"Folizei"-Bus hochgenommen: Polizei stoppt die "Rennleitung"

Thum - Erst Tuning-Gag, jetzt Polizeifall: Ein 36-Jähriger aus Thum (Erzgebirge) hat seinen Mercedes-Transporter so folieren lassen, dass er aussah wie ein echter Streifenwagen – nur stand vorne in dicken Lettern nicht Polizei, sondern "Folizei". Dazu noch LED-Blaulicht – fertig war der Fake-Streifenwagen.

Das "Folizei"-Auto wurde von der Polizei beschlagnahmt.
Das "Folizei"-Auto wurde von der Polizei beschlagnahmt.  © Polizeidirektion Chemnitz

Die Chemnitzer Verkehrspolizei verstand bei der Nummer keinen Spaß, stellte am Donnerstag im Zuge eines Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts der Amtsanmaßung eines Mercedes-Transporter sicher", heißt es von der Polizei.

Und weiter: "Offensichtlich soll der Eindruck erweckt werden, dass es sich um einen echten Polizeifunkstreifenwagen handelt."

Auf Facebook hatte der Halter am 24. März selbst noch stolz auf seinem Profil "Carfield Fahrzeugfolierung" gepostet: "Die Folizei ist so gut wie fertig. Aus einem langweiligen silbernen Vito wurde eine strahlende Folizei."

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Die Werkstatt pries sogar "komplette Folierung in Anthrazit matt metallic" und "Polizei-Optik in Blau metallic und Neon-Gelb" an.

Doch am Donnerstag rückten echte Polizisten mit richterlichem Beschluss an, durchsuchten die Wohnung und schleppten den Vito gleich mit ab. Auch Technik wie Handy und Notebook wurden eingezogen.

Robert H. (36) meldete sich danach mit einem Video in den Sozialen Medien zu Wort: "Ich hatte heute früh eine Razzia gehabt von der Polizei Chemnitz. Mein Betriebshandy und Laptop wurden eingezogen. Deswegen bin ich aktuell nicht erreichbar."

Erst auf den zweiten Blick wird deutlich dass es sich um eine Fälschung handelt.
Erst auf den zweiten Blick wird deutlich dass es sich um eine Fälschung handelt.  © Polizeidirektion Chemnitz

Nicht das erste Mal ein falscher Streifenwagen

Auch das erste Fake-Polizeiauto ging an die echte Polizei.
Auch das erste Fake-Polizeiauto ging an die echte Polizei.  © Jan Haertel/ChemPic

Von Reue keine Spur! Stattdessen kündigte er an: "Und falls ihr euch fragt, ja, das Tuningtreffen wird weiterhin trotzdem stattfinden."

Kurioses Detail: Passanten in Thum hielten den Wagen bei einem Polizeieinsatz zunächst tatsächlich für einen liegengebliebenen Streifenwagen, bis sie beim zweiten Hinsehen das Wort "Folizei" entdeckten.

Und: Es ist nicht das erste Mal das Robert H. mit einer solchen Aktion auffällt. Schon am 6. Juli 2024 geriet er mit einem Opel in eine Polizeikontrolle – auch dieses Auto war im Polizei-Look mit Blaulichtbalken unterwegs.

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Damals wurde der Wagen ebenfalls beschlagnahmt.

Titelfoto: Polizeidirektion Chemnitz

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