Bahnbrechende Ideen: Sachsens hippe Roboterfirmen buhlen um Millionen-Investitionen
Dresden - Egal ob "Silicon Saxony", exzellente Start-ups oder das (einstige) E-Auto-Land: Entgegen vieler Unkenrufe ist der Freistaat mit richtungsweisenden Firmen für die Zukunft eigentlich gut gewappnet. Was fehlt, ist das große Geld für noch größere Investitionen. So lud das Netzwerk "FutureSAX" Kapitalgeber aus ganz Europa nach Dresden. TAG24 besuchte eines der vielversprechendsten Start-ups des Landes.

"Was 'Windows' von Microsoft für Laptops ist, wollen wir für Roboter werden", sagt Georg Püschel (40) in kleiner Runde. Vor sieben Jahren gründete er zusammen mit ehemaligen Kommilitonen das Dresdner Start-up "wandelbots".
Seitdem hat die heute 120 Mitarbeiter große Firma so einige "Pivots" durchgemacht, wie man in der Start-up-Welt sagt und einstürzende Neubauten meint.
Nach zwei gescheiterten Ideen (intelligente Kleidung, die über Sensoren Robotern menschliche Bewegungen lernt, und ein intelligenter Stift, der dem Roboter das Schweißen beibringt) tüfteln die Ingenieure an einem einheitlichen Betriebssystem für Industrieroboter.
Denn bislang laufen die Androiden von VW, Tesla und Co. jeweils mit ihrer eigenen Software, haben ihre eigene Programmiersprache, brauchen ihre eigene Wartung. Das soll dank "wandelbots" bald Geschichte sein - und wäre für die Industrie bahnbrechend, sollte das flächendeckend klappen.


Kapital. Klarheit. Konsequenz.

Das Start-up hat dafür bereits eine dreistellige Millionensumme eingesammelt, ist flüssig und verdient Geld.
Alles keine Selbstverständlichkeiten in dieser Welt. Damit das auch flächendeckend im Freistaat klappt, brauche es jetzt "Kapital. Klarheit. Konsequenz.", schreibt "FutureSAX".
Sachsen habe bereits ein starkes Fundament, Firmen wie TSMC hätten sich bewusst für uns entschieden.
Was es jetzt braucht, seien "steuerliche Anreize, Beteiligung öffentlicher Fonds (etwa Pensionsfonds), stabile Rahmenbedingungen - und weniger Bürokratie".
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig