Kam schon im Grünen Gewölbe zum Einsatz: Einbrecher scharf auf die Spreizer der Feuerwehr
Bautzen - Erinnerungen an den spektakulären Juwelenraub im Dresdner Grünen Gewölbe werden wach. Nachdem erst vor wenigen Wochen in die Werksräume der Feuerwehr in Salzenforst eingebrochen worden war, verschafften sich bisher unbekannte Diebe nun über Nacht Zugang in die Halle der Feuerwehr Kleinwelka (bei Bautzen). Die Diebe entkamen beide Male mit derselben Beute: akkubetriebene elektrische Spreizer.

Die Täter brachen die Seitentür auf, gingen ungestört auf Beutefang. "Sie begaben sich zu einem Einsatzfahrzeug und entkamen mit einem hydraulischen Spreizer sowie mehreren Akkus im Wert von etwa 11.000 Euro", berichtet ein Polizeisprecher.
Diese Spreizer kommen bei schweren Unfällen zum Einsatz, um Opfer, die in ihren Fahrerkabinen eingeklemmt sind, aus dem Wrack zu befreien.
"Es handelt sich um lebensrettendes Werkzeug, ohne welches dringend benötigte Hilfe nicht garantiert werden kann", konstatiert Feuerwehrsprecher Paul Stübner (33) scharf.
Durch schnelle Umstrukturierung und Ersatz aus der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Bautzen konnte die Lücke bereits wieder gefüllt werden. Die Feuerwehren Salzenforst und Kleinwelka sind somit wieder mit Spreizern ausgerüstet und "voll einsatzfähig", so Stübner.



Remmo-Clan benutzte Spreize für Einbruch
Doch nicht nur Lebensretter arbeiten mit diesen Spreizern, sondern auch Diebe. So brachen Angehörige des berüchtigten Berliner Remmo-Clans mit solch einem Werkzeug im November 2019 durch die Gitter eines Fensters ins Grüne Gewölbe ein.
Ob auch in diesen Fällen organisierte kriminelle Banden dahinterstecken, vermag die Polizei derzeit nicht zu sagen. Ermittlungen laufen.
Titelfoto: Bildmontage: LausitzNews.de (2)