Abschiebe-Drama um Nager aus Sachsen
Dresden/Kreba - Ein Teichwirt aus Kreba (Landkreis Görlitz) hat seit Monaten Ärger mit zwei Biberfamilien, die immer wieder für Schäden sorgen. Jetzt bekommt er Unterstützung von Sachsen - die Landesdirektion (LDS) will die Nerv-Nager nach Frankreich "abschieben", alternativ direkt in die ewigen Jagdgründe schicken. Das treibt die Grüne Liga auf die Barrikaden.
"Die Schäden in der Teichgruppe sind erheblich. Die Gesamtsumme allein für die notwendigen Reparaturen seit 2019 beläuft sich auf mehr als 190.000 Euro", berichtet die Landesdirektion.
Wo eigentlich Karpfen und Co. gezüchtet werden, ist auch der Biber aktiv. Ein Dammbruch Anfang Juni dieses Jahres brachte das Fass nun zum Überlaufen.
Der Teichwirt stellte einen Antrag auf "Entnahme", also das Töten der Tiere. Die LDS stimmte jetzt zu - sie geht von zwei Biberfamilien aus, jeweils etwa vier bis sechs Tiere.
Für das Amt steht also fest: Die Problem-Biber müssen weg! "Ohne Eingriff müsste mit derartigen Schäden auch in Zukunft regelmäßig gerechnet werden", sagt die LDS. Allerdings sah die Behörde auch einen friedlichen Ausweg - Abschiebung.
Eilantrag gegen Biber-Abschiebung eingereicht
Aus Bayern erhielt sie Kenntnis über eine erfolgreiche Vermittlung von Bibern nach Frankreich. Eine Nachfrage ergab, dass die Franzosen auch Interesse an den sächsischen Bibern haben.
Die LDS gestattete nun eine solche Umsiedlung, die Genehmigung gilt bis Mitte März 2026.
Es sei denn, ein Richter verhängt noch einen Biber-Abschiebestopp. Die Umweltschützer der Grünen Liga stellten bereits einen entsprechenden Eilantrag.
Ihre Erklärung: "Für das vereinte Europa gilt das Schengen-Abkommen." Anders gesagt: Der Biber kann in Europa nagen, wo er will.
Das Dresdner Verwaltungsgericht muss jedoch klären, ob die Biber schon bald in Hauts-de-France, der nördlichsten Region Frankreichs, eine neue Heimat finden oder weiterhin in Sachsen nagen dürfen.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Oliver Willikonsky, IMAGO/Martin Müller

