Auch mit EU-Milliarden: Lausitz soll sich zur grünen Wirtschaftszone wandeln
Dresden - Die Lausitz ist das erste "Net Zero Valley" der Europäischen Union. Erklärtes Ziel ist die Ansiedlung von Unternehmen, die sich "grünen" Technologien verschrieben haben.
Nach Abschluss der strategischen Umweltprüfung ging die Ausweisung der Wirtschaftszone am Dienstag Schlag auf Schlag: Am Vormittag gaben die Parlamente Sachsens und Brandenburgs ihr Placet zu dem Projekt, am Nachmittag unterzeichneten die beiden Bundesländer eine offizielle Vereinbarung.
Für Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD) kann damit nun "eine Modellregion für die Industrie der Zukunft" entstehen.
Die Lausitz erhalte eine klare Richtung hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftsstandort.
Zentrum der geplanten Ansiedlungen ist der Industriepark Schwarze Pumpe. Insgesamt seien elf Flächen für Unternehmen ausgewiesen, wie Panter auf TAG24-Nachfrage sagte.
Klimaneutral sollen CO2-freie Technologien produziert werden
Auf sächsischer Seite gehören Industrie- und Gewerbegebiete in Rietschen, Horka, Weißwasser und Ostritz dazu sowie der Flugplatz Rothenburg. Dort sollen sich Firmen ansiedeln, die klimaneutral CO2-freie Technologien produzieren.
In Zittau entsteht bereits ein Institut des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt für CO2-arme Industrieprozesse. In Boxberg plant die Leag-Tochter Clean Power einen Giga-Batteriespeicher.
Hintergrund ist das EU-Ziel, bis 2030 mindestens 40 Prozent des Bedarfs an sauberen Technologien aus eigener Produktion herzustellen.
Problem: Bisher gibt es für Interessenten am Net Zero Valley Lausitz nur das erklärte Versprechen, Genehmigungsprozesse zu vereinfachen.
Sachsen und Brandenburg erhoffen sich rechtlichen Rahmen und konkrete Fördermittel aus Brüssel
Appetit machen könnten Investoren die 17,2 Milliarden Euro öffentlicher und 20 Milliarden Euro privater Investitionen, die im Zuge des Strukturwandels in die Region fließen. Einen rechtlichen Rahmen und konkrete Fördermittel erhoffen sich Sachsen und Brandenburg aber aus Brüssel.
Nächster Schritt: 2026 sollen Geschäftsstellen in beiden Bundesländern eröffnen.
Titelfoto: Rainer Weisflog

