Dieser Mann stellt Sachsen weltweit "ins Schaufenster"
Dresden - Von Las Vegas bis Tokio: Sachsen wirbt international auf zahlreichen Messen für sich und seine Unternehmen. Einer der Organisatoren ist Markus Brömel (48), Projektleiter Messen bei der Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS). Für uns plaudert er aus dem Nähkästchen.
Markus Brömel ist gerade erst zurück von der Internationalen Bahntechnikmesse TRAKO in Danzig und quasi schon wieder auf dem Sprung zur Smart Country Convention in Berlin, als wir ihn in Dresden treffen. Seit 2003 ist er im Messegeschäft tätig und kennt beide Seiten, die des Veranstalters und seit 2008 die des Ausstellers für die WFS.
Gemeinsam mit drei Kollegen bereitet er fürs nächste Jahr 18 nationale und internationale Messen des Landesmesseprogramms vor - zehn davon in Deutschland. Für acht hat er selbst die Projektleitung. "Die Abwechslung macht mir großen Spaß. Es sind immer wieder andere Branchen, die ich betreue, demzufolge andere Firmen und andere Menschen, die ich kennenlerne", schwärmt Markus Brömel.
Dafür ist er sechs bis sieben Wochen im Jahr unterwegs. So führt ihn seine Arbeit 2026 nach Las Vegas, Paris, Dubai und auch Tokio. Geflogen wird stets in der Economy-Class. "Es ist ja schließlich das Geld der Steuerzahler", erklärt er.
Vor Ort bleibe auch selten Zeit für Sightseeing. "Es ist meistens so, dass man außer Hotel, Flughafen und Messegelände nicht viel mehr sieht.
Hin und wieder haben wir ein entsprechendes Begleitprogramm für die Unternehmen organisiert", erzählt er. "Das Spannendste war, als wir 2015/16 in Teheran waren und dort der Botschafter einen Empfang gegeben hat. Da mal hinter die Türen zu schauen, war schon cool."
Planung, mindestens zwei Jahre im Voraus
Auf welchen Messen sich Sachsen und seine Unternehmen präsentieren, wird mindestens zwei Jahre im Voraus geplant. Die Auswahl erfolgt in Abstimmung mit den Partnern der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) und den sächsischen Branchennetzwerken.
"Wir führen nur Messen in Bereichen durch, wo Sachsen Kompetenzen hat und auch eine ausreichend große Nachfrage durch Unternehmen besteht." Die Kerngebiete seien Mikroelektronik, Maschinenbau, Mobilität, Umwelttechnologien, Gesundheit und Ernährung.
Insgesamt müssen sich mindestens sechs Teilnehmer finden, damit eine Messebeteiligung am Ende auch wirklich stattfindet. "Bei Industriemessen haben wir den größten Messestand mit etwa 30 Ausstellern auf der InnoTrans in Berlin. Da gestalten wir eine halbe Halle", sagt der Projektleiter. Durchschnittlich seien es aber zehn bis 15 Unternehmen, die mitfahren. "
Das darf man sich aber nicht wie eine Klassenfahrt vorstellen. Jeder reist individuell an. Die Reisekosten trägt jede Firma selbst." Hinzu kämen 500 bis 1 000 Euro pro Quadratmeter Standfläche.
Ein großer Mehrwert für Unternehmen
Dafür gäbe es aber einen großen Mehrwert für die Unternehmen, zum Beispiel neue Geschäftskontakte, ein Netzwerken untereinander, das Kennenlernen des Marktes und der Konkurrenz, manchmal sogar Vertragsabschlüsse, zählt der Messe-Experte auf. Zudem könnten Firmen eigene Produkte platzieren und gezielt Feedback dazu erhalten.
"Dadurch kann man optimieren oder kundenoptimierte Lösungen anbieten", meint Markus Brömel. "Wenn am letzten Tag die Leute ein Lächeln im Gesicht haben, war das für mich eine gelungene Sache."
Auf diesen Auslands-Messen präsentiert sich der Freistaat 2026
• Die World Health Expo in Dubai (9.-12. Februar) ist für Sachsen eine der wichtigsten Medizintechnikmessen, die seit knapp 20 Jahren zum Landesmesseprogramm gehört.
• Die CES in Las Vegas (6.-9. Januar) gilt als eine der größten Technologiemessen der Welt. Themen sind Digitalisierung, KI, Autonomes Fahren, Augmented Reality, Robotik, Cybersicherheit und Digital Health.
• Auch die JEC Composites World & Conference in Paris (10.-12. März), die Innovationen für Anwendungsbereiche wie Luft- und Raumfahrt, Automobil- und Fahrzeugbau, Bahntechnik aber auch Gesundheit vorstellt, ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des sächsischen Messekalenders.
• Erst zum zweiten Mal steht die Kazakhstan Machinery Fair International in Astana (1.-3. April), eine der wichtigsten Messen für Maschinenbau und Metallverarbeitung in Zentralasien, auf dem Messeprogramm des Freitstaats.
• Die GITEX GLOBAL in Dubai (7.-11. Dezember) ist eine Fachmesse für Informations- und Kommunikationstechnologie, die sich Themen wie KI, Datenzentren, Cyber-Security und Quantencomputing widmet. Anmeldungen sind bis zum Veranstaltungstag möglich.
• Themen des Smart City Expo World Congress in Barcelona (November) sind intelligente Stadtentwicklung, nachhaltige Mobilität, digitale Transformation sowie der Einsatz von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Städten.
• Auf der internationalen Fachmesse "Welt der Handelsmarken" PLMA in Amsterdam (19./20. Mai) können sächsische Unternehmen ihre Produkte präsentieren. Anmeldeschluss ist der 28. November.
• Zum dritten Mal wird sich Sachsen bei der Semicon Japan in Tokio (Dezember), einer Fachmesse für die Halbleiterindustrie, präsentieren.
Messeprogramm: standort-sachsen.de/de/aktuelles/veranstaltungen
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe//PR//IMAGO/Addictive Stock//PR/Smart City Expo

