Einsturzgefahr! Sächsische Bröckel-Brücke ab heute komplett gesperrt
Mittelherwigsdorf (Landkreis Görlitz) - Die nächste Brücke in Sachsen ist einsturzgefährdet! Eine marode Bahnbrücke in Mittelherwigsdorf wird ab Montagnachmittag komplett gesperrt. Auch der Zugverkehr unter dem Bauwerk kommt vollständig zum Erliegen.
Alles in Kürze
- Marode Bahnbrücke in Mittelherwigsdorf ab heute gesperrt
- Einsturzgefahr nicht mehr ausgeschlossen
- Fußgänger und Radfahrer dürfen nicht mehr überqueren
- Zugverkehr unter der Brücke eingestellt
- Behelfsbrücke für Fußgänger bis September geplant

Wie der Landkreis Görlitz mitteilt, darf ab dem heutigen 28. Juli 2025, ab 15 Uhr, niemand mehr die Brücke überqueren!
Bereits seit Mitte Mai war die Überführung an der Hainewalder Straße für Fahrzeuge gesperrt, nun dürfen auch Fußgänger und Radfahrer nicht mehr drüber.
Grund ist ein neues Gutachten zur Standsicherheit der Brücke, bei dem herauskam, dass ein Spontanversagen mit akuter Einsturzgefahr nicht mehr "gänzlich ausgeschlossen werden kann", heißt es in einer Mitteilung vom Landratsamt Görlitz.
Man wolle demnach so schnell viel möglich eine Behelfsbrücke für Fußgänger errichten. Diese soll spätestens Ende September bzw. Anfang Oktober realisiert werden. Ab Ende 2026 soll mit einem Ersatzneubau der Verkehr zwischen Mittelherwigsdorf und Hainewalde wieder hergestellt werden.
Die Bröckel-Brücke hat zudem erneut Auswirkungen auf den Bahnverkehr darunter: Die Züge auf der Strecke zwischen Mittelherwigsdorf und Zittau werden ab 15 Uhr bis auf Weiteres vollständig eingestellt. "Nach aktuellem Informationsstand wird die Sperrung mindestens eine Woche andauern", heißt es seitens der Länderbahn.
Aufgrund der Sperrung entfällt die Linie L7 vollständig, die Züge der RB61 und des RE2 enden vorzeitig im sächsischen Ebersbach. Der Betreiber arbeite derzeit mit Hochdruck daran, einen Ersatzverkehr zu organisieren.
Brücke macht bereits seit Monaten Probleme

Bereits im März stand es um die Bahnbrücke schlecht, Fahrzeuge, die mehr als 18 Tonnen wiegen, durften das Bauwerk nicht überqueren. Züge mussten zudem zeitweise ihre Geschwindigkeit in diesem Bereich auf zehn Kilometer pro Stunde drosseln.
Im Mai wurden im Rahmen einer Sonderprüfung erhebliche neue Schäden an der Bausubstanz festgestellt. Schuld war die sogenannte Alkali-Kieselsäure-Reaktion, umgangssprachlich auch "Betonkrebs" genannt.
Daraufhin wurde ein komplettes Fahrzeugverbot für die Gleisquerung ausgesprochen. Für den Fuß- und Radverkehr war die Brücke zunächst noch freigegeben.
Dies ist mit dem neuen Gutachten ebenfalls aufgehoben, und der Brücke droht nun der Rückbau.
Titelfoto: Rafael Sampedro/foto-sampedro.de