Aufgaben. Das war schon intensiv", sagt sie. "Vorher gibt's ein Trainingsseminar, da üben wir richtig hart."

Trotz Zahlenliebe hat Melia auch andere Hobbys

Obwohl ihre Eltern selbst keine Mathe-Freaks sind, erkannten sie früh ihr Talent. "Sie haben vom Frühstudium erfahren und meinten: 'Wär das nicht was für dich?'"
War es! Nach der Schule fuhr Melia zur Uni und verpasste dafür eine Doppelstunde Mathe. "Aber die Schule meinte: 'Passt schon, du kannst das eh alles.'" Und wie: Ihre Prüfung in "Analysis I" war die beste, die je an der TU Chemnitz geschrieben wurde.
Trotz Zahlenliebe hat Melia auch andere Hobbys. "Ich wandere und fahre gern Ski. Lesen und Klavier gehören auch dazu." In Zukunft möchte sie ihr Wissen weitergeben. "Zur Bundesrunde möchte ich als Korrektorin dabei sein. Bei der Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade in Chemnitz werde ich als Guide mithelfen."
Und was kommt danach? Am liebsten würde sie an der Uni bleiben. Dann zukünftig in der Forschung ...
Titelfoto: Uwe Meinhold