Das dritte Jahr in Folge: Baugewerbe in Sachsen kommt einfach nicht in Fahrt
Dresden - Die Säge klemmt weiterhin! Sachsens Handwerk zieht zerknirscht Bilanz für 2024. Das Baugewerbe als Konjunktur-Lokomotive kam das dritte Jahr in Folge nicht in Fahrt.

"Nach wie vor ist die Krise zum einen durch fehlende Aufträge, zum anderen durch hohe Kosten und damit auch durch hohe Baupreise geprägt", sagte Uwe Nostitz (62), Präsident des Sächsischen Handwerkstages. Die Bau-Flaute trifft vor allem Handwerksbetriebe.
Bauunternehmer Nostitz berichtet, dass vielen sächsischen Firmen in seiner Branche langsam die Luft ausgeht: "Das Handwerk leidet unter dem Gastro-Trauma. Während der Corona-Pandemie verlor das Gastgewerbe massenhaft Personal. Die Fachleute gingen und kamen nicht wieder. Das darf sich nicht wiederholen."
Aus Angst vor dem Fachkräftemangel beschäftigt so mancher Bauhandwerker seit geraumer Zeit mehr Personal, als er Aufträge hat.
Nostitz formulierte gestern drei Hauptforderungen für den Bau an die Politik: Planungen und Genehmigungen vereinfachen. Baunebenkosten drücken und das Baugesetzbuch novellieren. "Es geht zuallererst um Tempo und deutlich weniger Regulierung."

Sachsens Handwerkskammer fordert deutliches Zeichen von der Politik
Das Sondervermögen, das der Bund die kommenden Jahre bereitstellt, soll zusätzlich investiert und nicht "verfrühstückt" werden, mahnt Nostitz.
In dieses Horn stößt auch Andreas Brzezinski (55) von der Handwerkskammer: "Wirtschaft ist zu einem großen Teil auch Psychologie. Wir brauchen jetzt deutliche Zeichen von der Politik. Und zwar dringend."
Titelfoto: Thomas Türpe, DPA