Alaska-Gipfel: Das halten Sachsens Ukrainer von der Trump-Putin-Show
Von Andreas Hummel
Dresden - Der Ausgang des Treffens von US-Präsident Donald Trump (79) und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin (72) ist für Ukrainer in Sachsen eine herbe Enttäuschung.
Alles in Kürze
- Ukrainer in Sachsen enttäuscht vom Trump-Putin-Treffen
- Kein Waffenstillstand erreicht
- Frieden ist größter Wunsch der Ukrainer
- Putin präsentierte sich auf Augenhöhe mit Trump
- Natalija Bock kritisiert roten Teppich für Putin

Es mache viele ihrer Landsleute traurig, dass nicht einmal ein Waffenstillstand für kurze Zeit erreicht werden konnte, sagte Natalija Bock (48) der Deutschen Presse-Agentur.
Sie leitet das Ukrainische Haus in Dresden. "Der größte Wunsch der Ukrainer ist Frieden", betonte Bock. Es müsse alles dafür getan werden, Putin daran zu hindern, das Land weiter mit Krieg zu überziehen und weitere Regionen zu besetzen.
Das Treffen in Alaska habe Putin in die Hände gespielt, sich auf Augenhöhe mit dem US-Präsidenten zu präsentieren.
"Wir haben gesehen, dass einem, der das Nachbarland überfällt, Menschen foltert, tötet und Kinder verschleppt, in Amerika der rote Teppich ausgerollt wird", kritisierte Bock.
Das Ganze sei ein Hohn den Ukrainern und den Europäern gegenüber. "Wir können nur hoffen und beten, dass die Ukraine weiter unterstützt wird."
Natalija Bock, Mitgründerin des Ukrainischen Hauses Dresden

Bock stammt aus Kiew, lebt aber seit vielen Jahren in Dresden.
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine organisiert sie Unterstützung für Kriegsflüchtlinge. Zudem ist sie Mitgründerin des Ukrainischen Koordinationszentrums und des Ukrainischen Hauses Dresden.
Voriges Jahr wurde ihr der mit 10.000 Euro dotierte Erich-Kästner-Preis verliehen.
Der Preis wird vom Presseclub Dresden vergeben an Persönlichkeiten, die sich um den Gedanken der Humanität, der Toleranz und der Völkerverständigung verdient machen.
Titelfoto: Fotomontage: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa//Eric Münch